Da der Original Sudansdorf Cache weichen musste wegen meines Multis habe ich hier an eine Neuauflage
des Caches gedacht. Denn die Geschichte um mein Dorf wollte ich nicht aufgeben.
SUDANSDORF - DAS SÜDLICHE DORF
Das südliche Dorf - die überlieferte Bedeutung des Ortes Suddersdorf, geht mit großer Wahrscheinlichkeit
auf die Errichtung einer Burg in Bertholdsdorf zu Beginn des 12. Jahrhunderts zurück.
Suddersdorf war südlich der Burg gelegen.
Die Einwohner waren bis auf wenige Ausnahmen der Burg zinspflichtig
und wurden kirchlich zu Bertholdsdorf gezählt.
Urkundlich wird Suddersdorf erstmalig im Jahr 1154 erwähnt -
"wohnhaft in Sudansdorf" wurde in eine Urkunde eingetragen.
Die Abenberger Burggrafen hatten für ihre Liegenschaften in Suddersdorf
die Gebrüder Diemanus und Ludewicus als Verwalter eingesetzt.
Beide Brüder besaßen Höfe in Ketteldorf, die nach einer Urkunde vom Jahre 1154 das Kloster Heilsbronn auf dem Tauschwege
von den Gebrüdern aus Sudansdorf erwarb.
DIE STUHLPROBE DER GRUNDHERREN
Im Jahr 1580 befanden sich in Suddersdorf insgesamt 13 Höfe,
die ihre Abgaben an 5 verschiedene Grundherren zu richten hatten.
Die Gülttage an denen die Grundherren ihren Pachtzins in Form von Gulden oder Naturalien forderten,
waren Lichtmess, Walpurgi, Michaeli und Martini (Februar, Mai, September und November).
Die Höhe der Abgaben wurde nach dem Schätz- und Marktpreis des jeweiligen Hofes verrechnet.
An Federvieh mussten meist ein bis zwei Junghennen und zwei bis vier Hühner abgeliefert werden.
Diese Hühner hatten vor dem Grundherren eine sogenannte Stuhlprobe abzulegen -
flog eine Henne von selbst vom Sitz auf die Stuhllehne, wurde sie angenommen.
Tat sie das nicht, musste der Hofpächter ein anderes Tier bringen und schämte sich seiner schwachen Glucken.
ZERSTÖRUNG UND WIEDERAUFBAU
Der 30-jährige Krieg (1618 - 1648) zerstörte viele Häuser und Höfe in Suddersdorf.
Soldaten und Söldner des Heeres Gustav Adolfs versetzten die Bevölkerung in Angst und Schrecken.
1635 wurden nur noch 5 Hütten bewohnt, zwischen den verfallenen Grasdächern
suchten Hühner nach Nahrung.
Auch nach Ende des Krieges wurde der Ort von Soldaten geplündert,
aus dem Jahr 1665 berichtet eine Aufzeichnung:
Der Ort Suddersdorf ist ganz veroedet, verbrennet und ohneBewohner.
Der Wiederaufbau und die Neubesiedelung wurde von den österreichischen Exulanten bestimmt.
Am 1. Juli 1973 wurde Suddersdorf zur Stadt Windsbach eingemeindet -
die politischen Gemeinden Suddersdorf und Bertholdsdorf wurden nach einstimmigem Beschluss aufgelöst.