Dieser Cache entstammt einer Reihe zu meinem Beruf und gleichzeitig meiner Berufung. Als Ingenieurin in einem regionalen Planungsbüro für Erneuerbare Energien projektiere ich Windparks, führe die Genehmigungsverfahren und unterstütze unseren Bauingenieur während der Errichtung.
Ich möchte Euch in dieser Cache-Reihe diese hochentwickelten Ingenieurbauwerke außerhalb der üblichen Klischees der "Krachmacher" und "Gänsehäcksler" näher bringen und auf spezielle Aspekte hinweisen.
Ihr sucht hier eine kleine Dose.
Bitte betretet nicht die WKA und das Nebengebäude !
Hinterlasst nicht mehr Spuren als notwendig und macht nichts kaputt !
Bitte nicht Nachts suchen !
Viel Spaß beim Suchen und schöne Grüße !
Anja von den autopins aus Lienen
Schattenabschaltmodul:
Windkraftanlagen werfen wie jedes andere Hindernis auch bei entsprechenden Lichtverhältnissen Schatten. Befinden sich im laufenden Betrieb der der Anlage die rotierenden Flügel einer Windkraftanlage zwischen Sonne und Beobachter, so kommt es zu einem stetigen Wechsel von Licht und Schatten. Anwohner und Betrachter können sich dadurch belästigt fühlen. Bei dem entstehenden periodischen Schattenwurf handelt es sich um eine Immission im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzes. Während eines Genehmigungsverfahrens für einen Windpark ist demnach auch eine Schattenwurfprognose zu erstellen, um die Auswirkungen auf die Nachbarschaft darzulegen. In dieser Prognose wird in einer Worst-Case-Berechnung rechnerisch ermittelt, wann aufgrund der astronomischen Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangszeiten sowie des jeweiligen Sonnenstandes über das Jahr betrachtet und auf Grund der räumlichen Lage der Standorte der Windkraftanlagen und der Immissionsorte zueinander das Auftreten von Schattenschlag wahrscheinlich ist. Die Ergebnisse dieser Berechnungen münden in einem sogenannten Schattenkalender.
Genehmigungspraxis der letzten Jahre ist eine sogenannte „0“-Abschaltung, d.h. durch Nebenbestimmungen im Genehmigungsbescheid sind die Windkraftanlagen immer dann außer Betrieb zu setzen, wenn aufgrund der realen Witterungs- und Lichtverhältnisse Schattenschlag an einem Nachbarpunkt möglich ist. Dafür wird herstellerseitig ein Schattenabschaltmodul installiert, welches mittels Beleuchtungsstärkesensoren die konkrete meteorologische Beschattungssituation erfasst. Weiterhin wird der in der Schattenwurfprognose ermittelte Schattenwurfkalender in die Steuerung der WKA einprogrammiert. Die Windkraftanlage wird dann während der Dauer des Schattenwurfs an den Immissionspunkten automatisch außer Betrieb gesetzt. Die Ertragsverluste im Betrieb der WKA durch die Schattenabschaltungen betragen in aller Regel weniger als 1 - 2 % des Jahresertrags.


