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Das Steinhuder Meer - Die Entwicklung EarthCache

Hidden : 12/14/2010
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   not chosen (not chosen)

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Geocache Description:


Das Steinhuder Meer in Niedersachsen ist mit einer Fläche von 29,1 km² der größte Binnensee Nordwestdeutschlands. Das maximal 2,9 m und durchschnittlich 1,35 m tiefe Gewässer bildete sich in einem Becken gegen Ende der letzten Eiszeit vor etwa 14.000 Jahren. Heute stellt der etwa 30 km nordwestlich von Hannover gelegene See als Zentrum des Naturparks Steinhuder Meer wegen seiner geschützten Naturbereiche und vielfältigen Erholungsmöglichkeiten ein überregionales Ausflugsziel dar.

Die Größe des Sees beträgt etwa 29,1 km² (schwankende Wasserstände), er ist 8 km lang und 4,5 km breit. Bei seiner Bildung nach der letzten Eiszeit, der Weichseleiszeit, vor rund 14.000 Jahren in einem Bodenbecken war das Binnengewässer etwa dreimal so groß, was heute an den vermoorten Randgebieten erkennbar ist. Wegen der geringen Wassertiefe setzte bereits bei seiner Entstehung das Verlanden des Gewässers ein. Die Wassertiefe beträgt durchschnittlich 1,35 m, an der tiefsten Stelle 2,9 m. Der Seeboden weist ein kleines Gebiet mit tieferen Rinnen auf, die bis zu 2,5 m tief sind. Sie werden Deipen (Tiefen) genannt und verlaufen etwa in Seemitte in Ost-Westrichtung. Auf dem Seegrund finden sich in unterschiedlicher Stärke Mudden aus Pflanzen- (Algen) und Tierresten (Flöhe, Krebse). An den Seerändern und damit in den früheren Verlandungszonen sind sie am stärksten. Die Muddeablagerungen sorgen auch für das trübe Seewasser, da sie von Wellen leicht aufgewirbelt werden. Mudde ist der Sammelbegriff für Sedimente, die in Seen abgelagert werden und einen deutlichen Anteil an organischer Substanz besitzen (mehr als 5 %). Umgangssprachlich bezeichnet man sie meist als Seeschlamm.

Die Ablagerungen im See

Vom Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung wurde in den sechziger Jahren ein Forschungsprogramm durchgeführt, das sich speziell mit der Seen-Entstehung befasste und von der Niedersächsischen Lotto-Stiftung unterstützt wurde. Mit Hilfe dieses Programms sollte als erstes erkundet werden, welche Ablagerungen der See im Laufe seiner Geschichte an seinem Grund geschaffen hat, und wie sich aus diesen Ablagerungen mögliche Veränderungen seit seiner Entstehung feststellen lassen.
Dafür wurde der See von einem Schlauchboot aus mit einem dichten Maschennetz von Kleinbohrungen überzogen, die seine Ablagerungen durchteuften. Diese Seeablagerungen bestehen aus den feinen, sich allmählich mehr und mehr zersetzenden Überresten der im Seewasser lebenden Kleintiere, vor allem Kleinkrebse, wie z.B. Wasserflöhe, und von Pflanzen, vor allem Grün- und Kieselalgen (Diatomeen). Diese „Mudden” genannten Ablagerungen galt es dabei zu durchbohren und so die ursprüngliche Form des alten Seebodens zu rekonstruieren. Die Mudden wurden anschließend im Labor chemisch und mikroskopisch untersucht, um daraus die Lebensbedingungen im See zur Zeit ihrer Entstehung ableiten zu können.
Es zeigte sich zuerst einmal, dass der Seeboden längst nicht so eben ist, wie es die geringen Wassertiefen erwarten lassen. Es gibt vielmehr eine ganze Reihe von bis zu 3,5 m unter den allgemeinen Boden eingetiefte kleine Becken, die mit festen Mudden gefüllt sind, häufig aber auch Sandlagen enthalten. Der Untergrund darunter besteht aus Sand. Nahe der Grenze zum freien Wasser sind die Mudden im allgemeinen sehr weich, lassen sich leicht durch die Wellen aufwirbeln. Die Dicke der Ablagerungen schwankt in weitem Bereich. Sehr mächtig sind sie in den einzelnen tieferen kleinen Becken, dann aber vor allem flächenmäßig verbreitet, im Südwesten des Sees. Dort ist auch ein Anstieg des Seegrundes zum Ufer hin nicht festzustellen. Daraus ist zu schliessen, dass der See mit seinen Ablagerungen in früheren Zeiten in dieser Richtung eine größere Ausdehnung gehabt hat. Im Ostteil des Sees sind die Mudden dafür meist sehr dünn, dort steht teilweise auch unter dem Wasser direkt der Sandgrund an. Auch in der den See längs durchziehenden Tiefenrinne, genannt „die Deipen” („Tiefen”), wo mit ca 2,5 m die größte Wassertiefe des Sees gemessen wird, ist der Seeboden frei von Ablagerungen.
Die unterschiedliche Verteilung der Mudden am Seegrund ist mit der besonderen Flachheit des Steinhuder Meeres zu erklären und auch heute noch nachzuvollziehen. Durch die große ungegliederte Fläche ist das Wasser des Steinhuder Meeres den Winden besonders ausgesetzt, die in der Mehrheit vom SW nach NE wehen, d.h. gerade in der Längsausdehnung des Sees. Dies bringt es mit sich, dass die vom Wind erzeugten, schon bei geringen Windstärken bis zum Seeboden reichenden Wellen die weichen Ablagerungen aufwirbeln. Das ist auch die Ursache dafür, dass das Wasser des Steinhuder Meeres fast immer so trüb ist, dass man nur wenige Dezimeter hinunter sehen kann. Weiter bewirkt der vorherrschende Südwestwind aber auch, dass oberflächlich große Wassermassen nach Osten gedrückt werden, die irgendwie wieder zurück fließen müssen. Und das geht nur am Grund des Sees; die Deipen sind auf diese Weise entstanden und werden durch die dort starken Strömungen auch weiter von Ablagerungen freigehalten. Wie noch vor weniger als hundert Jahren beobachtet wurde, hat sich der See zur Ostseite hin sogar ausgedehnt, indem seine Wellen das ehemals weiter nach Westen reichende Hochmoor allmählich abgetragen haben. Zur Zeit besteht dort eine höher aufragende Sandbarriere, die den Wellen und damit einer Ausbreitung der Wasserfläche größeren Widerstand entgegensetzt.
Im Windschatten des Südwest-Ufers wird das Wasser längst nicht so kräftig aufgewirbelt, dort können die Mudden zur Ruhe kommen; die großen Mächtigkeiten belegen, dass sie sich dort anhäufen. Nahe dem Ufer reichen die Seeablagerungen bis fast an die Wasseroberfläche, von hier aus findet eine allmähliche Verlandung des Sees statt. In den Bereichen westlich des heutigen Steinhuder Meeres wurde darum ein weiteres Netz von Bohrungen niedergebracht. Dabei wurden unter den Torfen eines Niederungsmoores, heute großenteils für landwirtschaftliche Nutzung entwässert und denaturiert, alte Seeablagerungen bis an die heutige Stadt Rehburg hin nachgewiesen. Die in den Mudden enthaltenen organischen Reste der ehemaligen Wasserlebewesen, aber auch vom Land her eingewehte Pflanzenpollen erlauben hier wie auch im heutigen See selbst, eine gute Untergliederung dieser Ablagerungen. Sie spiegeln die allmähliche Erwärmung des Klimas seit der letzten Eiszeit wider. Aus der weltweit bekannten Abfolge verschiedener Pollenzonen lässt sich damit auch das Alter dieser Ablagerungen belegen. Die ältesten sowohl im See selbst als auch im heute verlandeten Teil nachgewiesenen Mudden wurden in der Endphase der letzten Eiszeit gebildet. Sie belegen ein noch kaltes, der heutigen Arktis vergleichbares Klima. Die nächst jüngeren Mudden stammen aus einer etwas wärmeren Periode, darüber folgen solche, die mit der „Jüngeren Dryas-Zeit” (nach der Silberwurz Dryas, einer für die heutigen Tundren charakteristischen Blütenpflanze) eine wiederum kalte Periode anzeigen. Die danach folgenden Mudden belegen die dann endgültige Erwärmung bis heute hin.
Im jetzt verlandeten Teil des Sees zeigte sich, dass die am weitesten westlich erbohrten Mudden schon während der ersten Wärmephasen am Ende der Eiszeit, vor mehr als vierzehntausend Jahren abgelagert wurden. Je weiter man sich dem heutigen See nähert, desto jüngere Mudden bilden die Verlandungsstreifen unter der heutigen Landoberfläche. Die gleiche Abfolge zeigen auch die Mudden in den verschiedenen Vertiefungen unter der heutigen Seefläche. In den flacheren Bereichen allerdings sind die Mudde-Ablagerungen aufgrund der fortwährenden Wiederaufarbeitung am Seegrund nur sehr unvollständig erhalten.

Mit diesem Ergebnis ist aber nur die Entwicklung des Steinhuder Meeres seit der letzten Eiszeit belegt, es sagt noch nichts aus, warum ein Seebecken an dieser Stelle entstanden ist.


Logbedingungen: Um diesen Earthcache zu loggen, sendet mir bitte die Antworten zu den unten stehenden Fragen. Ihr dürft dann sofort loggen, und müsst nicht auf eine Logfreigabe warten!
Sollten eine oder mehrere Antworten / Lösungen falsch sein, werde ich Euch anschreiben und Euch bei der Ermittlung der richtigen Antworten / Lösungen unterstützen.

1) Im Norden und im Süden der Insel findest Du einen Anlegesteg. Messe mit Hilfe eines Fadens (und einem daran sicher befestigtem Gewicht) die aktuelle Wassertiefe.
2) Wie lang ist die Brücke, welche vom Festland auf die künstliche angelegte Badeinsel führt?
3) Erkläre mir (mit Deinen eigenen Worten) den Begriff "Mudde".
4) Bitte loggt mit Foto, auf dem ihr dabei seid, die Wassertiefe zu messen. (freiwillig)


Bitte verhaltet Euch vorsichtig und respektiert die Natur!

Der Buspendelverkehr zwischen dem Großparkplatz (Meerstraße/Bruchdamm) und der Badeinsel ermöglicht ein sicheres Erreichen der beliebten Steinhuder Erholungs- und Freizeitstätte.

Viel Spaß,
Lutz

PS: Im Sommer die Badesachen nicht vergessen! ;-)









For Teachers:
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