Earthcache
Altstromrinne
– Latumer Bruch
Von BeKaCaching

Dieser Cache befindet sich
an bzw. in einem Naturschutzgebiet. Wege müssen und dürfen zu
keiner Zeit verlassen werden. Bitte beachtet die unten stehenden
Hinweise!
Altstromrinne
Altstromrinnen sind überall im
Gelände entlang des Rheins zu finden und zeugen davon, dass der
Rhein mehrfach sein Flußbett verlagert hat. Diese Verlagerung ist
typisch für mäandernde Flüsse, wie dem Rhein. Mäanderflüsse
vollführen vor allem Seitenerosion, kaum Tiefenerosion. Die
Mäanderbögen verlagern sich langsam und stetig. Die innere Seite
des Bogens bezeichnet man als Gleithang, die äußere als Prallhang.
Die alten Rinnen bleiben häufig als signifikante Bodenmerkmale
zurück oder entstehen als Hochflutrinnen der Rheins. Manche weisen
dabei bereits ein beträchtliches Alter auf und sind dadurch nicht
immer auf Anhieb im Gelände zu erkennen. Deutlich werden sie aber
in Luftbild- oder Satellitenaufnahmen. Zahlreiche Rinnen
durchziehen das Gebiet und gliedern es in mehrere höher gelegene
Bereiche. Diese weitgehend hochwasserfreien Inseln werden je nach
Größe von zusammenhängenden Siedlungen oder Einzelhöfen
eingenommen. Durch die Verlagerungen des Rheinbettes wurde über
Jahrhunderte immer wieder Getriebe und Geröll heran- und
abgetragen. Durch Hebungen entstanden Haupt- und Mittelterrassen.
Durch Hochwasser wurden immer wieder Lehmschichten angeschwemmt.
Soweit es der Boden zuließ, wuchs Wald in der Aue, der Großteil ist
jedoch mit Wiesen und einigen Büschen bewachsen.
Die Altstromrinnen füllen sich
bei Rheinhochwasser regelmäßig mit Grundwasser, das nicht abfließen
kann und dienen somit dem Hochwasserschutz als Rückhalteräume. Das
Gebiet weist neben naturnahem Grünland wechselfeuchte Gräben,
Erlenbruchwälder, Röhricht und Seggenbestände, Pappelwälder und
Ackerflächen auf.
Der Linner Mühlenbach geht im
Westen in das äussere Grabensystem von Burg Linn über, das
teilweise ebenfalls dem Lauf der Altrheinrinne folgt. Hier
schliesst sich dann das NSG "Latumer Bruch" an, welches der
Altrheinschlinge nach Süden hin folgt und sich im eigentlichen
Bruchgebiet deutlich aufweitet. Ein System aus Altrheinarmen
(wieviele es sind findet ihr auf dem NSG Schild ;-) ) und einem
Netz von Seitenarmen gibt diesem Bereich seinen Charakter, der
durch Rinnen und Donken geprägt wird. Es wird nur extensiv
landwirtschaftlich genutzt und enthält ein reichhaltiges Inventar
verschiedener Biotoptypen, die grossenteils auf feuchte bis nasse
Standortverhältnisse angewiesen sind.
Betrachtet man das
Gebiet auf einem Luftbild, so erkennt man gut den Verlauf
verschiedener Altstromrinnen z.B. an den Niepkuhlen über Hüls,
Latum und Fischeln. Auch Ortsnamen von Dörfern, die nun einige
Kilometer entfernt von der heutigen Lage des Rheins liegen, zeugen
von der ehemaligen Lage am Fluß (z.B. Fischeln, ein Fischerdorf am
Rhein). Durch römischen Fundstellen im Stadtteil Krefeld-Gellep
weiß man, dass diese heute sechshundert Meter südwestlich des
Rheinufers, an einem Altarm des Rheins, der zum Rheinhafen bei
Gellep ausgebaut wurde liegen. Das Kastell von Krefeld-Gellep lag
demnach vermutlich zum Zeitpunkt seiner Errichtung z.B. unmittelbar
am Rhein.
Die Terrassen des
Rheins lassen sich in Haupt-, Mittel- und Niederterrassen
unterscheiden, die in den Kaltzeiten von einem verwilderten
Flußsystem aufgeschottert wurden. In den Warmzeiten dagegen schnitt
sich der nun mäandrierende Fluß in die vorhandenen Terrassenkörper
ein. Die Rheinaue ist, bedingt durch die Verlagerung des
mäandrierenden Flußbettes des Rheins, einem allmählichen Wandel
unterworfen. Durch den Fluß wird das Ufer am Prallhang erodiert,
während am gegenüberliegenden Gleithang durch geringere
Strömungsgeschwindigkeit eine Aufschüttung von Sedimenten
stattfindet. Aus den in der jüngeren Vergangenheit stattgefunden
Veränderungen des Rheinverlaufs kann am mittleren Niederrhein
– jedoch nur bei unbefestigten Ufern – mit einer
durchschnittlichen Wanderungsgeschwindigkeit der Mäanderschleifen
von 5–6 m pro Jahr gerechnet werden. Doch sind die Phasen der
Flußbettverlagerung auch von Phasen relativer Konstanz
unterbrochen.
Mit zunehmendem
Einschneiden des Flußbettes des Rheins wurden die Flächen der
Niederterrasse nur noch selten von Hochwässern erreicht, deren
mitgeführte Sedimente die Rinnen dann teilweise verfüllten. Da die
Rinnen ansonsten fast nur noch das Grund- und Oberflächenwasser
abführten, wurden die abgelagerten Hochflutsedimente nicht mehr
ausgeräumt. Diese Veränderung führte zur fortschreitenden
Verlandung und in den tiefer gelegenen Rinnenbereichen zur
Ausbildung von Torfen. Untersuchungen in Düsseldorf-Rath und
Duisburg-Walsum haben gezeigt, daß dieser Prozeß auf der
Niederterrasse vor ca. 12.000 Jahren einsetzte. Die in der
Krefelder Niepkuhlen-Rinne vorhandenen Torfe könnten ein ähnliches
Entstehungsalter haben.
Latumer
Bruch
Die Buersbach und das Latumer
Bruch mit seinem besonders gut erhaltenen, verzweigtem System aus
Rinnen und Donken sind aufgrund ihrer stromtaltypischen
Lebensraumausstattung hervorragende Beispiele für die
Rheinauenlandschaft und ihre traditionellen
Nutzungsformen.
Landeskundlich bedeutsam ist die besonders
gut ausgeprägte typische Geländemorphologie mit Altstromrinnen und
traditionell als Acker genutzten Donken.
Im Gebiet Latumer Bruch ist ein
Naturschutzgebiet (NSG) an Altstromrinnen des Rheins und
angrenzenden Wiesen geschaffen worden. In dieser Zone haben sich
viele seltene feuchteliebenden Tier- und Pflanzenarten etabliert.
Das NSG zeichnet sich durch seine Abgeschiedenheit aus. Vom
Earthcache aus kann man bei einer Wanderung entlang der
Lohbruchstrasse und des Talweges die westliche Altstromrinne
bewundern. Kurz hinter dem am Talweg gelegenen Haus kommt man über
einen Fußweg in das NSG. Der für die Altstromrinne typische
artenreiche Erlenbuchwald präsentiert sich aufgrund der Sumpfiris
und Sumpfdotterblumen im Frühjahr im leuchtenden gelb.
Die Bezeichnung
„Bruch“ stammt aus früheren Zeiten, als das gesamte
Gebiet wesentlich feuchter als heutzutage war. Der oder das Bruch
wurde als Wort für Sümpfe mit (u. U. ehemaligem) Busch- oder
Waldbestand verwendet. (Niederdeutsch Brook, Brock, Broich, Brauck,
entsprechend Althochdeutsch bruoh, Mittelhochdeutsch bruoch,
Altenglisch broces, Niederländisch broek). Die Bezeichnung ist am
Niederrhein sehr häufig zu finden (z.B. Hülser Bruch)
Quellen und weitere
Informationen
1.
http://www.krefeld.de/C1257478002CCFBA/files/2Latumer_Bruch.pdf/$file/2Latumer_Bruch.pdf
2.
http://www.meerbusch.de/C1257420004015D0/html/14__Die_Altstromrinne_des_Rheins?opendocument&nid2=16131_84415.
3.
http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/natura2000-meldedok/de/fachinfo/listen/meldedok/DE-4605-301
4. „Bronze- und Eisenzeitlich
Besiedlung im Stadtgebiet von Krefeld, mittlerer Niederhein“,
Dissertation von Sonja Ickler
5. Karte des NSG
Latumer Bruch.
Wenn man Spass an der Wanderung an
einem alten Rheinarm gefunden hat, kann man auch diesen Wanderweg,
ganz in der Nähe, erkunden:
http://www.meerbusch.de/C12573AD002ECE05/html/8339E71BCE6B9F03C125759F003A629A?opendocument&nid2=16131_24252.
Hier findet man auch einen
weiteren sehenswerten Earthcache Ilvericher
Altrheinschlinge.
Cacheaufgabe
·
Fotografiert Euch oder Euer GPS mit
dem Hinweisschild an den Koordinaten und ladet dieses Bild beim
Loggen hoch (optional)
·
Löst folgende Aufgaben und schickt
die Antwort an bekacaching@googlemail.com
o
Wie heisst die kurvenäussere Seite
eines Flusses, an der die Erosion stattfindet, die für die
Verlagerung von mäandrierenden Flüssen zuständig ist?
o
Wofür steht das Wort
Bruch?
o
Wieviele Altstromrinnen prägen das
Latumer Bruch?
·
Bitte nutzt die Gunst der Stunde
für einen kleinen Spaziergang am NSG (beachtet die Hinweise unten)
entlang und loggt mit ein paar Fotos und nicht nur dem
Hinweisschild (ok ist freiwillig ;-) )
VIEL
Spaß!!!
Wichtige
Hinweise!!!
Alle Informationen in dieser
Beschreibung sind ohne Gewähr. Das Besuchen des Caches geschieht
auf eigene Gefahr.
Bitte beachtet im
Naturschutzgebiet wirksame Verbote! Zum Schutz von
wildlebenden Tieren und Pflanzen ist dieses Gebiet unter
Naturschutz gestellt worden. Im Naturschutzgebiet sind Zerstörungen
und Beschädigungen des Pflanzenbewuchses sowie Beunruhigungen der
Tierwelt untersagt. Es ist u.a. verboten die Wege zu
verlassen, im
Naturschutzgebiet zu reiten, Zelte oder Wohnwagen aufzustellen, zu
lagern, Feuer zu machen oder Hunde frei laufen zu
lassen.
Die Untere Landschaftsbehörde der
Stadt Krefeld bietet in jedem Jahr Exkursionen in das NSG an. Infos
unter 02151/864425.
EN:
This cache is
next or in a natural preservation area. Do not leave the path!
Please obey the rules below.
Altstromrinne
(Old riverbed)
“Altstromrinnen” are
found throughout the area along the Rhine and show that the Rhine
has shifted several times its river bed in history. These channels
are not always recognized immediately in the field. However, they
become obvious in aerial or satellite photography images. Rivers
meander (twist and turn, as the river in the diagram) when they are
traveling on top of a relatively flat surface. They do this, rather
than flow in a straight line, because a straight line is not the
most efficient path for water to flow. The water is swirling in
various directions, mostly because of friction against the
surrounding earth (the shores and the bottom of the river). The
forward edge of each curve undercuts the bank. And sediment is
deposited on the trailing edge of each curve. The leading edge is
deep, and the trailing edge is shallow. Many channels run through
the area and divide it into several higher-lying areas. This
largely flood-free islands are taken, depending on the size, of
contiguous villages or hamlets. The “Altstromrinne” are
filled with groundwater during Rhine floods regularly, as the water
has no way to get out. Because of that they are a significant
contribution to flood protection as retention areas. The reserve
consists besides semi-natural grassland of alternating-wet
trenches, alder woods, reeds , poplar forests and
farmland.
Observed from an aerial
image, you can very easily observe the path of different
„Altstromrinnen“ (old riverbeds) and therefore see for
yourself, how the river Rhine has significantly changed his
position by shifting (e.g. Niepkuhlen and Hüls, Latum and
Fischeln)
Latumer
Bruch
An integral nature
reserve (NSG) was created in the area of some
„Altstromrinnen“ (old riverbed) of the river Rhein. In
this zone, many moisture-loving threatened animal and plants
species have become established. The NSG is characterized by its
remoteness. From the Earth cache you can admire the
“Altstromrinne” on a hike along the valley road and the
western Lohbruchstrasse. A foot path into the NSG begins just
behind the house located at the valley trail. The for an
“Altsromrinne” typical species-rich beech wood presents
itself in brilliant yellow in spring due to the flag iris and marsh
marigolds.
The term "Bruch"
originates from the old days, when the entire area was much wetter
than today. The name “Bruch” was used as a term for
marshes in addition with (possibly former) bush or forest. (Low
German: Brook, Brock, Broich, Brauck, according to Old High German
bruoh, Middle High German bruoch Old English broces, Dutch broek).
In the Lower Rhine area you will find a lot of areas called
“Bruch” (e.g. Hülser Bruch)
Sources and
additional information:
http://www.krefeld.de/C1257478002CCFBA/files/2Latumer_Bruch.pdf/$file/2Latumer_Bruch.pdf
http://www.meerbusch.de/C1257420004015D0/html/14__Die_Altstromrinne_des_Rheins?opendocument&nid2=16131_84415.
„Bronze- und Eisenzeitlich
Besiedlung im Stadtgebiet von Krefeld, mittlerer Niederhein“,
Dissertation von Sonja Ickler
If you enjoyed this
little trip to an „Altromrinne“, you may like to have a
little hike in this lovely area closeby, too:
http://www.meerbusch.de/C12573AD002ECE05/html/8339E71BCE6B9F03C125759F003A629A?opendocument&nid2=16131_24252.
Cache
task
·
Upload a picture of you
or your GPS together with the preservation sign.
(optional)
·
Answer the following
questions and send it to
bekacaching@googlemail.com
a.
What edge of a
meandering river curve is being undercut and mainly responsible for
the movement of the riverbed?
b.
How many Altromrinnen
can be found in the Latumer Buch?
c.
What does the word
„Bruch“ mean?
·
Please use this chance
and go for a little hike to check out the nature reserve area
(please obey the rules below).
Uploaded pictures are highly
appreciated. (Ok, this is not mandatory ;-) )
Have
fun!!!
Important
advice!!!
Please note in the protected area
effective bans! For the protection of wild animals and plants, this
area has been placed under protection. In the nature reserve are
damages and destructions of plant cover and concerns of wildlife
prohibited. It is e.g. forbidden to leave the paths in the
protected area, to ride, set up tents or caravans, camp, make fires
or to let dogs run free.