Allgemeines /
Introduction
Die Greifswalder Oie besitzt eine Größe von
etwa 54 Hektar, eine maximale Länge von 1,55 km und eine maximale
Breite von 0,57 km. Der höchste Geländepunkt liegt bei 17 m über
Normalnull. Grundsätzlich gliedert sich die Insel in einen
rundlicheren Teil im Nordosten und in einen daran anschließenden,
langgestreckten Teil im Südwesten. Im Südwesten schließt sich das
Oier Riff an.
The
"Greifswalder Oie" covers an area of about 54 hectares. The maximum
length is 1.55 km and the maximum width is 0.57 km. The maximum
height is about 17 m above the average sea level. The island
consists of a nearly round part in the Northeast and a long
continuation in the South-west. In the South-west the "Oier Riff"
is connected to the island.
Die Insel befindet sich im Ausgangsbereich
des Greifswalder Boddens zur Pommerschen Bucht und liegt damit in
recht exponierter Lage. Daraus ergibt sich eine besondere Bedeutung
der Greifswalder Oie z. B. für die Seefahrt oder für den
Vogelschutz. Man bezeichnet die Greifswalder Oie daher auch als das
"Helgoland der Ostsee". In der geologischen Entstehung, in der
historischen Nutzungsgeschichte und in der heutigen Besiedlung
weisen die beiden Inseln jedoch deutliche Unterschiede auf.
The island is
located in the transition of the "Greifswalder Bodden" to the
"Pommerschen Bucht" and therefore is situated in an exposed
position. Therefore the "Greifswalder Oie" has an important
function e. g. for ship navigation or protection of birds. For this
reason, the "Greifswalder Oie" is often compared to Helgoland in
the North Sea and called "Helgoland of the Baltic Sea". However, as
far as geology or purposes of using the island by humans from
history until now are concerned, these islands are quite
different.
Zwischen 1937 und 1990 wurde die Insel
militärisch genutzt, danach wurde die Insel zunächst von allen
Nutzungen freigestellt. Seit 1993 wird die Insel vom Natur- und
Vogelschutzverein "Jordsand e. V." betreut, der auch ein
Informationszentrum auf der Insel betreibt. Des Weiteren dient die
Greifswalder Oie als Nothafen und auch die DGzRS (Gesellschaft zur
Rettung Schiffbrüchiger) ist hier ständig stationiert. Die Insel
sowie das anschließende Oier Riff sind seit 1995 als
Naturschutzgebiet ausgewiesen. Eine Anreise kann nur per
Fahrgastschiff erfolgen. Abfahrten erfolgen von Peenemünde (Insel
Usedom) oder von Freest (Festland)
aus.
Between 1937
and 1990 the island was used for military purposes. After 1990, the
island wasn't used at all until 1993. Since then, the association
for protection of nature and birds "Jordsand e. V." takes care of
the island and established an information centre there.
Furthermore, the "Greifswalder Oie" serves as emergency harbour.
The DGzRs (German society for rescuing shipwrecked persons) is
permanently located at the island, too. The "Greifswalder Oie" and
the "Oier Riff" are declared as a nature reserve area since 1995.
You can reach the island only by ferry boat which departs from
Peenemünde (island Usedom) or Freest (mainland).
Geologie /
Geology
Das Landesgebiet Mecklenburg - Vorpommerns
wurde oberflächennah durch die pleistozäne Inlandsvereisung
geprägt. Entscheidenden Einfluss auf das derzeitige
Oberflächenrelief nahm hierbei die jüngste Vergletscherung im
Weichsel - Hochglazial, welche vor 25.000 14C-Jahren
begann und vor 12.800 14C-Jahren endete. In diesem
Zeitabschnitt kam es zu 3 nachgewiesenen Gletschervorstößen, die
als "Brandenburger / Frankfurter", "Pommerscher" und "Mecklenburger
Vorstoß" bezeichnet werden. Zwischen den Vorstößen schmolz der
Gletscher jeweils bis in den südlichen Ostseeraum zurück. Im
Weichsel - Spätglazial bis vor 12.800 14C-Jahren zog
sich der Gletscher bis nach Mittelschweden zurück. Dabei erfolgte
ein Wechsel von Kalt- und Warmphasen. Die Greifswalder Oie stellt
einen Teil eines sonst nur unterhalb der Meeresoberfläche
vorhandenen Grundmoränenrückens der Weichsel - Eiszeit dar. Eine
genaue Zuordnung zu den Eisrandlagen bzw. Stauchmoränenkomplexen
der nahe liegenden Inseln Rügen oder Usedom ist aber nach wie vor
schwierig und unter Geologen umstritten.
The regional
surface of Mecklenburg - Vorpommern was shaped by the Pleistocene
icing. The most impact had the youngest ice age, the Weichsel - ice
age which began 25,000 14C-years before and ended 12,800
14C-years before. In the Weichsel - ice age the ice came
three times. These periods are
called "Brandenburger / Frankfurter Vorstoß", "Pommerscher Vorstoß"
und "Mecklenburger Vorstoß". Between those
periods, the ice melted back to the southern part of the Baltic
region. During the last icing period of the Weichsel - ice age
12,800 14C-years before the ice got back to the middle
of Sweden. This process was characterized by a change of warm and
cold periods. The "Greifswalder Oie" is part of a ground moraine of
the Weichsel - ice age that is mostly below the sea level. So far
for geologists it is difficult to assign the ground moraine of the
"Greifswalder Oie" exactly to those of the islands of Rügen or
Usedom that are nearby.
Südöstliches Steilufer /
South-eastern cliff
Während des Pleistozäns stellte der
Geschiebemergel (Till) das faziestypische Sediment
dar. Es handelt sich hierbei um ein Korngemisch
verschiedener Größenbereiche. In einer Matrix aus Ton und Schluff
befinden sich die sogenannten Geschiebe, welche in der Größe
zwischen Sand und Steinen, teilweise auch Blöcken, variieren. Die
Geschiebe der Greifswalder Oie entstammen dem Gebiet Skandinaviens,
dem Baltikum oder dem Grund der heutigen Ostsee. Für die
Greifswalder Oie wurden die maximalen Transportweiten der Geschiebe
mit bis zu 1000 km bestimmt.
During the
Pleistocene the till is the main sediment. It is a mixture of
different grain sizes and consists of clay and silt (base sediment)
and additional deposits that are embedded. The deposits have
varying grain sizes (sands, rocks and blocks). The deposits of the
"Greifswalder Oie" were moved by the ice from Scandinavia, the
Baltic region or even the base of the actual Baltic Sea. For the
"Greifswalder Oie" the maximum transport range of the deposits is
assumed to be about 1,000 km.
In den Phasen der zwischenzeitlichen
Eisrückgänge wurden auch glazilimnische bis glazifluviatile
Sedimente (Sande, Schluffe, Tone) abgelagert, die die einzelnen
Geschiebemergelhorizonte voneinander trennen. Auch die Greifswalder
Oie ist im Wesentlichen durch den Geschiebemergel mit sandigen
Zwischenlagerungen aufgebaut. Jüngere, nacheiszeitliche Sedimente
des Holozäns finden sich auf der Greifswalder Oie nur
oberflächennah in geringem Umfang. Als Besonderheit der
Greifswalder Oie lassen sich insbesondere an den südöstlichen
Steilufern (siehe Bild) hingegen ältere, d. h.
voreiszeitliche Einlagerungen finden, die in die eiszeitlichen
Sedimente eingelagert sind (siehe Aufgaben 1 und 2).
In the warmer
periods when the ice melted back, limnic and fluviatile sediments
(sands, silts, clays) were accumulated which separate the several
till layers. The "Greifswalder Oie" consists mainly of different
layers of till and sandy layers that are embedded. Younger
sediments of the Holocene are only found at the surface and in low
thickness. As a peculiarity for the "Greifswalder Oie", older
sediments (pre - quaternary sediments) were found especially at the
South-eastern cliff (see picture). These are embedded in the
Quaternary sediments of the ice - ages (see
tasks 1 and 2).
Geomorphologie /
Geomorphology
Aus geomorphologischer Sicht lässt sich die
Insel in zwei Teile gliedern. Im Norden befindet sich eine reine
Abtragsküste, während sich der mittlere und südliche Teil als
Ausgleichküste mit sowohl Küstenabtrag als auch mit
Sedimentanlagerung einstufen. Insbesondere das südöstliche
Steilufer ist immer wieder von starken Küstenabbrüchen betroffen (=
aktives Kliff). Der westliche und nördliche Teil der Insel wurde
daher durch eine Uferschutzmauer geschützt, die in den Jahren
1893-1913 errichtet wurde, um dem ständigen Landverlust durch
Abtragungen Einhalt zu gebieten.
In regard to
geomorphologic processes the island can be divided into two parts.
The North of the island is characterised only by land degradation,
in the middle and southern part there is also land degradation but
also accumulation of sediments. Especially the South-eastern cliff
is influenced by the land degradation (= active cliff). Therefore
the northern and western part of the island has been protected by a
shore protection wall that was built in the years 1893-1913 in
order to stop the land degradation.
Oier
Riff
Insbesondere bei Niedrigwasser ist das zum
Naturschutzgebiet gehörende "Oier Riff" im Südwesten der Insel
erkennbar. Ausgehend vom Hafen der Insel schließt sich an einen
Sandhaken die durch Gesteinsblöcke und Erosionsreste gebildete
Flachwasserzone als submarine Fortsetzung der Insel an. Hier findet
eine reine Akkumulation von Sedimenten statt (siehe Aufgabe
3).
Especially in
times of low tide you can see the "Oier Riff" which is located
south-west of the island and which is also part of the nature
reserve area. Close to the harbour a sand-hook is linked with the
submarine continuation of the island that is formed by rock
deposits and erosion sediments. At the "Oier Riff" only
accumulation processes occur (see task 3).
Der Earthcache / The
earthcache
Um diesen Cache loggen zu dürfen, erfüllt
bitte folgende Aufgaben:
1.) Entlang des ausgeschilderten Rundweges
gelangt Ihr zu den o. g. Koordinaten dieses Earthcaches. Dort
befindet sich ein Aussichtspunkt mit Blick auf das ungeschützte,
aktive Südost-Steilufer der Insel. Hier sind durch die Auswirkungen
des Abtrages an der Steilküste verschiedene eiszeitliche Geschiebe
aus dem skandinavischen und baltischen Raum vorzufinden. Wir bitten
Euch um ein Foto von diesem Standort, auf dem Ihr oder Euer GPS zu
erkennen seid (Beispielbild siehe oben).
2.) Darüber hinaus haben Geologen an der
Steilküste aber auch schon voreiszeitliche Schichten im Bodenprofil
identifizieren können. Nennt uns 2 präquartäre geologische
Zeitperioden, aus denen Sedimenteinlagerungen im
Geschiebemergelkliff der Insel gefunden wurden. Informationen
hierzu findet Ihr im Info-Zentrum der Insel (bei der Station des
Vereins Jordsand) oder Ihr sucht im Internet.
3.) Findet die Sitzbank, an der das obige
Foto mit Blick in Richtung Sandhaken und Riff gemacht wurde.
Schickt uns die Koordinaten, die Euer GPS dort anzeigt. Zusätzlich
könnt Ihr auch hier gerne noch ein Bild machen.
Schickt Eure Antworten zu den Fragen an
Stachelbeeren77@web.de (ohne Bilder). Wir melden uns dann
schnellstmöglich. Fügt das Bild / die Bilder Eurem Log
bei.
To log this
cache, please fulfil the following tasks:
1.) Following
the marked path across the island, you will get to the coordinates
listed above. There is a viewpoint where you can see the
unprotected, still active south-eastern cliff of the island. As a
result of degradation processes you can find different Pleistocene
detritals which have been transported here from Scandinavia or the
Baltic. Please take a photo at this location, showing you or your
GPS at this point (an example is shown above).
2.)
Furthermore, at the cliff of the Oie geologists have identified pre
- Quaternary sediments. Please name 2 other pre - Quatanary
geological time periods which sediment deposits have been found
into the till sediment of the island. You will get information
about this in the information centre of Verein Jordsand or by
internet.
3.) Please find
the bench nearby the round path, where the photo showing the
sand-hook and the reef (see above) was taken. Tell us the
coordinates displayed by your GPS at this place. Of course, you are
free to take a second picture here.
Please send
your answers to Stachelbeeren77@web.de (without
pictures). We will contact you as soon as possible. Please add the
picture(s) to your log.
Wichtiger
Hinweis: Beachtet bitte, dass die Greifswalder Oie als
Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Verlasst daher nicht die
ausgewiesenen Wege und entnehmt keine Pflanzen oder Tiere.
Important note:
The "Greifswalder Oie" is
declared as a nature reserve area. Therefore please don't leave the
marked trails and do not retrieve any plants or
animals.