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Advent 4.0 - "Die Weihnachtsgeschichte" Mystery Cache

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olaw-bs: Ist ja bald wieder Weihnachten.
Danke fürs Lesen und Finden.
OLAW-BS

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Hidden : 12/13/2009
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
4.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:



     
Advent 4.0 - Die Weihnachtsgeschichte  
     

Allgemeines:
Ihr wißt noch nicht was ihr an den Adventstagen macht? Hier ist die Lösung !
Also haltet Euch absofort den Terminkalender frei !!

Dies ist der vierte unserer 4 Advents-Caches.
An jedem der nun folgenden Adventssonntage wird ein weiterer Cache erscheinen.
Alle Caches unterscheiden sich in Ihrem Genre, sowie ihrer D- und T-Wertung.
Sie haben natürlich alle das Thema Weihnachten.


 
  Die Caches sind zwar bereits vor Ort, es wäre aber prima wenn sie erst ab dem entsprechenden Adventssonntag gemacht werden.
Wir hoffen so auf kleine vorweihnachtliche Cacher-Treffen vor Ort.
 
     
 
 

Viel Spaß beim Lesen

Warum im Advent der Mond
                   aus dem Wald verschwunden war!


Das die Tiere im Wald wohnen, weiß nun wirklich jedes Kind. Aber wisst ihr auch, dass es
manchmal bei ihnen zugeht wie bei uns Menschen? Kommt, setzt euch zu mir, liebe Cacher - Kinder.
Wir wollen die Kerzen anzünden und ich will euch die Geschichte erzählen, warum einmal
sogar der Mond im Advent aus dem Wald verschwunden war.

Vor langer Zeit dehnte sich vor unserer Stadt ein großer Wald aus. Es war ein schöner Wald. Wenn man hineinschritt, war es hell unter den 5 Eichen und ein wenig dämmerig unter den Buchen. Tief innen im Wald wurde es immer dunkler. Das mochten die Menschen nicht. Und so hatte noch keiner die Stelle erreicht, an der der Wald plötzlich eine Lichtung freigibt.
Was sage ich : Einen wunderschönen Ort, groß und kreisrund. Teppiche von verschiedenstem Moos wölben sich dort über schöne Steine, Zittergras macht sich breit und ganz in der Mitte stehen die Blumen mit kleinen weißen Sternchenblüten. Ganz still ist es hier.
Eine Stille, die einen umfängt wie warmer Sonnenschein, sodass man sich wie von selbst ins Moos niedersetzt. Und ehe man sich versieht, liegt man auf dem Rücken und die Augen verlieren sich im Blau des Himmels. So wunderbar war dieser Ort, den noch kein Mensch betreten hatte.

Die Tiere des Waldes kannten diesen besonderen Ort natürlich alle. Trotzdem ging in Wirklichkeit kaum ein Tier dahin. Die, die aber dahin gingen, sprachen nicht davon oder nur einmal ein unbestimmtes scheues Wort zu einem, den sie dort auch gesehnen hatten. Sie wussten nicht, warum, aber ihr werdet es vielleicht am Ende der Geschichte verstehen.

Einmal wurden in einem schönen Frühling und warmen Sommer im Wald besonders viele Tiere geboren, ihr hättet sie gar nicht zählen können. In der Dämmerung standen die Alten mit ihren Jungen in großen Rudeln beieinander, um zu äsen . Aber ein Reh fehlte fast immer.
Dieses eine Reh war anders als alle seiner Art. Es liebte es, ganz allein zu wandern.
Dabei vergaß es die Zeit und auch die Regeln, die den Alten ihren Kindern geben. Auf einer dieser endlosen Wanderungen- inzwischen neigte sich das Jahr schon dem Ende zu  -  fand es einen kleinen beinahe vergessenen Pfad.
Magisch angezogen folgte es dem schmalen Weg immer weiter ins Dunkele, immer tiefer in das Herz des Waldes und an den Rand der geheimnisvollen Lichtung. An diesem Tag hatte es das erste Mal geschneit. Es war ein überraschend früher Schnee, als wollte er jetzt schon jeden lehren, wie kalt es werden würde in diesem Winter. Das Reh ging langsam und Still unter den Tannen, die schon weiß waren und noch unbeweglicher standen als sonst. Es tat noch einen Schritt. Und dann..... es konnte sich nicht rühren. Denn genau in diesem Augenblick, als 2 Rehe den Kopf hoben, trat der Mond hinter der letzten Wolke dieser Nacht hervor. Ein Mond war es , voll und gelb und von der Ahnung eines Schleiers überzogen. Und groß war dieser Mond; so groß, wie es ihn braucht, um eine tiefe dunkle Nacht mit einem Schimmer zu durchtränken und ein für allemal zu verwandeln. Die ganze Lichtung war erfüllt vom Schein. Sie lag da unter dem ersten Schnee, weiß und unberührt in einem silbrigen Glanz. Das Reh stand und sah , wie Schimmer und Glanz verschmolzen zu einem weiten  hohen Saal, in dem die Wunder der Erde und  die des Himmels sich vereint hatten.

Da konnte man nur still sein und so wenig atmen wie möglich, da konnte man nur schauen und nicht aufhören, bis es drinnen im Herzen wehtat. Das war Sehligkeit. So stand also das Reh und die Nacht verging. Wer solches geschaut hat, kann davon nicht mehr lassen. Man muss es suchen und suchen, immer in der Hoffnung, noch einmal dieser Sehligkeit zu begegnen. Das Reh zog Nacht für Nacht seinen Weg zur Lichtung. Ihm war gleichgültig, wie viele Nächte es waren, wenn nur ein einziges Mal wieder der Mond so leuchtete und der Schnee so glänzte. Und es lernte, dass der Zauber sich nur selten vollzog. Und vor allem lernte es, dass es niemals, auch nicht ein einziges Mal, derselbe Zauber war. Es gab keine Wiederholung. Jedes Mal war anders, jedes Mal war neu. Besitzen kann man den Zauber nicht und also auch nicht behalten. Nur manchmal sich beschenken lassen und still stehen du in diesen Saal schauen, in dem Himmel und Erde sich begegnen für eine kleine Weile, vielleicht für eine Nacht.

Inzwischen fiel das Reh auf. Weil es Nächte lang verschwand und weil es nach mancher dieser Nächte wie verwandelt zurückkam. Erst ging ihm ein Jungtier nach, neugierig. Dann ein nächstes und bald war es 1 kleine Gruppe, die leise des Nachts den Weg zur Lichtung suchte. Den erwachsenen Tieren im Wald aber wurde es zu dumm. Schließlich waren die Tage zum Arbeiten da und die Nächte zum Schlafen, oder anders herum, je nach Tierart. Schließlich gab es eine Ordnung für alle und alle sollten sich daran halten. Schließlich war es notwendig  und gut für die Tiere, eine Ordnung zu haben und sich daran zu halten.

Und das taten ja auch alle, alle außer diesen Traumwandlern. Sie waren – zugegeben nur wenige aber sie störten – irgendwie. Das musste ein Ende haben.

Eine Versammlung wurde einberufen. Und schnell gerieten die Tiere in eine erregte Diskussion. „Sie sind eben verrückt“. Meinte ein Kaninchen, „einfach ein paar verrückte junge Tiere. Das kommt in jedem Wald vor. Das gibt sich schon. Aber sie tun ja niemandem etwas. Also kümmern wir uns einfach nicht um sie.“ „Nein, nein und nochmals nein“, trumpfte der Dachs auf. „Sie stören die Ordnung und unsere Ruhe. Das darf nicht sein. Da könnte ja jeder kommen.“ „Wie dumm ihr seid“ – das war die Eule – „ihr redet und redet und ihr wisst nicht einmal wovon. Was wollt ihr denn unternehmen , wenn ihr nicht einmal eine Ahnung habt, was dahinter steckt?“

Ein altes Tier mit weißer Schnauze räusperte sich. Nichts passierte. Es musste das Räuspern noch zweimal wiederholen, ehe endlich Ruhe einkehrte. Es war der Fuchs. Er liebte es nicht, laut zu sprechen, und erwartete, dass alle schwiegen und ihm zuhörten, wenn er sich schon zum Reden herabließ. Schließlich war er nicht nur alt, sondern auch klug und war noch nie eine Antwort schuldig geblieben. „Was dahinter steckt, wollt ihr wissen?“, sprach er mit seiner leisen etwas heiseren Stimme. „Ganz einfach: die Schönheit.“ Die Versammlung starrte ihn an. Aber es schien so, als würde nichts mehr kommen.

Nach einer ziemlich langen Pause sagten die 3 Eulen bissig: „Danke ergebenst für diese erschöpfende Auskunft. Wenn du sonst nichts zu sagen hast,........“ „Du liebe Güte“, seufzte der Fuchs. „Ist das denn so schwer zu verstehen? Das macht die Schönheit. Immer bringt sie Unordnung. Sie kann gar nicht anders und niemand kann es ihr abgewöhnen.“ Der Fuchs spürte seine Ungeduld wachsen. „Die Schönheit, ja was ist die Schönheit? Keiner kann genau sagen, woraus sie besteht. Sie ist plötzlich irgendwo und irgendwie da, man kann es nicht vorhersehen und planen. Man will sie fassen, aber dann hat man doch nichts  in der Hand. Aber sie ist mächtig. Wen sie trifft, der ist nicht mehr derselbe wie vorher. Er geht plötzlich umher, als gäbe es noch anderes, als dieses tägliche Leben hier. Ich aber sage: es muss gelten, was die Augen sehen und die Zähne greifen können. Und alles andere ist gefährlicher Unsinn.“

Nach einer ganzen Weile fragte eine zweifelnde Stimme: „Und was sollen wir nun tun?“
 „Es hängt mit der Lichtung zusammen“, sagte der Fuchs. „In manchen Nächten ist die Lichtung  verzaubert“. Und nach einer Pause: „ Der Mond hat Schuld. Sein Licht bringt den Zauber und alles sieht so anders aus, so fremd und so schön, dass es wehtut.“ Die Stimme des Fuchses war unsicher geworden, denn er erinnerte sich genau, wie er vor langer Zeit auch einmal nachts auf der Lichtung diesen Zauber gespürt hatte. Er hatte es nicht ertragen. Nur Zuschauer sein, das wollte er nicht: er wollte besitzen.
Es war viel zu gefährlich, eine Sehnsucht zu spüren, die man nicht zu Schweigen bringen konnte. Wenn der Zauber nicht nach seinem Willen war, wollte er ihn lieber vernichten. Aber das mussten die anderen ja nicht wissen. Der Fuchs riss sich zusammen. „Ich bin schon alt, wie ihr wisst, und im Laufe der Jahre habe den 7 Tiere mir immer wieder davon erzählt. Deshalb weiß ich es ganz sicher.“ Und dann zögerlich, als würde ihm gerade einfallen: „Wenn wir den Mond dazu bringen könnten........“. „Ja?“, drängelten die Tiere. „Wenn wir den Mond dazu bringen könnten“ fuhr der Fuchs jetzt mit Bestimmtheit fort, „nicht mehr an diesem Ort zu scheinen , dann wäre der Zauber verschwunden. Nur die Kälte bliebe zurück. Und alles hätte wieder seine Ordnung.“ Das schien in der Tat ein kluger Plan zu sein.
Und doch gab es in der Versammlung ein paar Tiere, denen nicht wohl war bei alldem. Zwei Eichhörnchen sahen sich an. Bei den Worten des Fuchses hatten sie sich daran erinnert, wie es ihnen einmal morgens ergangen war. Am Vortag waren sie schon aufgewacht und hatten sich auf die Suche nach Nahrung gemacht. Hoch oben im Baum hatten sie nach einem Zapfen geschaut. Und dann traf sie das Licht . Von nirgend woher war es gekommen. Rosafarben hatte es zunächst den Himmel überzogen und dann hatte es sie umfasst und mit klarem goldenem Schein übergossen. Als wäre die Welt genau in diesem Augenblick neu erschaffen worden, so verwandelt sah alles aus. Die 6 Eichhörnchen wussten nichts mehr von Tannenzapfen und vom Hunger. Sie saßen nur ganz still und spürten die Schönheit dieses Morgens bis ins Innerste. Danach hatten sie sich angeschaut, aber kein Wort war gefallen. Es dauerte noch eine Weile, bis der Tag sie wieder hatte. Ja, daran hatten sie sich erinnert. Aber sie wussten nicht, was sie sagen sollten, und so schlichen sie lieber unbemerkt davon.

Die übrigen Tiere aber waren sich einig: Der Mond sollte zukünftig über dieser Lichtung nicht mehr scheinen. Aber wie bringt man einen Mond dazu, nicht zu scheinen? Da war guter Rat teuer. Niemand hatte eine Antwort. Und auch der Fuchs war jetzt nicht mit einem schnellen Vorschlag bei der Hand. Die Tiere wurden nach und nach müde und schlichen davon. Aber der Fuchs ging nicht. Er ärgerte sich. So saß er und grübelte  und es half doch alles nichts. „Was soll daran denn so schwer sein?“ piepste es plötzlich 6 mal neben ihm. Der Fuchs konnte nicht sehen, wer da sprach, bis schließlich ein kleines Wesen auf den Stein gehuscht kam. „Ach du bist es nur“, sagte er dann, weil er von einer Maus nicht wirklich irgendetwas Kluges erwartete. Schließlich konnte sie doch sozusagen nur ein Spatzenhirn haben. Aber die Maus fuhr unbeirrt fort:“ Es ist alles nur eine Frage der Logik. Wenn du den Mond nicht wegschaffen kannst, musst du eben dafür sorgen, dass die Tiere ich nicht mehr sehen können“. „Dummes Geschwätz“, wollte der Fuchs ausrufen, machte aber den Mund ganz schnell wieder zu. Denn schlagartig wurde ihm klar: die Maus hatte recht. Wenn das eine nicht ging, mussten sie eben das andere tun.
Es kam auf dasselbe hinaus, und darauf kam es schließlich an. Und so hätte jemand, der sich dafür interessiert hätte, in dieser Nacht noch ein langes und merkwürdiges Gespräch zwischen den beiden so unterschiedlichen Tieren belauschen können. Als die Morgendämmerung kam, war der Plan fertig.

Der Winter ging dahin, so hart wie er war, und machte einem wunderbaren Frühling Platz. Im Wald wurde es wieder lebendig, nachdem die Sonne den Schnee beinahe geschmolzen hatte und die Windröschen begannen, ihre Teppiche unter den Buchen auszubreiten. So war es jedes Jahr. Und doch war in diesem Jahr etwas anders.


Den langen Winter über waren die 10 Tiere vom Fuchs – der Maus hätte man nicht zugehört -beredet worden, wie der Plan funktionieren sollte.  Sie hatten es sich nicht wirklich vorstellen können, aber der Fuchs gab keine Ruhe. Und so hatten sie sich letzten Endes bereit gefunden zu tun,  was er ihnen immer wieder erklärt hatte. „Besser so ein Plan, als gar kein Plan“, dachten sie. „Und dann soll endlich wieder Ruhe einkehren bei uns.“

So sah man in diesem Frühling immerzu Tiere mit Samen und ganz jungen Pflanzen unterwegs im ganzen Wald, vor allem da, wo es zur Lichtung ging. „Alles, was schnell wächst, müsst ihr nehmen“, hatte der Fuchs gepredigt. „Und vor allem Efeu, das wächst auch hoch oben, wenn ihr es mit etwas Erde in den Astgabeln festmacht. Und dann müsst ihr gut düngen, das wird euch ja wohl nicht so schwer fallen.“ Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis keine stillen und geheimen Pfade mehr im Wald zu finden waren. Überall wucherten 3 junge Sträucher und Bäume und alle Sorten Schlingpflanzen und versperrten jeden Weg. Und wenn man den Kopf hob, konnte man beinahe zusehen, wie das Efeu alle Lücken zwischen den Baumwipfeln zu füllen anfing und zu einem Netz verwuchs, durch das kein Blick mehr hindurchging. Im Herbst war es geschafft. Am Tag gab es keine Sonne mehr und in der Nacht keinen Mond. Der Wald war unter einer düsteren Schicht verborgen. Der Fuchs blickte zufrieden um sich: dieser Plan war aufgegangen. Nun sollte ruhig der erste Schnee kommen und der Vollmond auch.

Und der erste Schnee kam. Das Reh war das ganze Jahr über durch den Wald gestreift. Es hatte sich nicht mehr ausgekannt, so verändert sah alles aus. Natürlich hatte gerade ihm niemand den Plan verraten. Wenn es fragte, wiegelten die anderen Tiere ab. „Soviel nützliches gibt es zu tun“, sagten sie. „Die Lichtung musst du einfach vergessen! Du wirst sehen, wie zufrieden man auf Dauer wird, wenn jeder Tag wie der andere ist und nichts Unvorhergesehenes passiert.“ Aber das Reh wurde nur noch unruhiger durch diese Reden.

Mit aller Macht wurde es zur Lichtung gezogen, zu dem Zauber, der ihm im letzten Jahr beim ersten Schnee erschienen war. Es konnte das nicht vergessen. Aber kein Weg war zu finden und kein Schein des Mondes war zu erahnen. Düsternis war überall. Nacht für Nacht suchte das Reh, umsonst. Und das Reh wusste nicht, wohin mit diesem ganz neuen Schmerz.

Inzwischen war es Dezember geworden im Wald. Das war jedes Mal eine besondere Zeit. Menschen kamen jedes Jahr in den Wald, viele Kinder waren dabei. Sie suchten nach den schönsten Tannen , die dann 2 Weihnachtbäume werden sollten. Besonders die Kinder waren aufgeregt und voll von Freude die nicht durch Kälte oder irgendetwas anderes zu bremsen war. Sie trollten durch den Wald und mussten ihre Aufregung und Freude heraus singen, um nicht davon zu platzen. Sie sangen vom Advent und vom Nikolaus und alle Schneelieder, die sie kannten. Wisst ihr, früher gab es noch keine Schallplatten oder CDs; und deshalb mussten die Kinder ihre Lieder noch selbst singen, wenn sie diese hören wollten. Dann war es laut im Wald, aber dies war ein Lärm, der die Tiere nie gestört hatte. Sie wussten nämlich auch vom Weihnachtsfest.

Nicht auf die Art wie die Menschen. Sie hatten keine geschmückten Stuben und keine Geschenke. Und sie gingen natürlich in der Christnacht auch nicht in die Kirche, um die alte Geschichte von der Geburt des Gotteskindes zu hören und wie die Engel den Hirten auf dem Feld erschienen waren und himmlischer Gesang die Nacht erfüllt hatte. „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen und ein Wohlgefallen.“ Nein, das kannten sie alles nicht. Sie waren ja schließlich Tiere.
Und doch gab es diese eine besondere Nacht, die Weihnacht, auch im Wald, bei den Tieren. Diese eine Nacht war anders als alle Nächte im Wald. Man konnte nichts Besonderes sehen oder hören. Und doch fühlten die Tiere den Unterschied. Als würde in dieser Nacht etwas geschehen, was für alle wichtig war, lebenswichtig. Als würde sich  dieser kalten Nacht entscheiden, ob es doch wieder einen Frühling gäbe im nächsten Jahr und die Schneeglöckchen ihre zarten Kelche durch das braune Laub aufrecken würden zur Verkündung von künftigem Licht und neuer Wärme. Eine Verwandlung ging in dieser  Nacht vor mit allen, was lebte oder kaum mehr lebte.
Die Kälte blieb auch in dieser Nacht. Aber verwandelt war alles  und es war nicht mehr Tod unter dieser Kälte, sondern Schlief. Ein Schlaf, der alle  Pflanzen Kräfte sammeln ließ, um dann mit Macht in Licht und Leben auszubrechen, wenn es soweit war. Die Tiere litten Not, auch nach  dieser Nacht aber eine Sicherheit hatte sie erfüllt, dass auch dieses zu Ende kommen würde zu einem neuen Erwachen.
Und dann würden sie das Leben weiterreichen und der Wald würde aufs Neue vom den Rufen und Spielen ihre Jungen erfüllt sein. Über die Jahrhunderte hinweg hatten die Tiere gelernt, dass es bald wieder soweit war, wenn die Menschen in den Wald kamen und vom Advent sangen. Dann sprachen auch die Tier voller Begeisterung zu ihren Jungen von der Freude, die ihnen allen bevor stünde in dieser besonderen Nacht.
Nun, auch das war anders in diesen Jahr, von dem ich euch erzähle. Die Menschen warfen nur einen kurzen Blick in den Wald und machten verstört wieder kehrt. Kein Kinderlachen, keine Schneelieder. Nichts war vom Advent zu hören.

„ Es ist nichts mehr mit diesem Wald“ - hörten die Tiere die Menschen sagen, „ seht einmal, wie trostlos er ist. Er wird wohl sterben. Lasst uns wo anders nach den Bäumen für das Weihnachtsfest suchen.“ Und Stille machte sich im Wald breit, aber dieses Mal war es eine tödliche Stille. Die Tiere versuchten zu begreifen, was sie gehört hatten. Und plötzlich war ihnen, als kröche die Kälte aus dem Boden in ihre Glieder.
Keine Verheißung war mehr im Wald, sondern nur noch eisige Kälte. Und nach und nach begriffen die Tiere auch, dass dies nicht erst heute begonnen hatte.
Sie hatten das Sterben des Waldes um sich herum nur nicht war genommen. Wenn sie ehrlich waren, sie hatten es nicht sehen wollen. Und jetzt war es zu spät!

„ Es ist nie zu spät“, sprach das Reh. Es spürte noch die Sehnsucht nach dem Zauber der Lichtung, es fühlte den Schmerz um den Verlust. Wo solches fühlen ist, ist Leben. „ Es ist nie zu spät“, wiederholte das Reh. "Kommt, lasst uns bedenken, was wir tun können, damit das Leben in den Wald zurückkehrt.“  Wer konnte das wissen? Nur einen konnten sie fragen, einen der auf ihrer letzten Versammlung nicht anwesend war.  Denn er gab sich mit solchen Dummheiten gar nicht ab. Und außerdem wusste er, dass die 5 Tiere ihm nicht einmal zugehört hätten.
Sie hätten sich für sehr klug gehalten und auf ihr gutes Recht gepocht, ihren Wald genau so einzurichten, wie es ihnen passte. Er aber hatte zu lange gelebt und zu viel gesehen. Dankbar sollte man für eine solchen Ort des Lebens für alle Tiere und den Wald in Ruhe lassen. Nie würden sie mit ihrer Klugheit auch nur ahnen können, welchen Gesetzten dieser Wald letzten Endes folgte um dem Leben immer wieder einen guten Platz zuzubereiten. Wie konnten sie es da wagen, mit ihren kurzsichtigen und egoistischen Plänen dieses lebendige Gewebe zu stören? Der Wald würde sich rächen. Jetzt konnten sie alle sehen.
Der Wald hatte sich gerächt. Er hatte es gesehen und gespürt den ganzen Sommer und den Herbst über.
Er hatte schon lange gewusst, dass es in diesen Jahr keine Nacht der Verwandlung geben würde. Keine Nacht, in der das Leben aufs neue versprochen wurde. Kein Versprechen auf einen neuen Frühling, nur Kälte und Dunkelheit. Genau zu ihm ging das Reh, zum mächtigsten und ältesten Hirsch, den dieser Wald je gehabt hatte und bat ihn um Hilfe in der Not der Tiere.


Der König der Hirsche wollte es glatt abweisen. Damit hatte er nichts mehr zu schaffen.
Aber dann sah er den Schmerz des jungen Tieres. Er sah, dass es berührt worden war von dem, was am Grunde allen Lebens liegt. Wie hätte der Hirsch das verachten können? So kam der doch in die Versammlung der Tiere. Alle saßen sie da, verschüchtert, hilflos und stumm. Auch der Fuchs.
Und der Hirsch sah sie  lange an, ehe er zu sprechen begann. „Ihr dummen Geschöpfe, was habt ihr getan?“ Die Tiere sackten in sich zusammen und fühlten sich nur noch elend. Als der Hirsch das sah, bekam er Mitleid mit ihnen. Noch einmal folgte eine lange Pause.

„Wisst ihr denn wirklich nicht, wie das alles zusammen hängt? Die Schönheit wollt ihr ausrotten und ihren Zauber vernichten. Kein Tier sollte mehr staunen und ergriffen sein und alles andere als geringer erachten als das Wunder, an dem es auf der Lichtung für einen Augenblick teilhaben kann. Eure kleinliche Ordnung habt ihr über alles gestellt. Und ihr glaubt dennoch das das Leben davon unberührt bleibt?
Und ihr glaubt dennoch, dass euch die Leben verheißende Nacht beschert wird?
Dass es in einem solchen Wald Weihnachten werden kann?
Wie töricht ihr seid!
Warum habt ihr euch nicht an eure Jungen gehalten? Die Tierjungen und die Menschenkinder wissen es genau, auch wenn sie es niemals in Worte fassen könnten. Nur wer die Sehnsucht kennt, kann wirklich leben. Die Jungen haben es ganz tief im Innern, das Wissen um die Schönheit und die Sehnsucht danach, sie zu fühlen. Ja, es stimmt, diese Sehnsucht tut jedem weh, der sie spürt. Aber es ist der Schmerz des Lebens und ohne ihn gibt es kein wirkliches Leben. Ihr redet von Ordnung. Ja, auch Ordnung ist nötig. Aber sie ist nicht das Wichtigste und nicht das Letzte. Schaut doch auf die Menschenkinder! Was wissen die von Ordnung? Sie Leben. Sie lassen sich ergreifen von jedem der 8 Wunder, die ihnen begegnen. Wenn sie ein Lamm streicheln und halten dürfen, meinen sie das ihnen die Brust zerspringen müsse. Und wenn sie am Weihnachtsabend im Kerzenschein des Baumes stehen, fühlen sie die Lust und einen Schmerz ohnegleichen. Sie wissen nämlich schon, dass nichts davon halten oder besitzen kann. Das Wunder entzieht sich aber die Sehnsucht bleibt. Die Sehnsucht danach, das Himmel und Erde sich berühren und das Leben neu entspringt.“

Der Hirsch wandte sich dem Fuchs zu und schaute ihn ernst an.
 „Du hattest schon Recht, Fuchs: Die Schönheit ist die Quelle aller Unruhe. Was du aber nicht bedacht hast, ist dieses: der Himmel selbst hat uns die Schönheit geschenkt. Nur sie kann die Sehnsucht nähren nach dem, was Anfang  und Grund allen Lebens ist. Auch wenn wir das nicht begreifen können, so können wir doch still sein und staunen, wie die Jungen es tun. Die Sehnsucht ist unser Band zum Himmel. Das ist bei den Menschen nicht anders als bei uns. Und für jeden geschieht das Wunder anders. Dem einen geht eine Melodie ins Herz und er möchte diesen einzigartigen Schmerz nie mehr missen. Und eine Katzenmutter blickt auf ihr Junges, wie es versucht einen Sonnenstrahl zu fangen. Und sie spürt, wie groß das Leben ist.

Das Leben gehört nicht nur der Erde, sondern auch dem Himmel. Wer diese Wunder ahnt, wird das Leben höher achten als jede Ordnung, die wir uns ausdenken können. Wir müssen tun was der Tag verlangt, damit sie alle zu essen und zu trinken haben und einen Platz für die Nacht. Aber wir müssen uns nach mehr sehnen als Essen und Trinken, damit wir behutsam umgehen mit allem, was lebt und unser Tun nicht zur Zerstörung führt.“

Der Hirsch schwieg. Es war ganz still. Aber jetzt lag eine andere Stille über der Versammlung als noch vorhin. Todesstille hatten sie noch vor Kurzem zu spüren bekommen. Jetzt aber erinnerte sich jedes Tier an die Augenblicke seines Lebens, in den es selbst von einem Wunder berührt worden war. Im Alltag der täglichen Geschäfte hatten sie es beiseite getan. Jetzt aber ergriff ein erster Hauch der Sehnsucht, von der der Hirsch gesprochen hatte, wieder von ihnen Besitz.
Die Stille wurde tiefer und  die Tiere ließen es geschehen. Es geschah so viel mit ihnen. Es war schmerzlich, aber es war gut.
Der Hirsch hatte ihnen keinen einzigen Ratschlag gegeben. Niemand hatte etwas gesagt. Und doch ging plötzlich eine Bewegung durch die Versammlung. Die Tiere sprangen auf und liefen in den Wald. Was meint ihr, was sie taten?
Ihr habt Recht: sie versuchten ihr törichtes Werk wieder gut zu machen. Die Tiere waren jetzt überall. In den Baumwipfeln, auf jedem verwachsenen und verwucherten Fleckchen Wald. Sie arbeiteten unermüdlich, tagelang, nächtelang. Sie rissen das Dickicht auf und befreiten den Wald von dem Netz. Das ihm nur Düsternis und Totenstille beschert hatte.
Und dann, als es eines Abends geschafft war, kamen sie alle- wie von selbst- auf den leisesten Pfaden zur Lichtung, zum verwunschenen Ort. Keiner hatte das verabredet, aber jedes Tier wusste, dass es heute Abend genau an diesem Ort sein musste.

Und so geschah es, dass alle Tiere  des Waldes in jener Nacht am Rand der Lichtung versammelt waren. Sie wussten nicht, welche Nacht es war.
Sie warteten in Stille auf – ja was?  Sie wussten auch das nicht.
Aber sie fühlten, dass es wichtig war zu warten. Bald war der Himmel ganz klar. Sterne traten hervor und verbreiten einen unbeschreiblichen Glanz. Und dann ließ der Mond seinen Schleier fallen und trat groß und sanft über die Lichtung.
Die Tiere spürten, wie ein Zittern durch sie hindurch ging.
Sie waren vom Zauber der Schönheit ergriffen, und Sehnsucht hatte den Weg in ihr Herz gefunden. Das Band zum Himmel wurde in dieser Nacht neu geknüpft und die Tiere wurden mit dem Versprechen beschenkt, dass auch nach diesem Winter das Leben im Wald neu entstehen würde.

Und die Nacht, in der dieses Wunder für die Tiere geschah, war genau die Nacht, die die Menschen die „Heilige“ nennen. Aber davon wussten die Tiere nichts. Und das war auch nicht wichtig.

Betrachtet den Wald und die 5 Tiere als ein Geschenk - Pflastert nicht alles mit Reflektoren zu, schon gar nicht in unseren Wäldern.
Wenn es doch so sein muss, dann bleibt bitte auf den Wegen. Denkt an den Zauber und ihr werdet verzaubert.

Kommt Cacher - Kinder, die Kerzen sind herunter gebrannt. Meine Geschichte ist zu Ende. Wir wollen zu Bett gehen und uns die Träume wünschen, in der die Schönheit und die Sehnsucht zu Hause sind. Denn morgen, Cacher-Kinder, morgen ist doch der vierte Advent und bald ist Weihnachten!!



Und nun, Viel Spass und bis zum vierten Advent

Die Weihnachtselfen




 

     
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Additional Hints (Decrypt)

Jre Erpugfpuervosruyre svaqrg, qnes fvr orunygra Onaqfpuyvatr bqre abpu ar Onaqfpuyvatr haq Eähoreyrvgre xnaa uvre urysra

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)