Die
Pähler Schlucht
Bild : Bay. Staatsministerium für
Umwelt
English description below
Allgemeines:
Die Pähler Schlucht, zwischen Bundesstraße 2 und Hochschloss
Pähl gelegen, genießt sowohl als Naturschutzgebiet wie auch als
wertvolles Geotop einen besonderen Schutz. Das 16,36 ha große
Gebiet um den Burgleitenbach lässt sich auf knapp 1km Länge begehen
und führt am ostwärtigen Ende zu einem bemerkenswerten
Wasserfall.
Geschichte:
Die unteren, festen Gesteinsschichten, die man im Westteil sieht,
stammen aus dem Tertiär, einer Epoche der Erdneuzeit vor 65 bis 2,6
Mio. Jahren - also an die Kreide anschließend. Damals war es
deutlich wärmer als heute und nachdem zum Ende der Kreidezeit die
großen Saurier ausgestorben waren, entwickelte sich eine
artenreiche Tier- und Pflanzenwelt.
Die Schichten aus dem Tertiär bestehen vor allem aus
Molassesedimenten; dies sind verfestigte Ablagerungen eines großen
Meeres, das es hier früher gab.
Über den Schichten des Tertiärs sind vor allem große Aufschlüsse
von Deckenschotter- Konglomeraten zu sehen. Konglomerate sind
Schmelzwasserschotterfelder an den Moränen der Kaltzeitgletscher,
deren Bestandteile unter hohem Druck und mit einem Bindemittel -
hier vorwiegend Kalkstein (Calcit) - verfestigt sind.
Deren Entstehungszeit ist das Quartär, also die Zeit der letzten
2,6 Mio. Jahre der Erdneuzeit. In dieser Zeit veränderte sich das
Klima sehr stark und es wechselten sich Kalt- und Warmzeiten ab. In
den Kaltzeiten breiteten sich von den Alpen große Gletscher nach
Norden hin aus. Die letzten beiden Kaltzeiten waren die
Riß-Kaltzeit, die Gletscher bis nördlich unserer beiden heutigen
großen Seen entstehen ließ und die Würm-Kaltzeit, deren Gletscher
bis an die Nordränder der heutigen Seen reichten.
Bild : Bay. Staatsministerium für
Umwelt
Was sind eigentlich eiszeitliche Schotter?
Eiszeitliche Schotter bestehen aus Gesteinsschutt, der
ursprünglich vom Gletscher mitgeführt, durch das austretende
Schmelzwasser aufgenommen und weitergespült, gewaschen und wieder
abgelagert wurde.
Die oberen Gesteinsschichten in der Schlucht sind sog.
Niederterrassenschotter, d.h. Gesteinsmaterial der jüngsten
Gletschervorstöße. Bei uns somit aus der Würm-Kaltzeit die von ca.
115.000 Jahren begann und bis vor ca. 10.000 Jahren andauerte.
Wichtigkeit:
Das Gebiet der Pähler Schlucht ist aus verschiedenen Gründen
wichtig und schützenswert:
1. Ein wichtiges Geotop, in dem die verschiedenen Gesteins- bzw.
Entwicklungsschichten der Erdgeschichte erkennbar sind. Demzufolge
als Anschauungsobjekt z.B. für Schulklassen hervorragend geeignet
um die geologischen Erdaufschlüsse zu betrachten.
2. Die natürliche Wirkung des Wassers soll erhalten und die
rückschreitende Wirkung des Wassers des Burgleitenbaches
(rückschreitende Erosion am Wasserfall) uneingeschränkt erhalten
bleiben.
3. Als Naturschutzgebiet (seit 23.08.1983), in dem der
artenreiche Schluchtwald, vor allem der Ahorn-Eschen-Wald und der
Steilhang-Buchenwald gesichert und allgemein die "Schönheit und
Eigenart des Gebietes" bewahrt werden sollen.
Hier einige Punkte, die in einem Naturschutzgebiet - so auch
hier - gesetzlich verboten sind:
Grabungen vorzunehmen, Beschädigung von Ufergehölzen und
Wasserpflanzen, Beschädigung oder Entnahme von Pflanzen oder
Pflanzenbestandteilen, Störung von Lebensräumen (Biotope) von
Pflanzen und Tieren, freilebenden Tieren nachzustellen (z.B. durch
freilaufende Hunde), Sachen im Gelände zu lagern oder zu
lärmen.
Weiterhin steht am unteren Zugang (in Pähl) ein klares Verbot,
in der Schlucht zu radeln. Nicht nur, dass es gefährlich ist, so
werden die Wege vor allem im hinteren Teil durch Radfahrer weitaus
stärker geschädigt als durch eine vergleichbare Anzahl
Fußgänger.
Die Fotos mit höherem Wasserstand sind im Frühsommer 2009
entstanden. Mit Kindern solltet Ihr keinesfalls direkt nach
starken Regenfällen in die Schlucht, da die Wege dann noch
schwieriger begehbar sind, als zur restlichen Zeit. Ansonsten lädt
der Wasserfall aber zu schönen Familienfotos ein.
Auch im Winter ist die Schlucht mit den herrlichen Eisgebilden
empfehlenswert - allerdings deutlich schwieriger begehbar.
Ganz nebenbei kommt man in der Schlucht noch am ehemaligen
Wasserhaus des Hochschlosses Pähl vorbei. Das Wasserhaus wurde um
1880 errichtet. Im ersten Abschnitt des Weges in der Schlucht hat
man einen hervorragenden Ausblick auf das Hochschloss, das selbst
leider nicht besichtigt werden kann.
Auch an der Hirschbergalm, am Hügel mit dem großen Feldkreuz,
gibt es einen hervorragenden Aussichtspunkt und wer noch keinen
"TP" im Gelände gesehen hat, kann einen solchen dort oben
betrachten.
Aufgabenstellung:
Hier die Fragen, die Ihr mir
vor dem Eintrag beantworten
müsst:
1. Wie hoch ist der Wasserfall am Ende der Schlucht?
2. Welche Kennung trägt das Naturschutzgebiet Pähler Schlucht im
Umweltobjektkatalog Bayern?
3. Wie viele Schilder sind an dem weiß-blauen Pfosten bei N 47°
54.472 E 011° 11.050 angebracht und was steht auf dem unteren
Schild.
Für den Eintrag benötigt Ihr weiterhin ein aktuelles Foto auf
dem Ihr (in der Schlucht) zusammen mit dem Wasserfall zu sehen
seid.
The gulch of
Pähl
Universal:
The gulch of Pähl, between federal highway 2 and the high castle
of Pähl, got special protection as a nature reserve as well as a
valuable geotope. The 16.36 ha (40.43 acre) area around the brook
(named Burgleitenbach) can be hiked at 1-km length and leads to a
remarkable waterfall at its eastern end.
History:
The lower, firm rock layers which can be seen in the western
part, originate from a period of the history of the Earth that
followed the Cretaceous, named Tertiary, a period from 65 to 2.6
million years. At that time it was clearly warmer than today and
after at the end of the Cretaceous the big saurians had become
extinct, a very varied animal world and plant world
developed.
The layers from the Tertiary exist above all of Molasse-sediments,
which are hardened depositions of a big sea which had been here
earlier.
Above the Tertiary layers are big areas of conglomerates.
Conglomerates are rocks consisting of individual stones that have
become cemented together by high pressure and with a binding agent
- here mainly limestone (Calcit). This sedimentary rocks consist of
rounded fragments and are characterized by clasts larger than sand
(>2 mm).
Their time of origin is the Quaternary Period, so the time of the
last 2.6 million years of the earth modern times. In this time the
climate changed very strongly and cold periods and warm periods
alternated. In the cold periods big glaciers spread out from the
Alps to the north. The last both cold periods were the Riß-cold
period and the Würm-cold period. During the Riß-cold period the
glaciers still reached to the Northwest and North of today's
Ammersee (Ammer lake) and North and Northeast of today's
Starnberger See (Starnberger lake). During the Würm-cold period the
glaciers ended just to the north of both lakes.
What are glacial brash?
Glacial brash exist of rock fragments which were carried along
by the glaciers, taken up and washed by the melt water, transported
and were deposited again.
The upper layers are lower-terrace-brash, i.e. rock material of
the latest glacier thrusts. In our case it was the Würm-cold
period, which began approx. 115000 years ago and ended approx.
10000 years ago.
Importance:
The area of the gulch of Pähl is important to protect for
different reasons:
1. As the important geotop in which the different rock layers
and developing layers of the history of the Earth are recognizable,
it can be used to view for school classes very well suitably around
the geologic earth explanations.
2. The natural effect of the water should be sustained and the
back-walking effect of the water of the "Burgleitenbach"
(back-walking erosion in the waterfall) without limitation be
preserved.
3. As a nature reserve (since 23.08.1983) in which the very
varied gulch woods, above all the maple ash tree woods and the
scarp beech tree woods should be protected and in general the
"beauty and characteristic of the area" has to be preserved.
Here are some topics which are forbidden in a nature reserve
- thus also here:
To carry out excavations to adjust damage of bank woods and water
plants, damage or withdrawal of plants or plant components,
disturbance of living spaces (biotopes) of plants and animals,
haunting free-living animals (e.g., by free running dogs), to store
things in the area or to make loud noise.
Furthermore a clear ban can be seen at the lower access (in Pähl)
against cycling in the gulch. Not only that it is dangerous, the
ways are also damaged by cyclists by far stronger than by a
comparable number of pedestrians.
The photos with high water level of the brook were taken in the
early summer in 2009. After strong rainfall you better don't
enter the gulch with children, because the ways are more
difficulty then otherwise. Normally the waterfall invites to nice
family photos.
In winter the gulch with the marvelous ice figures is also
recommendable - indeed, clearly difficult passable.
On the trail into the gulch you will pass the former water house
of the high castle of Pähl. The water house was established about
1880. In the first part of your way in the gulch you have excellent
view of the high castle - unfortunately, it can't be visited.
Near the "Hirschbergalm", on the hill with the big field cross,
there is an excellent vantage point.
Log
Requirements:
Here are the questions which are to be answered:
1. How high is the waterfall at the end of the gulch?
2. Which call sign does the nature reserve Gulch of Pähl (Pähler
Schlucht) in the environmental object catalogue for Bavaria have
("Umweltobjektkatalog Bayern")?
3. How many signs are on the white and blue post at N 47° 54.472
E 011° 11.050 and what is written on the lower sign?
Furthermore you will need a recent picture of yourself
(inside the gulch) as well as of the waterfall.