Dieser Cache führt an den Anfang des Ilmenauer Mühlgrabens und bringt euch seiner und vor allem der Geschichte der damals in dieser Gegend verbreiteten Massemühlen etwas näher. Ich habe diese Location gewählt, da mich das Thema Mühlgraben und Massemühlen interessierte und ich in einem alten Buch aus dem Jahre 1836 Informationen hierzu fand. Übrigens gibt es hier noch einen historischen Stadtplan Ilmenaus von 1890.
Folgendes schreibt der Autor 1836 zu (vermutlich) diesem Mühlgraben:
Zum Betriebe der zu Ilmenau gehörigen Mühlen und Fabrikanstalten werden mittels angelegter Wasserleitungen und Werke die Ilm und andere Gewässer benutzt. Die oberhalb aus dem Manebacher Grunde herabkommende Ilm fließt in geringer Entfernung von der Stadt in südöstlicher Richtung vorbei. Kaum 1/2 Viertelstunde über Ilmenau ist beim Floßplatze im Manebacher Grunde (wo beträchtliche auf der Ilm herabgeflößte Brennholzvorräte aufgeschichtet sind) aus der Ilm ein Mühlgraben abgeleitet, welcher bald darauf ein zur Porzellanfabrik gehöriges Pochwerk und Massemühle antreibt. Von da geht der Mühlgraben nach dem Ilmenauer Schützenhofe und unter dem davor befindlichen freien Schießplätze in einem unterirdischen gewölbten Kanale Weg, zieht sich von da eine Strecke dicht am Fuße des Berges hin, und treibt bald darauf am äußersten Ende von Ilmenau, oberschlächtig, erst ein Braunsteinpochwerk und eine Walkmühle dann die anstoßende Porzellanmassemühle, eine Papiermühle und eine große Schneidemühle an.
Auf besagter Massemühle wurde die Masse für die Ilmenauer Porzellanfabrik aus Steinhaider, Pörlitzer und Rodaischem Sandstein geschieden und zubereitet. Der Pörlitzer Sandstein wurde mit Handstampfern gepocht, wobei man die enthaltenen Tone absonderte. Der Steinhaider und der Rhodaische Sandstein, die ein toniges Bindemittel hatten, welches die sogenannte, zum Porzellan erforderliche, Bestanderde liefert, wurde auf dem vom Wasser getriebenen Stampfwerk gestampft, durch Drahtsiebe in eine große Kufe gesiebt und hier mit Wasser geschlemmt, damit die Sandkörner zurück blieben. Das mit den Tonteilen des Sandsteines angereicherte Wasser wurde dann in ein anderes Gefäß gebracht, worin sich diese am Boden absetzten.
Die weitere Bearbeitung geschah auf der Massemühle. Das Wasserrad setzte ein Stirnrad in Bewegung, welches 12 Drillinge und mit jedem davon einen Mahlgang treibt. Jeder Mahlgang bestand aus einem Bodenstein und zwei Läufersteinen aus Quarz. Zuerst wurde der Pörlitzer Sandstein (auf jedem Mahlgang 15 Pfund) aufgegeben und zwei Tage nass gemahlen, dann setze man die ausgeschlämmte Bestanderde hinzu und mahlte noch einen Tag. Die dabei entstandene breiartige Masse ließ man in hölzernen Kästen setzen und das Wasser ablaufen. Nach der vollständigen Abscheidung des Wassers vom Gips, bei der eine teigartige Masse entstand, wurde die fertige Porzellanmasse in Kellern aufbewahrt.
Das Formen und Drehen der Masse, das Brennen in Thüringischen Öfen, das Glasurmalen etc. wurde dann in der Porzellanfabrik durchgeführt.
Falls ihr weitere Fakten oder Konkretisierungen beisteuern könnt, bin ich gern bereit, dieses Listing noch anzupassen.
Zum Finden des Caches braucht ihr euch weder in der Ilm noch im manchmal Wasser führenden Mühlgraben nasse Füße zu holen. Eventuell werden sie jedoch im Gras der "Halbinsel" trotzdem nass ;-).
Viel Spaß beim Suchen wünscht euch
GermanGeo
** Wichtige Hinweise **
Es kommt vermehrt vor, daß nur mit vier Buchstaben, z.B.: TFTC gelogt wird. Wer sich öffentlich sein eigenes Armutszeugnis ausstellen möchte, bitte schön.
Laut der ursprünglichen Definition von Groundspeak, sollen im Onlinelog eines Caches Erfahrungen, Geschichten und Fotos über den Cache enthalten sein. Jeder Owner gibt sich für gewöhnlich Mühe beim Auslegen seiner Caches. Daher kann er mit Recht erwarten, dass man sich auch für das Loggen seines Caches Mühe gibt! [Zitatende]