Maustadtcache
Die sieben Memminger Wahrzeichen
So manche deutsche Stadt hat sich im Laufe der Jahrhunderte ein Wahrzeichen zugelegt. Dass die Memminger hier wieder mal was ganz besonderes sind, zeigt sich daran, dass sie sich nicht mit einem oder zwei Wahrzeichen zufrieden geben, nein, es müssen gleich sieben Wahrzeichen sein.
Hier lernt Ihr die restlichen 5 Wahrzeichen (neben „Gaul in der Wiege“ (GC1MHY4) und „Siebendächerhaus“ (GC1MTT4)) kennen.
Die Kenntnis der sieben Memminger Wahrzeichen galt lange Zeit als Nachweis, dass die Gesellen der verschiedenen Zünfte wirklich in Memmingen ihre Lehrzeit absolviert hatten. So musste jeder Geselle diese Wahrzeichen aufzählen können und ihre Bedeutung kennen.
Dieser Cache verbindet zudem die Maustadtcache-Reihe
„Die 7 Memminger Wahrzeichen“
mit der Reihe
„Der Memminger Stadtbach“.
Ihr werdet einen Großteil der Strecke entlang des Stadtbaches marschieren.In der Nähe des Final befindet sich ein Spielplatz. Da können sich die kleinen Schatzsucher dann nach hoffentlich erfolgreichem Log austoben.
Die Wasserkunst
Die Wasserkunst war ein Meisterwerk mittelalterlicher Wassersysteme. Hier wurde etwas für damalige Verhältnisse Beachtliches geschaffen. Am Mauereintritt wurde die Memminger Ach über den Stadtgraben geleitet und der Wegbach weitergeführt. Es kreuzten sich also 2 Bäche, ohne ineinander zu fließen. Befestigt wurde die Wasserkunst mit dem Wasserkunstturm. Durch den Bahnbau, die Trockenlegung der Wassergräben um die Stadt, sowie durch den Abbruch der Stadtmauer wurde die Wasserkunst überflüssig, so dass sie 1862 dem Abbruch zum Opfer fiel. Lediglich eine Wasserfalle erinnert noch an die Pionierleistung der damaligen Baumeister.
Der Basilisk oder Dr Dracha hinterm Engl
Der Basilisk trieb auch in Memmingen sein Unwesen. Er soll in einem Haus in der Hinteren Gerbergasse gehaust haben. Er heißt auch der Drache hinterm Engel, was auf das Gasthaus Engel in der davorliegenden Hirschgasse zurückzuführen ist. Es wird davon ausgegangen, dass der versteinerte Basilisk, der im Stadtmuseum zu besichtigen ist, ein Schlussstein des Gewölbes des im 16. Jahrhundert abgebrochenen Schottenklosters war.
Die Sage hat wohl einen wahren Kern. Die Abortgruben im Keller aller Häuser mussten damals alle drei bis vier Jahre gereinigt werden. Dies wurde aber oft von den Bewohnern der Häuser vernachlässigt. Durch die sich bildenden Gase kamen des Öfteren durch „mysteriöse Umstände“ Menschen ums Leben. Dafür wurde der Basilisk verantwortlich gemacht.
Dia blau Saul
Die blaue Saul ist eine Säule am Marktplatz, welcher wohl der erste Richtplatz des Gerichtsbezirks Memmingen war. Allerdings kann niemand mit Bestimmtheit sagen, warum die Säule blau ist. Es ist allerdings eine Geschichte überliefert:
Eines Nachts nach der Sperrstunde ging ein Ratsherr recht betrunken aus einer der unzähligen Weinstuben nach Hause. Seine Begleitung, die er benötigte, um überhaupt nach Hause zu finden, hörte am Marktplatz den Nachtwächter. Er lehnte den betrunkenen Ratsherrn an die Säule, um den Nachtwächter abzulenken. Als dies geschafft war, holte er den Ratsherrn wieder ab. Allerdings hatte sein blauer Zustand die Säule blau eingefärbt. Seit diesem Zeitpunkt soll die blaue Saul existieren.
D‘ hoilig Hildegard
Die heilige Hildegard ist ein Bildnis von Bernhard Strigel am Turm von St. Martin. Es sollte ursprünglich den letzten staufischen Kaiser Konradin darstellen, welcher jung in Italien verstarb. Allerdings erkannte ihn die Bürgerschaft nicht, sondern meinte, es stelle die damals sehr verehrte heilige Hildegard dar.
Dr greane Deifel
Der grüne Teufel ist ein heute nicht mehr vorhandenes Bildnis des Teufels in der Sankt-Martins-Kirche. Verschwunden ist es im Zweiten Weltkrieg. Als das Dach von St. Martin mit feuerfester Farbe geschützt wurde, strichen die Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen das Fresko an der Stirnwand des Chores ebenfalls mit dieser Farbe. Dadurch war der Teufel für immer verloren. Allerdings befinden sich in St. Martin noch weitere Teufel (der weiße, der steinerne, der hölzerne und andere). Das Bildnis muss so ähnlich ausgesehen haben, wie das in der Stiftskirche von Holzgünz. Der Maler des roten Teufels in Holzgünz und der des grünen Teufels in St. Martin stammten beide aus der Künstlerfamilie Sichelbein in Memmingen.
Auf Grund der Cachedichte in der Innenstadt ist es leider ein reiner Question To Answer-Cache geworden, aber ich hoffe, er macht Euch trotzdem viel Freude.
Ich wünsche Euch nun viel Spaß mit dem Maustadtcache. Wenn Ihr am Bach entlang geht, schaut auch mal um Euch herum und nach oben. Vielleicht entdeckt Ihr ja das ein oder andere interessante Kleinod.
Achja, und nach dem Loggen die Dose bitte wieder an der gleichen Stelle anbringen. Der Nachfolger möchte ja den gleichen Spaß haben wie ihr.
Update 21.11.2010: Da sich viele am Final so schwer tun, heute einen Hint eingefügt.