Zementofen
Gamp
Die Bezeichnung Zement ist Römischen Ursprungs.
Die Römer nannten Bauteile, die aus Bruchsteinen mit gebranntem
Kalk als Bindemittel hergestellt waren, „Opus Caementitium“. Als
„Cementum“ wurden später jene Zusatzstoffe bezeichnet, die, dem
gebranntem Kalk zugesetzt, diesem hydraulische Eigenschaften
verleihen. Hier sind vor allem Ziegelmehl und vulkanische Tuffe zu
nennen. Das berühmte Pantheon – ein allen Göttern geweihter runder
Tempel in Rom – wurde 120 n. Chr. unter Kaiser Hadrian erbaut. Die
mehrere Meter dicken Mauern und die Kuppel sind aus Beton
hergestellt.
Das Wissen um die Herstellung dieses Betons ging
in den Wirren der Völkerwanderungszeit unter. Nach 1500 Jahren der
Vergessenheit wurde erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts in
England der Zement wieder neu erfunden.
Um 1850 beherrschte das englische Fabrikat „Portland-Zement“ den
Markt in Europa vollständig. Ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
entwickelte sich recht schnell eine Zementindustrie auch in
Österreich. Die ersten Schachtöfen wurden 1842 bei Kufstein
errichtet.
Um 1848 wurden nahe dem Schloss Gartenau bei Hallein ausgedehnte
Mergelvorkommen als Grundlage für die Zementherstellung entdeckt.
Ein erster Schachtofen war der Beginn des heute noch existierenden
Zementwerkes in Gartenau, jetzt bekannt als Firma Leube. Wenig
später, 1859, startete Georg Volderauer mit dem Abbau von
Zement-Rohsteinen in Gamp bei Hallein.
1890 errichtete Max Thury, Zentraldirektor der
Perlmooser Aktiengesellschaft, diese steingemauerte
Schachtofenanlage als Produktionsfiliale. Das Rohmaterial stammte
aus den Schrambachschichten oberhalb der Werksanlagen. 1926 musste
der Betrieb eingestellt werden.
Nach 77 Jahren des Verfalls wurde 2003 dieses
frühe Industriedenkmal im Lande Salzburg auch zum Andenken an die
einst hier tätigen Arbeiter bautechnisch umfassend gesichert.
Behälter wieder sorgfältig verstecken und auf Muggles
achten!
Danke!
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