Gronenberg
(vormals Gröneberge)
Ein
ehemaliges Lehengut, später ein Vorwerk, jetzt eine etwas zerstreut
gelegene Parzellistenkommune in einer malerischen Gegend im Amt
Ahrensbök, 1 ¼ Meilen südwestlich von Neustadt, Kirchspiel Süsel. -
Gronenberg war als Lehengut 1534 im Besitze von Jürgen von
Ahlefeld, drauf Heinrich von Ahlefeld, welcher 1583 starb und zu
Süsel begraben wurde. Später kam es an die Familie von Blome und
wurde 1601 von Schack Blome an den Herzog Johann verkauft und dem
Amt Ahrensbök angeschlossen. Zum Gut gehörten bei der Niederlegung
außer Gronenberg selbst mit seinen Zubehörungen Haffkrug, 2
Viertelhufen in Pönitz, 1 Hufe in Steenrade, 1 Viertelhufe in
Gothendorf, 2 Achtelhufen in Gleschendorf, 4 Halbhufen in
Schulendorf und 1 Halbhufe in Ekelsdorf.
Im Jahr 1778 wurde es niedergelegt, von den Ländereien wurden 134
Tonnen zu königlichen Gehegen, 44 Tonnen zu Dienstland eines
Holzvogtes, der Schullehrer hier und in den umliegenden Dörfern und
60 Tonnen für landbedürftige Eingesessene reserviert und die
übrigen 637 Tonnen in 12 Parzellen geteilt, von denen die kleinste
26 Tonnen und die größte 106 Tonnen erhielt. Jetzt sind hier 19
bebaute Parzellen, nämlich: die Stammparzelle Gronenberger-Hof
(Alt-Gronenberg), mit 165 Tonnen und hofmäßigen ansehnlichen
Gebäuden welche von Überresten alter Befestigungsgräben umgeben
sind, die Kupfermühle an einem Teich und wenig westlich von
derselben die Messingmühle an einem Teich, mit einer Kathe, welche
Mühlen zusammen einen Besitz bilden. Westlich davon die Parzelle
Gronenberger-Mühle, eine Wassermühle mit ca. 50 Tonnen Land, in
höchst malerischer Lage am Mühlenteich und oberhalb derselben das
Wirtshaus Gronenberger-Krug; diese sämtlichen Parzellen liegen in
dem von teilweise beholzten Höhen umgebenen Tal des Göschbeks,
ferner eine königliche Holzvogtswohnung mit 34 Tonnen Land und eine
Reihe von 9 Kathen, die sich von der Holzvogtswohnung nördlich bis
an das königliche Gehege Reukoppel erstrecken und Stubbenberg nach
einer ehemaligen Hölzung genannt werden. Einige Parzellen am
Taschen-See Hunnsmühlen genannt, bei denen auf dem sogenannten
Achterfeld ehemals eine Wassermühle lag und einige kleine Parzellen
nordöstlich vom Hof am Weg nach Haffkrug, von denen eine Lehmkathe
(Wirtshaus) genannt wird. - Schule mit 116 Kindern. - 3
Wirtshäuser, von denen 2 die Hökereigerechtigkeit haben. -
Volkszahl: 410, worunter 1 Schmied und mehrere Handwerker. - Areal
des ehemaligen Vorwerks mit dem Hof Alt-Gronenberg und dem
Taschen-See 1024 Tonnen. Der Boden ist leichter Art, aber ein guter
Mittelboden, worauf alle Kornarten gedeihen. Südlich von der
Kupfermühle in einer Wiese liegt eine künstliche Anhöhe von
geringen Umfang, woselbst ehemals eine Burg gewesen sein soll. Ein
anderer künstlicher Hügel nordöstlich vom Hofe, Vossberg genannt,
soll ebenfalls früher ein Raubschloss gewesen sein, auf welchem der
Sage nach Störtebecker gehaust haben soll.
1 Tonne = 0,55 ha
1 Hufe
= 70000 - 250000 qm
Deutsche Quelle: Schroeder/Biernatzki
Transcription des deutschen Textes: Ute Boock
(10/2001)
|