Falsche Koordinaten aber eine wahre
Geschichte:
Als ich denn
eines Tages von Coburg Richtung Schildburghausen ritt, blies mir
zunächst ein herbats Wind um meine Nase, dann vermochte mich zu
meiner Überraschung ein Ereignis völlig aus der Bahn zu
werfen.
Sah ich doch
an einem Ort, über seine Grenzen bekannt für seine Pferdezucht, mit
Namen jedoch an einen in dünnes Gedärm gepresstes fettiges etwas
erinnernd gar seltsame Geschehnisse.
Diese spielten
zu einer Zeit in der das Teehaus des von Karl Behlert entworfenen
Anwesens noch kein Teehaus war, sondern ein Turm mit einer
Abschussvorrichtung eines gar seltsamen Barons der von sich
behauptete dass er in seinem Leben schon viele gar unglaubliche
Dinge getan habe.
Und ich der gar zufällig vorbei kam sollte nun
Zeuge ebensolchen werden und ihr glaubt es kaum ich habe es
wirklich gesehen und lüge hier nicht.
Wie bereits erwähnt war dort ein Turm und noch
kein Teehaus. Dieses wurde es erst viel später, als meine Haare
schon grau und meine Enkel gar vielzählig waren.
In der Blüte meiner Jugend war der Turm der
Platz an dem der Baron eine Kanone platzierte. Diese machte nicht
viel Sinn und alle hielten ihn für verrückt. Und um sich vor
Feinden zu schützen waren Kanonen damals nicht mehr nötig. Die
Zeiten waren sicher, Diebe und sonstiges Gesindel aus dieser
Thüringer Ecke vertrieben.
Nein die Abschussvorrichtung diente ganz allein
der Belustigung und Erheiterung des Barons und manch Dorfbewohner
hat ihn heimlich verflucht als zu gar zu frühen Stunde oder gar
spät am Abend ein Kanonendonner über das 250 Seelen Dorf welches
sich Stadt schimpfte hinweg zog.
Selbst der Pfarrer betete oft fünf Vaterunser
und versprach den Bischoff bei nächster Gelegenheit um eine
Exkommunizierung des Verrückten nachzusuchen wenn wieder mal
Sonntags früh zu Gottesdienstzeiten die Messe durch Donnerhall
gestört wurde.
Der Bischoff ließ sich jedoch nicht erweichen,
schätze er neben den großzügigen Geldspenden des Barons an die
Kirche vor allem dessen großzügigen Weinkeller in seinem Guts,
welches mit ein Grund häufiger Besuche des Bischoffs dort war.
Und ein bisschen verrückt sein erlaubte
schließlich der Herr jedem seiner Schäfchen fand er und im Grunde
genommen war der Baron kein schlechter Mensch auch wenn er Sonntags
lieber mit Kanonen spielte als die Messe zu hören.
Die Beobachtungen welche ich jedoch an diesem
schönen Tag gewahr wurde versetzten mich auch Jahre danach noch in
ungläubiges Staunen und auch der Bischoff hätte es sicherlich für
Teufelswerk gehalten wenn er gewusst hätte wie der Baron die
Naturgewalten beherrschte.
Und ich war Zeuge dieser Wahnsinnstat.
Konnte ich doch den Baron auf seinem Turm bei
der Arbeit sehen, wie er seine Kanone lud, die Zündschnur
entflammte, die Kanonenkugel den Lauf verließ, er sich blitzschnell
aufschwang und er auf ihr ritt.
Der Schreck fuhr mir in die Glieder, dachte ich
doch es wäre nun um ihn geschehen.Da landete er aber mit einem
lauten Getöse in 340 m Entfernung und 258 Grad wahr, verließ den
Ort lachend nur um sofort zum Turm zurück zu kehren und die Kanone
erneut zu laden.
Der Ort des Einschlags ist heute noch gut zu
sehen wird aber nun ganz anders genutzt, aber das ist eine andere
Geschichte.
Der zweite Ritt auf der Kugel brachte den Baron
vom ersten Einschlag aus gesehen nach 128 Grad wahr und und war vom
ersten Einschlag 270 m entfernt.Dieses Mal hatte der Baron weniger
Glück und plumpste mit aller Macht in den Sumpf der um das
Grundstück damals war.Jetzt dachte ich wirklich sei es um ihn
geschehen, da zog er sich doch glatt an seinen eigenen Haaren aus
dem Moder.Lachte auf und kehrte erneut zurück und richtete erneut
die Kanone.
"Dieses Mal geht der Ritt noch weiter" sprach
er, "seht hier den Zettel, hier habe ich meine Geheimformel für den
größten Kanonenflug notiert".Doch er fand den Zettel nicht. "Muss
ihn wohl gerade im Sumpf verloren haben..." sprach er, "...aber ich
habe alles hier drin" und tippte dabei auf seine Stirn. Dann
richtete er die Kanone erneut aus. Vorher schnappte er sich noch
eine geheimnisvolle Schatulle, packte sie unter seinen Arm und
sprang erneut auf die aus dem Rohr schießende Kanonenkugel um in
der Ferne zu verschwinden.
Es dauerte eine ganze Weile bis er zurückkehrte.
Die Schatulle hatte er nicht mehr dabei.Er war voller Stolz um
seine Tat und über den weiten Flug und lud mich zur Feier zu einem
Wein ein.Bei einem leckeren Gläschen Chardonnay vertraute er mir an
dass er in der Schatulle alle seine wissenschaftlichen Geheimnisse
versteckt hätte damit diese nicht in unbefugte Hände gelangen
könnten.
Und was sei ein besserer Platz für eine solche
Schatulle als ein Versteck in der Nähe des Landungsplatzes seines
längsten Flugs?
Aus einen Glas Chardonnay wurden zwei oder waren
es gar drei, doch bald neigte sich der Tag dem Ende zu und ich
musste mich verabschieden.Wenn ich gewusst hätte das ich den Baron
nie mehr sehen würde wäre ich sicherlich länger geblieben, zu
interessant war diese Persönlichkeit.
Es sollte einige Jahre dauern und vieles hatte
sich seitdem geändert bis ich wieder in diese Ecke Deutschlands
kam.Doch hörte ich voller Trauer dass das Anwesen verlassen sei und
zum Kaufe stehe.Der Baron sei auf einer Kanonenkugel Richtung
Westen aufgebrochen hieß es, allerdings nur unter der Hand.
Ich wollte gerne noch einiges über den Baron in
Erfahrung bringen. Aber die Anwohner waren schweigsam denn wer über
den Baron redete, so sagte man ging die Gefahr ein im Gefängnis zu
landen.Den damals Regierenden waren Legenden über seine Abenteuer
zu gefährlich und man unterdrückte das Wissen.Schnell wurde damals
auch die Kanone entfernt und der Turm zum Teehaus umgebaut.
Ihr glaubt mir meine Geschichte nicht?
Ihr glaubt ich flunkere?
Den Baron gab es wirklich, auch das Teehaus ist
an Ort und Stelle und wenn ihr den Abenteuern des Barons folgen
wollt, dann geht genau dorthin(N 50 ??.?05 + E 010??.?40 = DER TURM
und Ausgangspunkt ALLER Rechnungen, es sei denn es ist ANDERS
angegeben!)...
Ein Taschenrechner mit Quadratwurzel, sin, cos, tan - Funktion
mag euch von Hilfe sein!
Die Alternativstage ist im Baum NEBEN dem genannten Objekt.