Dieser Cache ist Teil der
Cacheserie Paretz (Das Musterdorf, Der Landsitz, Die DDR, Die Tongruben), die über vier Stationen durch
die Geschichte des kleinen Dorfes führt.
Für alle vier Caches zusammen sollte man sich einen halben Tag Zeit
nehmen. Die Beschreibungen sind so angelegt, das es sinnvoll ist,
die Caches in der angegebenen Reihenfolge zu machen. Es kann aber
auch jeder Cache für sich allein gefunden werden...
Paretz I : Das
Musterdorf
Paretz
Der Ortsname Paretz
bedeutet „am Fluss“ und wurde 1197 zum ersten Mal
urkundlich erwähnt. Das Dorf hat überregionale Bedeutung gewonnen,
seit es um 1800 mit Schloss, Schlosspark und Dorferneuerung zum
Sommersitz von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen und seiner
Gemahlin, Königin Luise umgestaltet wurde.
In der DDR war in Paretz die zentrale Administration der Rinder-
und Schweinezucht beheimatet.
Das
Musterdorf
Als Friedrich Wilhelm das
Gut Paretz 1797 erwarb, war er noch Kronprinz und seit drei Jahren
mit Luise von Mecklenburg-Strelitz verheiratet. Er selbst wirkte
bei offiziellen Anlässen stets gehemmt und sprachlich wenig
ausdrucksfähig, die Prinzessin dagegen war eine lebhafte und
natürlich auftretende Person, die nach dem frühen Tod ihrer Mutter
bei ihrer Großmutter in Darmstadt eine relativ freie Erziehung
genossen hatte. So wird verständlich, dass beide, wenn auch aus
unterschiedlichen Gründen, einen Ort zu schätzen wussten, an dem
sie sich zeitweilig den Zwängen des steifen Hofzeremoniells
entziehen konnten. Dieser Ort sollte Paretz werden, ein abgelegenes
Gut an der Havel, das der Kronprinz schon bei Besuchen in
Kindertagen kennen gelernt hatte.
Noch 1797 begann der Berliner Architekt David Gilly damit ein
schlichtes, frühklassizistisches Landschloss zu errichten. In der
nächsten Umgebung des Schlosses sollte ein Park entstehen, die
mittelalterliche Kirche ein neues Aussehen erhalten, ein ganzes
Musterdorf nach englischem Vorbild angelegt werden. Das neue Dorf
bestand aus etwa zehn Bauernhöfen, die weitgehend einheitlich
gestaltet waren. Hinzu kam eine ganze Reihe von Gebäuden mit
besonderen Aufgaben.
Stage I:
Gotisches Haus
Die oben angegebenen
Koordinaten führen euch zum Gotischen Haus, das hier am Rande des
Kirchgartens gelegen, nach dem Muster englischer Staffagebauten
errichtet wurde und bis 1910 als Schmiede wurde. Das fast
unversehrt gebliebene Gebäude wird heute als Gaststätte
genutzt.
Wie lange hat es nach dem Erwerb von Paretz gedauert bis die
heutige Hausbrauerei des Gotischen Hauses gegründet wurde? (A) Wie
viele Lampen hat diese Brauerei für den Zaun gespendet?
(B)
Auf dem Weg zu den neuen Koordinaten
N 52°28.1(A - 9*B)
E 12°52.4(A + 4*B)
passiert ihr den Kirchgarten, der sich ebenfalls an englischen
Vorbildern orientiert. Der Boden ist leicht gewellt, der Hauptweg
bildet die zentrale Achse des ganzen Ensembles. Der Kirchgarten war
nach 1918 landwirtschaftlich genutzt worden, später verwilderte er
und wurde erst 1975 wieder hergerichtet.
Stage II: Die
Dorfkirche
Die Ursprünge der Dorfkirche von Paretz liegen im Mittelalter, in
der Zeit um 1200. Seine heutige Form erhielt der Bau in den Jahren
1797/98. Verbürgt ist, dass David Gilly für das Kirchendach
verantwortlich war, die dekorative neugotische Gestaltung der
Fassade und die entsprechende Illusionsmalerei im Inneren sind wohl
Valentin von Massow und Martin Friedrich Rabe zuzuschreiben. Nach
dem Vorbild des Zustands um 1800 wurde das später noch mehrfach
veränderte Gebäude in den Jahren 1983 bis 1985 rekonstruiert.
Das bedeutendste Stück der Innenausstattung ist ein Tonrelief von
Johann Gottfried Schadow, das in der ehemaligen Königsloge zu sehen
ist: „Die Apotheose der Königin Luise“.
Ein Merkmal gotischer Architektur sind die spitz zulaufenden
Bögen. Wie viele kannst du an der Fassade erkennen? (C) (Bögen, die
innerhalb anderer Bögen liegen, wie zum Beispiel am Turm werden
NICHT gezählt)
Die neuen Koordinaten
N 52°28.0(C + 2 * B)
E 12°52.3(A + C – 4*B)
führen uns in Richtung Havel.
Stage III:
Die Dorfstrasse
Neben der Straße liegen rechts die ehemalige Mehlwaage und das
Spritzenhaus. Beide Gebäude wurden restauriert. Ein Stück weiter
passieren wir das links das Haus des Dorfschulzen (Bild) und
gelangen gleich danach zum jetzigen Storchenhof
(Koordinaten).
Die Namensgeber des Storchenhofs sind im Frühjahr und Sommer
nicht schwer auszumachen. Wie viele junge Störche waren es denn im
Jahr 2006 (D) und wie viele im Jahr 2007 (E)?
Den Cache wartet bei
N 52°27.(E+B)(D+B)(C - 6*B)
E 12°52.B(A-1)
auf dich.
Von hier ist es nicht weit bis zur Havel. Einfach dem Weg um die
Kurve für fünf Minuten folgen, für den Rückweg kann man dann den
Plattenweg wählen.