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SUEHNEKREUZE –Pirna IV (Tetzelsäule)- Multi-cache

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Hidden : 6/15/2007
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


Bei meinem Besuch in Bayern habe ich auf einem Abstecher ins österreichische eine Cacheserie entdeckt, die ich auch hierher bringen will.
Ich danke nerverl und sergant_tom, die mir die Idee eingeimpft haben. Deshalb spreche ich auch von ‚wir’.

Wir führen Euch mit dieser Cache-Serie in die Vergangenheit, als es noch keine wirkliche Polizei und Gerichtsbarkeit gab, oder bestimmte Delikte nicht als des Richtens würdig waren.
Die Initiatoren dieser Cache-Reihe bedanken sich bei den Administratoren der Web-Site
www.suehnekreuz.de/
welche der Verwendung der Web-Daten explizit zustimmen und sich über die Bereitstellung von GPS-Koordinaten und anderen Ergänzungen freuen.
So, jetzt aber los……..
Sühnekreuze und Mordsteine
Sühnekreuze sind mittelalterliche Steinkreuze. Der wahre Aufstellungsgrund ist nur von den wenigsten bekannt. Sicher ist nur, dass ein Großteil zwischen dem 13. Jahrhundert und der Zeit um 1530 aufgestellt wurde. Die meisten von ihnen stehen im Zusammenhang mit Totschlagsdelikten, bei den wenigsten ist jedoch der unmittelbare Anlass schriftlich bezeugt oder es lassen sich überlieferte Sühneverträge nicht mit Sicherheit einem erhaltenen Steinkreuz zuordnen. Oftmals sind bei diesen Steinkreuzen Waffen eingeritzt, die als Mordwerkzeuge gedeutet werden. Wurde jemand im Streit oder anderweitig ohne Absicht getötet, musste der Schuldige mit der Familie des Opfers einig werden. Es wurden zwischen beiden Parteien privatrechtliche Sühneverträge abgeschlossen.
Der geistesgeschichtliche Hintergrund ist der, dass in katholischer Zeit die Vorübergehenden angehalten werden sollten, Fürbittgebete für den ohne Sterbesakramente zu Tode gekommenen zu halten. Deswegen gibt es in evangelischen Gegenden schlagartig etwa ab 1530 keine Steinkreuzsetzungen mehr. Gleichermaßen wichtig ist jedoch die Einführung der Peinlichen Halsgerichtsordnung, der so genannten Carolina durch Karl V. im Jahre 1532. Damit wurden die privatrechtlichen Sühneverträge durch ein landesherrliches Gerichtswesen abgelöst. Auch dies ist durch das plötzliche Aussetzen der Sühneverträge in den frühneuzeitlichen Akten gut nachvollziehbar.
Beide Dinge gemeinsam - die Einführung der Reformation in den entsprechenden Gegenden und die Einführung der Carolina hatten zur Folge, dass künftig keine Sühnekreuze mehr gesetzt wurden. Jüngere Steinkreuze in katholischen Gegenden können durchaus noch dem mittelalterlichen Fürbittgedanken folgen; in evangelischen Gebieten handelt es sich aber nunmehr um einfache Gedenksteine (Nach Mord, Totschlag, Unfall, Pest usw.), die allerdings wesentlich seltener gesetzt wurden.
Ab 1300 soll es deshalb üblich gewesen sein, am Tatort oder dort wo es die Angehörigen wünschten, ein steinernes "Sühnekreuz" aufzustellen. Es sind Oberpfälzer und sächsische Sühneverträge erhalten geblieben, in denen ausdrücklich die Setzung eines Sühnekreuzes vereinbart wird.
Es ist sicher falsch, von den Steinkreuzen generell als "Sühnekreuzen" zu reden. Sie konnten auch von Angehörigen nach einem tödlichen Unfall - oder wie in Zittau im Jahre 1392 schriftlich bezeugt - als Dank für eine mildtätige Stiftung eines Kuttenberger Bürgers zur Ausbesserung einer gebirgsüberschreitenden Fernstraße nach Gabel gesetzt werden.
Man glaubt aber auch, dass einige als Grenzzeichen, Richtungsweiser, Freisteine, Pestkreuze oder als Gerichtskreuze dienten. Über interessante und merkwürdige Zusammenhänge zwischen Steinkreuzen und anderen weltlichen und kirchlichen Denkmälern schreibt Karl Bedal in einer 1986 erschienen Schrift. Trotz verschiedener Meinungen und intensiver archivarischer Forschungen umgibt diese groben und massigen Kreuze aber immer noch ein Hauch des Geheimnisvollen und Rätselhaften.
Nun zum gesuchten Sühnekreuz von Pirna
Die "Tetzelsäule" wurde in der Literatur immer wieder mit der "Wehlschen Marter" verwechselt.
Mit größter Wahrscheinlichkeit ist die aus 3 Mühlsteinen, 3 Vierkantquadern und über eine Deckplatte errichtete robuste Säule als ein Warnzeichen für die Schiffer an der gefahrdrohenden Stromstelle anzusehen.
Das etwa 3 Meter hohe Sandsteindenkmal hat mehrfach seinen Standort gewechselt, z.B. wegen Eisenbahnbau. Es stand ursprünglich etwa 150m südöstlich des jetzigen Platzes. Der Leipziger Dominikaner - Johannes Tetzel, der um 1465 in Pirna geboren wurde - soll hier gepredigt und Ablaß gehalten haben. Diese Deutung ist nicht gesichert.

Ungefähr 3/8 Stunden westlich von Pirna, da wo die Eisenbahn und die Chausee sich durchschneiden, befindet sich auf einem einfach aus runden (die Form von Mühlsteinen habenden) Steinen bestehenden Fußgestelle eine von Steinen aufgemeuerte viereckige, mit verbrochenen Ecken und einem einfachen, die Stelle des Capitals vertretenden Sims verzierte Säule, die allgemein unter dem Namen der welschen Marter bekannt ist. Gegenwärtig ist Nichts vorhanden als nur der Name, was auf die frühere Bestimmung derselben schließen läßt.
Diese Annahme, daß hier ein Christus- oder sonstiges Heiligen-Bild gestanden, wird sofort zur Gewißheit, wenn man die Säule mit der Oertlichkeit näher ins Auge faßt, und es ergiebt sich auch das Motiv, weshalb dieselbe hier errichtet worden ist. Da wo diese Säule sich erhebt, macht die Elbe eine zwar nur kleine, aber für die Schifffahrt auf derselben noch heute gefährliche Biegung, und bildet durch einen am rechten Ufer bei kleinem Wasserstande zu Tage liegendem Heeger eine Stromschnelle, von welcher denn auch diese Strecke, von der Säule bis zu dem dem Unterhofe des Kammergutes Sedlitz gegenübver liegenden Chausseehause, der "Brauten" von dem slavischen praudem, strömen, praud, der Strom, Strömung genannt wird. Da in früherer Zeit, wo der Wasserstand der Elbe im Allgemeinen ein größerer als jetzt war, diese Stromschnelle mithin weniger sichtbar, so mag man anfänglich da, wo sie sich anfängt, ein sichtbares Zeichen errichtet haben (wie noch jetzt in der Elbe selbst geschieht), das mit der Zeit zu einer Säule mit einem Christus oder Heiligenbilde sich umgestaltet hat.
Diese Säule macht es möglich, schon in der Entfernung die Schiffer auf die gefährliche Stelle aufmerksam zu machen und noch rechtzeitig ihre Gebete um eine glückliche Ueberstehung dieser Gefahr zum Himmel zu senden, wie dies noch heute bei den Strudeln und gefährlichen Stellen der Donau in Baiern und Oestreich geschieht.
Das nach der Reformation der eigentliche Zweck dieser Säule dem Volke verloren gegangen ist, so hat dasselbe sie zu einem Predigtstuhl Tetzel's gemacht, der hier seinen Ablaßkram aufgeschlagen gehabt habe. Gewiß die unpassende Stelle, die er dafür hätte ausfindig machen können, da die damalige Terraingestaltung durch den bis in diese Gegend sich erstreckenden Wald und die Sümpfe der Egelsee so wie die von der Elbe verursachten Sümpfe im Osten, die damals gewiß noch nicht verschwunden waren, ein sehr beschränktes Terrain abgegrenzt. (Bösigk 1857)

Achtung: Änderung!

Der Cache befindet sich ca. 270m in Richtung 87°

Additional Hints (Decrypt)

Nubea, qnuvagre

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)