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Brot hat eine lange Geschichte und gehört zu den ältesten
Nahrungsmittel der Welt. Seit etwa 10.000 Jahren nutzt der Mensch
Getreide und Getreideprodukte. Anfänglich wurden die Getreidekörner
noch roh verzehrt, doch als das Feuer entdeckt wurde, röstete der
Mensch bereits die Samen der Gräser — das waren die Vorläufer
unserer heutigen Getreidearten. Eine andere Methode der Zubereitung
von Getreideprodukten war der Aufguß oder die Suppe. Später dickte
man die Suppe ein, so daß ein Brei entstand, der besser sättigte.
Brei war auch in Mitteleuropa bis zur Industrialisierung im letzten
Jahrhundert üblich und war zumindest in den armen
Bevölkerungsschichten die Hauptnahrung.
Das Brot
Im Alten Ägypten wie
auch im antiken Rom haben Bäckereien bereits im großen Umfang Brote
hergestellt. Und bereits vor rund 5000 Jahren waren am Nil etwa 30
verschiedene Brotsorten bekannt. Heute gibt es in keinem anderen
Land der Welt so viele Brotsorten wie in Deutschland: Schwarzbrot,
Graubrot, Weißbrot, Vollkornbrot, gesäuertes und ungesäuertes Brot
oder millionenfach so genannte Buns (Hamburger Brötchen) für die
Fastfood-Industrie - mehr als 300 Sorten werden in Deutschland
täglich gebacken.
Mitte des 20.
Jahrhunderts wurde zuerst von den Backfabriken, später auch von den
mittleren und kleineren Bäckereien, anstatt Sauerteig für den
Brotteig, Zitronensäure verarbeitet. Der Vorteil: Die
Arbeitsersparnis der Sauerteigherstellung und die pekuniäre
Einsparung ausgebildeter Fachleute. Verbunden mit der nun möglichen
kontinuierlichen Teigbereitung, die für die Maschinengängigkeit der
Brotfabriken unabdinglich war, wurde der Verlust von Geschmack, den
nicht nur Gourmets bemerkten, und der urtypischen Brotqualität, ein
Brot zwei bis vier Wochen essen zu können, teuer eingekauft.
Ergebnis: Ein Nichtsauerteigbrot wird oft schon nach ein bis zwei
Tagen hart und fast ungenießbar.
Das Problem wurde von
den Backmittelfirmen erkannt. Man produziert nun Backmischungen,
die zwar auch nicht länger haltbar sind, jedoch durch Einsatz
professionell designter Geschmacksverstärker ein im Mund
entfaltendes Brötchen-Schinken-Bier-ähnliches Ambiente erzeugen und
zwar auch noch dann, wenn bereits Sporen und Pilze im Brotlaib
feststellbar sind. Oft ist auch noch der Eiweißbaustein Cystein
(E920) mit im Spiel. Cystein ist ein Mehlbehandlungsmittel, das ein
Verkleben der Back- und Rührmaschinen verhindern soll und u.a. auch
dafür sorgt, dass das Brot seine Form während des Backvorgangs
behält. Was die olfaktorische Wahrnehmung angeht, sorgt E920 dafür,
dass der typische Brotbackduft erzielt wird. Cystein wird, wenn es
auf natürliche Weise gewonnen wird, aus Menschenhaaren bzw.
Schweineborsten hergestellt. Eine besondere Kennzeichnungspflicht
besteht nicht, wenn das Backhilfsmittel lediglich zugesetzt wird
oder Brote "offen" verkauft werden.
Da der Verbraucher
durch Zeitungsberichte und kritische Fernsehreportagen hellhörig
geworden war, bekamen Bio-Verbände wie Demeter, Bioland oder Agor
regen Zulauf. Viele kleine Backbetriebe, auch schon mittlere mit
mehr als 10 Beschäftigte, fangen jetzt an wieder auf ihren
Betriebssauerteig zu setzen und eine gute bis Spitzenqualität zu
bieten. Meist arbeiten sie ohne Backmischungen und ohne Zusätze,
die die Teige maschinengängig machen sollen. Viele Brotkonsumenten
honorieren dies und kaufen wieder verstärkt im Bäckerladen von
nebenan. Größere Betriebe allerdings sind oft noch zu schwerfällig
um ihren Betrieb umzustellen.(1)
Die Backstube
Die von der Berliner
Firma Paech in den 50er-Jahren aus der alten Meierei in Meddewade
aufgebaute Backwarenfabrik war nach finanziellen Problemen von dem
im niedersächsischen Garrel ansässigen Familienunternehmen Wendeln
aufgekauft worden. Diese ging später in den Besitz von Europas
größtem Bäcker, der Kamps AG, über und ist seit 2003 Teil des
italienischen Nudel-Konzerns Barilla. Dieser strukturierte das
extrem verschachtelte und durch die schnelle Expansion hoch
verschuldete Unternehmen in Deutschland komplett um. Das Werk in
Meddewade und ein weiteres in Hamburg-Kirchwerder wurden Mitte 2006
geschlossen. Eine Erweiterung an den Standorten Meddewade und
Hamburg-Kirchwerder war wegen angrenzender Wohnbebauung nicht
möglich. Den 150 betroffenen Mitarbeitern bot man Arbeitsplätze in
Lüdersdorf, einem Dorf vor den Toren Lübecks im Nordwesten
Mecklenburg-Vorpommern, an. Einschließlich staatlicher und
EU-Fördermittel baute Kamps für über 90 Millionen Euro dort eine
neue Fabrik. Seit Anfang 2006 werden in Lüdersdorf, unter der
Wunschadresse "Golden-Toast-Straße 1", mit 250 Beschäftigten 95.000
Tonnen Mehl im Jahr verarbeitet.
Der Cache
Bitte beachte
unbedingt das Attribut 'stealth required', da dies sowohl für die
Lebenserwartung des Caches, als auch für Dich sehr wichtig ist. Mit
Hilfe von
Brot & Spiele light findest Du heraus, wie Du an die
eigentlichen Startkoordinaten kommst!
Zur Erstaustattung des
Caches gehören u.a. für den Erstfinder eine Erstfinderurkunde und
ein Backwarengutschein des ortsansässigen Bäckers sowie drei Coins,
ein Travel Bug usw.
Viel Spaß auf den
Spuren der Subventionstouristen wünschen
4lagig-deluxe und Russelltours™
(1)
Quellen: Hamburger Abendblatt, Kieler Nachrichten,
Landesinnungsverband des Bäckerhandwerks Schleswig-Holstein,
Norddeutscher Rundfunk, Vegetarier-Bund Deutschlands e.V. und
natürlich eigene Recherchen. |
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