Heute hat der Name nichts mehr mit der tatsächlichen Form zu tun.
Bis 1912 fuhren die Züge
hier tatsächlich in einem Dreieck. Am 26. September 1908 kam es
hier zu einer Flankenfahrt,
bei der ein Wagen vom Viadukt stürzte; in Folge starben 18 Menschen
und 21 Menschen
wurden schwer verletzt. Nach einem weiteren ähnlichen, jedoch
weniger folgenschweren
Unglück wurde ab Sommer 1912 die Gleisverzweigung aufgehoben und
ein neuer Bahnhof
angelegt, sodass die Züge sich übereinander kreuzten. Die heutige
Form als Turmbahnhof
mit den zwei Strecken in einer Spange zum Nollendorfplatz existiert
seit 1926
Steinviadukt der ehem. Ringbahn
In der Nachkriegzeit wurde zunächst der Ringbahnhof geschlossen,
später alle noch verwendbaren
Teile demontiert. 1998 wurden 21 Bögen für den Bau des
Debis-Parkhauses abgerissen.
900 m des Steinviadukts sind bis heute erhalten geblieben. Sie
werden oft als Kulisse für Krimis genutzt.
1972 wurde der durch den Mauerbau bedingt schwach frequentierte
Abschnitt
Wittenbergplatz-Bülowstrasse-Gleisdreieck nicht mehr befahren. In
den Bahnhof
Nollendorfplatz (oben) bezog ein Trödelmarkt den Bahnsteig. Beide
Bahnhöfe wurden
mit einer Strassenbahnlinie auf den Hochbahngleisen verbunden. Hier
galt allerdings
nicht der Normaltarif. Dies war die wirklich letzte Strassenbahn in
Berlin (West).
Die M-Bahn
Die Bauarbeiten für die neue Strecke begannen im Dezember 1983.
Neben dem unteren
Bahnsteig der Station Gleisdreieck wurden zusätzlich noch die
Stationen Bernburger Straße
(etwa an der Stelle des heutigen Bahnhofes
Mendelssohn-Bartholdy-Park) und Kemperplatz
eröffnet. Die ersten Messfahrten für diese 1,6 km lange Strecke
begannen ein Jahr später.
Am 19. Dezember 1988 kam es dabei zu einem skurrilen Unfall, als
ein unbesetzter Testzug
der M-Bahn aufgrund eines Bedienungsfehlers bei unterbrochener
Überwachungssteuerung
am Endbahnhof Kemperplatz über das Streckenende hinausfuhr, eine
Glaswand durchbrach
und in sechs Metern Höhe über dem Boden hängen blieb.
Die ARGE M-Bahn Berlin hat für ihr System am 18.7.1991 nach
Erreichen der
100.000 Fahrkilometer im Fahrgastbetrieb die Zulassung für den
öffentlichen
Personennahverkehr nach den Richtlinien des
Personenbeförderungsgesetzes erhalten.
Die Entwicklung war jedoch noch nicht abeschlossen. Der kostenlose
Betrieb konnte
beendet werden, und die M-Bahnlinie 1 in den Verkehrstarif der BVG
einbezogen
werden; ab dem 18.7.1991 war der volle Fahrpreis des BVG-Tarifs zu
entrichten.
Betriebseigener war nun für 2 Wochen die BVG.
Wenige Tage später am 31.7.1991 endete um 21:45 Uhr der
Fahrgastbetrieb auf
der M-Bahntrasse.
Westlich des U-Bahnhofs befindet sich das große brachliegende Areal
des ehemaligen
Potsdamer Güterbahnhofs, das heute vom Tiergartentunnel unterquert
wird. Seit dem
26. August 2006 werden die das Gleisdreieck umgebenden ehemaligen
Güterbahnhöfe
des Potsdamer und des Anhalter Bahnhofs in die 35 Hektar große
Parkanlag
„Park auf dem Gleisdreieck“ umgestaltet. Ende der Bauarbeiten soll
im Jahr 2011 sein.
Umbedingt mal reinsehen:
Link - Gleisdreieck im Dialog
Link
- Geschichte der Berliner U-Bahn
Link
- Die Geschichte der Familie Kandler
Link -
Geschichte des Hochbahnunglücks 1908
Link - Geschichte des Hochbahnunglücks 1908 (b)
Link - Fotos Gleisdreieck 1982
Link -
Die M-Bahn Berlin
Link - Die M-Bahn Berlin
(b)
Zum Gleisdreieck könnte man noch sehr viel schreiben, daher nur
dieser kleine Überblick.
Ich hoffe ihr fühlt euch animiert selber noch ein wenig zu
forschen.
Dank geht raus an Mr.Pete für die schöne
PET-ling Halterung.