Ehrenfelder Industrie V: Der Multi
ANGEPASSTES LISTING SEIT 24.04.2016.
Finale ist geblieben, Wegführung wurde geändert, da ein Durchgang nun eine Baustelle ist.
Deswegen macht es nun auch Sinn am alten Wegpunkt4 (jetzt1) zu beginnen, die Cachekkordinaten zeigen auf den ganz früheren Wegpunkt1 (jetzt 5). Natürlich kann man die Wegpunkte ablaufen wie man Spass hat. Ein paar Fragen haben sich geändert um mehr Eindeutigkeit zu schaffen.
BITTE IM LOG BESCHEID SAGEN, WENN ES AN DIE RÜCKSEITE DES LOGBUCHS GEHT.
Wer die bisherigen Caches der Serie kennt, hat sich vermutlich an Mysteries gewöhnt. Diesmal gehe ich einen anderen Weg, da ich meine gesammelten Informationen einfach mal loswerden will und habe dazu einen hoffentlich unterhaltsamen Multi gebastelt. Es gibt inklusive Finale 8 Stationen auf ca. 2,5 Kilometern. Zuviel Stationen, aber egal. Es geht um Industriegeschichte, Kunst und Architektur. Die Infos entlang der Strecke sind nach bestem Wissen zusammengetragen. Falls jemand doch einen Fehler findet oder zusätzliche Infos hat, werde ich diese gerne einarbeiten. Die Abkürzung "WP" steht für Wegpunkt.
Für die papierlosen Cacher hoffe ich die Beschreibung so hinzukriegen, dass die Fotos nur schmückendes Beiwerk sind, aber nicht wirklich gebraucht werden.
Der Cache lässt sich gut mit dem Kölner Quotenmädchen verbinden. Weiterhin kann ein Blick auf den Waggon nicht schaden, da kommt man auch vorbei, muss natürlich vorher das Rätsel lösen. Es wäre nett, wenn ihr eine Kamera mitbringt, denn ihr kommt unterwegs an einem entstehenden Kunstwerk vorbei. Toll wäre es, wenn die Entstehung durch euch dokumentiert wird. Näheres dazu im Listing.
Willkommen bei WP1: (N50.57.113 E6.54.462)
Wenn man die kleine Straße entlang blickt, sieht man wieder mal ein Backsteingebäude. Dies ist das alte Verwaltungsgebäude der Firma Kolb. Lustigerweise ist das wohl auch die Vorlage für einen Modellbauer gewesen:
Das Unternehmen wurde 1901 gegründet (auch wenn das Foto etwas anderes behauptet) und stellte alle möglichen Formen von Industrie- Bohrmaschinen her, vor allem Radial-Bohrmaschinen, wem das nichts sagt, hier mal ein Bild:
Leider habe ich das Baujahr nicht herausgefunden, aber das Gewicht ist ca. 5000 kg, also genau das Richtige für den Hobbykeller. Andere Maschinen der Firma Kolb die ich im Internet gesehen habe, hatten ein Gewicht von bis zu 12 Tonnen.
Nach einer langen Odyssee von Verkäufen wurde das Werk in Ehrenfeld im Jahr 2000 nach 99 Jahren geschlossen. Ihr werdet gleich ein Stück über die vielbefahrene Helmholzstrasse gehen. Links und rechts der Straße gehörte alles zu dieser Firma, da kann man sich dann eine grobe Vorstellung von der Größe machen und den damit verbundenen Arbeitsplätzen.
Aufgabe:
Suche Die Uhr. In drei Minuten ist es wie spät? Die richtige einstellige Stunde (in drei Minuten) sei A.
Wenn ihr euch jetzt auf dem Weg Richtung WP2 begebt, gibt es ein paar Anmerkungen.
Ihr befindet euch mitten auf dem Werkgelände der Kolbwerke, dessen altes Verwaltungsgebäude bei WP1 zu finden war.
Wenn ihr auf Höhe des Kiosks seit, oder sogar mal einen Abstecher auf die andere Strassenseite macht, dann schaut auch mal auf folgendes Foto:
Das Bild wurde vor ca. 100 Jahren aufgenommen von dem Haus mit der Pizzeria. Ich habe versucht, mit den Bewohnern des Hauses in Kontakt zu treten, um das Foto nachzustellen, leider erfolglos. Trotzdem ist es schon interessant, wie es damals hier aussah.
Wenn ihr nun (auf der richtigen Strassenseite) weitergeht, seht ihr auf der rechten Seite dieses Kunstwerk.
Da ich den Künstler bei der Arbeit getroffen, und mit ihm geredet habe, weiß ich aus erster Hand was das sein soll, nämlich das "Wasserelement". Symbolisiert durch einen Wolke, die nach oben tropft. Ich wäre begeistert, wenn jeder, der vorbeikommt, ein Foto schießt und es hochlädt. Bitte, Bitte.
Vorher seit ihr an einer Tür vorbeigekommen, die zur "Kolbhalle Kunstfabrik" führt. Ich habe mich noch nicht richtig reingetraut, aber mal über den Zaun geguckt. Die Bewohner der Bauwagen sind für die zahllosen Kunstwerke in der Gegend verantwortlich.
Schaut auch mal auf die andere Straßenseite, als dieser Cache geschrieben wurde, waren die Häuser auf der anderen Straßenseite gerade im Bau. Anschaulicher kann man die Gegensätze in Ehrenfeld kaum auf einer Straße finden. Hier die Bauwagenkolonie, dort neugebaute Wohnungen bis 100 Quadratmeter im schmucklosen "Schuhkartonstil" und etwas weiter die Straße hoch gibt es schicke Lofthäuser und das alles auf dem alten Werksgelände der Firma Kolb bzw. in dessen unmittelbarer Nähe.
Für den angehenden Architekten haben wir WP2. (N50.57.188 E6.54.341)
Ihr seht hier ein schickes grünes Lofthaus. Es besteht aus 12 Wohneinheiten und wurde im Jahr 2000 fertiggestellt. Wer nähere Informationen zu dem Gebäude haben will, hier ist ein Link: "Klick" Auch die anderen Häuser in der Gegend sind architektonisch einen Blick wert.
Da ich von Architektur keine Ahnung habe, kommen wir mal zu dem Straßennamen "Am Kölner Brett". Manche wissen vielleicht was das ist, andere denken das ist das, was der Kölner Cacher direkt vorm Kopf trägt. Also, es handelt sich um eine Leiste, um Gardinen zu befestigen, dazu auch mal ein Bild:
Das Ding gehört an die Decke und die Gardinen werden mit speziellen Rollen an diesem Brett befestigt, so dass man sie hin und her ziehen kann.
Erfunden wurde das gute Stück von der Firma Messing Müller, die heute noch ein Ladengeschäft in der Innenstadt haben. Früher stand aber deren Werk genau hier, deswegen der Straßenname.
Aufgabe:
Mal was für Prinzen und Prinzessinen. Hier gibt es in unmittelbarer Nähe ein paar Schlösser (OK, es sind Schließzylinder) auf grünem Grund, an der Nordseite (Nord-Nord-Ost) des Gebäudes. Die Anzahl sei B.
Auf zu WP3. (N50.57.244 E6.54.449)
Hier steht ihr vor einem wuchtigen Bau aus rotem, sandgelb ornamentiertem Backstein, der nach oben hin in einen großen Schornstein ausläuft. Mit seinen schießschartenartigen Fenstern erinnert er im ersten Moment an einen Hochbunker. Mit Krieg hat das Gebäude aber nichts zu tun, es handelt sich um die einzige in Köln erhaltene Malzdarre. Erstmals erwähnt wird sie in einem Dokument aus dem Jahr 1899. Eigentümer waren zunächst der Kohlenhändler Gottfried Zepp und der Malzmeister Philipp Schellenberg.
In der Hospeltstraße wurde seitdem also Gerstenmalz hergestellt, einer der bekanntlich vier Grundstoffe des Biers. Um Gerste zu Malz zu verarbeiten, wird das Getreide zunächst einige Tage geweicht, also mit Wasser getränkt, um sodann bis zu einer Woche zu keimen. Dabei entstehen im Korn Enzyme. Das Darren, von dem die Ehrenfelder Fabrik ihren Namen hat, bezeichnet den anschließenden Trocknungsprozess. Dafür wird das Getreide auf einem engmaschigen Drahtbett ausgebreitet und von unten mit heißer Luft durchströmt. Auf der Darre entwickelt das gekeimte Malz seine Färb- und vor allem die für das Endprodukt so wichtigen Aromastoffe. Außerdem sorgt das Darren für die Haltbarkeit und damit Lagerfähigkeit des Malzes.
Der Betrieb wurde schon in den 1930er Jahren stillgelegt und das Gebäude diente dann als Lager. 1990-1992 erfolgte der Umbau zu Wohnungen und Verkaufsräumen.
Aufgabe:
Sucht die gelbe Zahl auf schwarzem Grund. In unmittelbarer Nähe findet ihr Zahlen wie 2,9 und 17,3 aber auch 2,6 und 16,4. Der Wert der Zahl sei C.
Nun geht es ein Stück durch den Park zu WP4. (N50.57.259 E6.54.623)
Besucht das Haus Nr. 466.
Dieses Haus beherbergte früher die Kölner Konsum-Anstalt und wurde am 28. August 1897 von Cornelius Stüssgen gegründet, zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester. Genau der Stüssgen welcher später von der REWE-Gruppe geschluckt wurde. Der Laden war 40 Quadratmeter groß, mit Öffnungszeiten von 4 Uhr morgens bis 23 Uhr abends - auch an Sonn- und Feiertagen. Ende 1933 verfügte die Cornelius Stüssgen AG über 150 Filialen und alles begann in diesem Haus. 1950 gründete er den ersten sogenannten „Tempo-Laden“, in dem es nur noch eine zentrale Kasse gab und der Kunde die einzelnen Waren nicht mehr von der Verkäuferin aufschreiben lassen musste. 1952 veränderte Stüssgen den Lebensmittelhandel grundlegend, als er in Brühl den ersten Selbstbedienungsladen eröffnete.
Aufgabe:
Schaut euch in der Nähe des Hauses um wo ihr euch befindet. Seht dabei nicht so sehr auf die Häuser, sondern sucht JCDecaux (wer vorher googelt hat einen Vorteil). Wenn ihr nun seht wo ihr seit (Sie sind hier), schaut mal ganz analog bei JCDecaux nach Ostnordosten. Dort findet ihr eine Zahl, daneben steht AS K-E........ Die Zahl minus 20 sei D.
Willkommen bei WP5. (N50.57.172 E6.54.755)
Hier steht ihr vor dem Bürgerzentrum Ehrenfeld. Das Gebäude war das Verwaltungsgebäude der Vereinigten Deutschen Metallwarenfabriken (VDM), die 1930 die Bleiröhrenwerke Wilhelm Leyendecker & Cie übernahmen. Bis Juli 1969 wurde hier bzw. im angrenzenden Park eine Zinkwalzstraße betrieben, die mit ihren Geräuschen und Erschütterungen vor allem die Nachbarschaft in der Christianstraße in Atem hielt. Das heute verputzte Gebäude war früher ein Backsteinbau.
Aufgabe:
Das Gebäude hat zur Venloer Straße hin Kellerfenster, diese sind mit roten Gittern geschützt. Die Vertikalstreben enden in Spitzen. Ein Fenster hat eine andere Anzahl von Spitzen/Streben als die übrigen Fenster. Die Anzahl der Spitzen dieses Fenster, welche nach oben zeigen, sei E.
Weiter geht es zu WP6. (N50.57.148 E6.54.638)
Dieser liegt mitten im Leo-Amann-Park. Leo Aman war Bezirksvorsteher der Stadt Köln war. Ich weiß nicht, was der in Einzelnen gemacht hat, ich weiß aber, was er verhindert hat, nämlich das hier (Nein, nicht den Mann):
Präsentation eines 1969 für das Gelände des heutigen Leo-Amann-Parks geplanten "Wohnturms".
Aus: Kölner Stadtanzeiger vom 22. Juni 1995
Das Ding sollte 37 Stockwerke sowie einen 14-stöckigen Terrassenbau beinhalten. Nun kann man an der selben Stelle ganz prima in Hundehaufen treten, aber auch Kinder im Sandkasten buddeln lassen.
Am WP6 angekommen seht ihr den Wasserturm der Firma Wilhelm Leyendecker & Cie. Die Firma wurde 1843 in Köln gegründet, nach Ehrenfeld, welches erst seit 1888 zu Köln gehört, kam die Prodution 1869. Produziert wurde Bleiröhren, Walzblei, Zinnröhren, Bleidraht und Ähnliches. Übriggeblieben ist das Verwaltungsgebäude von WP5 und der Wasserturm der durch eine Ehrenfelder Karnevalsgesellschaft restauriert wurde. Sie gaben ihm den Namen „Blau-Gold-Turm“.
Aufgabe:
Der Turm ist Teil des Ehrenfelder Geschichtspfades. Ihr findet am Turm ein Schild mit Informationen, über diesem hängt ein zweites Schild.
Die Anzahl der Buchstaben des oberen Schildes sei F.
Weiter zu WP7. (N50.57.087 E6.54.551)
Hier steht ihr vor dem alten Kontorhaus einer Röhrenfabrik.
Ende der sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurden hier in bescheidenem Umfang schmiedeeiserne Röhren und Verbindungsstücke hergestellt. Unter dem Namen "Ehrenfelder Röhrenfabrik Müllers & Co." dehnte das Geschäft sich weiter aus und vereinigte sich 1898 mit einer anderen Firma zu "Kölner Eisenröhren- und Bleiwalzwerke A.G." 1910 wurde das Werk mit dem "Eschweiler Bergwerks- Verein" fusioniert. Hergestellt wurden zu diesem Zeitpunkt schmiedeeiserne Röhren für Gas-, Wasser und Dampfleitungen, Rohrschlangen für Heiz- und Kühlanlagen und Rohrspiralen jeder Art aus eigens für diesen Zweck hergestellten Röhren. Also wenn man irgendwo in Ehrenfeld in die Röhre gucken konnte, dann hier.
Aufgabe:
Am Haus findet man häufiger eine Telefonnummer (ohne Vorwahl). Die erste Ziffer sei G.
Ich hoffe es hat Spaß gemacht und wer noch den Cache suchen will, hier kommt die Formel:
N 50.57. (A*C*E*G)-2953
E 06.54. (B*D*F)+300
Die Quersumme der errechneten Koordinaten (also der zwei dreistelligen Zahlen ist) 23.
In der Serie "Alte Ehrenfelder Industrie" sind bisher erschienen:
I: Schoko
II: Der Waggon
III: Wolf und Berg
IV: Farbe, Schraube, Schweiß
V: Der Multi