Entstehung der Nordkette, Tirol, Austria
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N 47° 17.635 E 011° 24.900
32T E 682588 N 5240655
Entstehung der Nordkette, Tirol, Austria
Waymark Code: WMDP28
Location: Tirol, Austria
Date Posted: 02/08/2012
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Die Nordkette als südlichster Grat des Karwendelgebirges gehört zu den Nördlichen Kalkalpen (NKA) und diese wiederum zu den Ostalpen. In der mittleren und höheren Kreide schuf die erste große alpidische Gebirgsbildung die Grundzüge des heutigen tektonischen Baus der Ostalpen. Die 3000 - 5000 m mächtige Gesteinsfolge besteht vorzugsweise aus karbonatischen und tonigen Sedimenten. Die Nördlichen Kalkalpen tauchen zu Beginn des Tertiärs aus dem Meer auf, größere Überschiebungen beschränken sich auf Außenraum der Gebirge. Im Tertiär wiesen sie ein Mittelgebirgs-Relief auf, zu Beginn des Pleistozäns wölbten sie sich zu Hochgebirgen. Im Pliozän und Quartär ist das Meer im Gefolge der fortschreitenden Hebung des Gebirgskörpers völlig aus dem Umkreis der Alpen gewichen. Im Nordkettenhang tritt der charakteristische Bau des Karwendelgebirges zutage. Im Quartär stellte die pleistozäne Vereisung der Alpen im Gegensatz zum nordeuropäischen Inlandeis eine Gebirgsvergletscherung dar. Die Talgletscher waren in den Alpen über Pässe und niedrige Rücken hinweg zu einem nahezu einheitlichen Eisstromnetz verschmolzen und schoben ihre Zungen weit ins Vorland. Nur die höchsten Gebirgskämme ragten über die Firnfläche auf. Die Alpen sind daher glazial geformt, die ältere, im Lauf des Tertiärs entstandene Oberflächengestalt wurde überprägt. Der Überblick zeigt die geologischen Verhältnisse nördlich von Innsbruck. Der geologische Schnitt durch die Nordkette zeigt die einzelnen übereinanderliegenden Gesteinsserien. Unter den hier vorkommenden Formationen bildet der Wettersteinkalk den Hauptteil des Karwendels. Dieser ist ein heller, meist mausgrauer Kalk, stellenweise lichtrötlich, in tieferen Teilen meist undeutlich dickbankig. An tektonisch bewegten Zonen ist der Wettersteinkalk zum Teil schneeweiß. Im Zentralkarwendel erreicht er eine Mächtigkeit von 3000m. Muschelkalke sind dunkelgraue bis fast schwärzliche, bisweilen bituminöse, dünnplattige Kalke mit Schnecken und Muscheln. Der Hauptdolomit ist ein monomineralisches Sedimentgestein mit Dolomitspat als Hauptmineral, aus peltischem Dolomitsandstein entstanden, abgelagert in Küstennähe wärmerer Klimate. Die steil nordfallende Grenze zwischen diesen Einheiten bildet der Bundsandstein, an der Vintlalm unterhalb der Rumerspitze als Anstehendes von Innsbruck aus als roter Fleck sichtbar. Der Bundsandstein ist ein rötlicher, grünlicher, grauer, zum Teil gelblicher Sandstein mit meist reichlicher Hellglimmerfärbung, vereinzelt Karbonat führend und mit wechselndem, meist geringem Feldspatgehalt, der sehr stark verwittert. Gelegentlich ist Kreuzschichtung zu erkennen. Die Höttinger Breccie stammt aus der jüngeren Geschichte des Karwendels. Ihre Entstehung wird in das Mindel - Riss Interglazial datiert. Die Pflanzengesellschaften der Höttinger Breccie und das Fehlen von Mindel - Riss Schutt in den Zentralalpen lässt auf ein feuchtes Klima, die großen Schuttanhäufungen und Kalkkrusten auf ein warmes Klima in dieser Zeit schließen.


English version:

The „Nordkette“ as the southernmost ridge of the Karwendel range belongs to the Northern Calcareous Alps (NCA) and these again belong to the Eastern Alps. During the middle and upper cretaceous the first bigger orogeny formed today’s outline of the east alps. The massive (3000-5000m) rock sequence consist mostly of carbonic and clayey sediments. The Northern Lime Alps emerge from sea during the beginning of tertiary period, lager overthrusts are limited to the outer sides of the mountains. In the tertiary period they exhibited a low mountain relief, at the beginning of the Pleistocene period they bulged to a high mountain region. As a result of the progressing elevation during the Pliocene and Quaternary period the sea yielded completely from the periphery alps. In the slope of the „Nordkette“ the characteristic formation of the „Karwendel“ Mountains come to light. In the Quaternary the Pleistocene freezing up of the alps represented, contrary to the north European inland ice, a mountain glaciation. The valley glaciers had merged almost into a uniform ice current, their tongues reaching out in to the alpine foreland. Only the highest mountain ridges overtopped the firn ice. The overrview shows geological conditions north of Innsbruck. The geological cut through the „Nordkette“ shows the individual rock layers. The „Wettersteinkalk“ lime is the dominant element of the „Karwendel“ mountains. This is a bright, usually mouse-grey lime, occasionally light-reddish, in deeper parts indistinctly thick layered. In tectonic active zones the „Wettersteinkalk“ lime can partially be snow-white. In the central „Karwendel“ mountains it reaches a over 3000m. Shell limestone is dark, sometimes black, thin layered, containing shells.
Type of Display: Geological

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