In der Martin-Luther-Kirche steht der letzte Gottesdienst an
Bornheim-Walberberg - Am Samstag ist es soweit: Zum letzten Mal wird in der Martin-Luther-Kirche in Walberberg ein Gottesdienst gefeiert. Die Kirche wird anschließend entwidmet. Das evangelische Gemeindeleben in Walberberg ist damit aber nicht zu Ende.
Von Andrea Ziech
Der Gottesdienst sollte zum letzten Mal die Gemeindeglieder in Walberberg in der Martin-Luther-Kirche zusammenführen, nun wird er per Livestream im Internet übertragen. Die Walberberger haben aber dennoch Gelegenheit, sich von ihrer Kirche, die abgerissen wird, zu verabschieden: Von Mittwoch bis Freitag, 24. bis 26. März, ist die Kirche jeweils zwischen 15 und 18 Uhr geöffnet.
Die Martin-Luther-Kirche ist nicht die einzige Kirche der evangelischen Kirchengemeinde Brühl, in der es in Zukunft keine Gottesdienste mehr geben wird. Die Johanneskirche wurde bereits entwidmet, bei der Thomaskirche ist das für Juni geplant. Das sei das Ergebnis langer Überlegungen und vieler Gespräche, sagt Pfarrerin Sandra Nehring. Zum ersten Mal sei schon vor 16 Jahren über die Entwidmung der Walberberger Kirche nachgedacht worden. Seitdem habe sich die Zahl der Gemeindeglieder noch einmal nahezu halbiert, von damals 14?000 Menschen auf heute 8000. Sie sieht die Ursache im demographischen Wandel. "Wir haben mehr Beerdigungen als Taufen und mehr Austritte als Eintritte", fasst Nehring zusammen.
Katholische Gemeinde gibt Herberge
Auf ihr Gemeindeleben müssen die Walberberger aber auch in Zukunft nicht verzichten, dank der bereits seit vielen Jahren bestehenden engen Verbindungen zur katholischen Pfarrei Sankt Walburga. In deren Kirche wartet ein Schrank auf das Abendmahlsgeschirr und andere wichtige Gegenstände. Die sollten eigentlich in einer gemeinsamen Prozession dorthin gebracht werden. Da das aktuell nicht möglich ist, hoffen die Seelsorger, "diesen Weg im späten Frühjahr oder im Sommer gehen zu können", heißt es im jüngsten Gemeindebrief.
Einmal im Monat wird in der katholischen Sankt-Walburga-Kirche ein evangelischer Gottesdienst gefeiert. Auch Taufen, Hochzeiten und Trauerfeiern sollen in Zukunft dort möglich sein, so Nehring. Und auch die Glocken der Martin-Luther-Kirche sollen weiter für die Walberberger Christen läuten. "Sie sind schon bei der Anschaffung im Klang auf die Glocken von Sankt Walburga abgestimmt worden", sagt Sandra Nehring. Und der Glockenturm der katholischen Kirche biete ausreichend Platz für die drei Glocken, die dort aufgehängt werden sollen.
Das tröstet die evangelischen Gemeindeglieder in Walberberg möglicherweise darüber hinweg, dass sie ihre Kirche nicht einmal mehr sehen können: Sie wird abgerissen. Unterhaltskosten von 40?000 Euro jährlich und eine ungünstige Lage nennt Sandra Nehring als Gründe dafür, dass sich kein Interessent für das Gebäude fand.
The last service is due in the Martin Luther Church
Bornheim-Walberberg - On Saturday the time has come: For the last time, a service will be celebrated in the Martin Luther Church in Walberberg. The church is then de-dedicated. But the evangelical community life in Walberberg does not end there.
By Andrea Ziech
The divine service was supposed to bring together the parishioners in Walberberg in the Martin Luther Church for the last time, now it will be broadcast via live stream on the Internet. The Walberbergers still have the opportunity to say goodbye to their church, which is being demolished: From Wednesday to Friday, March 24th to 26th, the church is open between 3 and 6 p.m.
The Martin Luther Church is not the only church in the evangelical parish of Brühl in which there will be no more services in the future. The Johanneskirche has already been de-dedicated, and that is planned for June for the Thomaskirche. That is the result of long deliberations and many conversations, says Pastor Sandra Nehring. For the first time, 16 years ago, consideration was given to de-dedicating the Walberberg Church. Since then, the number of church members has almost halved again, from 14,000 then to 8,000 today. She sees the cause in demographic change. "We have more funerals than baptisms and more withdrawals than admissions," summarizes Nehring.
Catholic community gives shelter
The Walberbergers will not have to forego their parish life in the future either, thanks to the close ties they have with the Catholic parish of Sankt Walburga for many years. In their church there is a cupboard for the sacrament dishes and other important items. They should actually be brought there in a common procession. Since this is currently not possible, the pastors hope "to be able to walk this path in late spring or summer", says the latest church letter.
An evangelical service is celebrated once a month in the Catholic Sankt Walburga Church. Baptisms, weddings and funeral ceremonies should also be possible there in the future, according to Nehring. And the bells of the Martin Luther Church should continue to ring for the Walberberg Christians. "The sound of the bells of Sankt Walburga was matched when they were purchased," says Sandra Nehring. And the bell tower of the Catholic Church offers enough space for the three bells that are to be hung there.
That may comfort the Protestant parishioners in Walberberg that they can no longer even see their church: It is being torn down. Maintenance costs of 40,000 euros per year and an unfavorable location are named by Sandra Nehring as reasons for not finding anyone interested in the building.