Wer bei Müllers Domizil die Vielfalt der Mühlen im Wald der
Märkischen Schweiz kennengelernt hat, sollte diesen kleinen Bonus
nicht auslassen: eine weitere Mühle.
Außerdem findet man hier den längsten Fahrradständer der Märkischen
Schweiz: 21,42 Meter mißt er.
Der Micro (PETling) ist wegseitig in einem Hohlraum einer
Natursteinbrücke zu finden.
Die Geschichte der "Alten Mühle"
Die "Alte Mühle" ist eine von Wald umgebene ehemalige Wassermühle
aus dem 13. Jahrhundert, die am Nordende des kleinen Mühlenteiches
gelegen ist.
Mit dem Einsetzen des mittelalterlichen Landaushaus
(Kolonisation) im Land Lebus in den 20er Jahren des 13.
Jahrhunderts verlieh der schlesische Piastenherzog Heinrich I. als
Landesherr größerer Ländereien im "territorim lubusense" an die
schlesischen Klöster Lebus und Trebnitz den Templerorden. 1225 und
1238 erhielt auf diese Weise das Zisterzienserkloster Leubus
insgesamt 236 Hufen Land. Zur Gewinnung von Ackerland und zur
Verbesserung der Lebensverhältnisse der Bevölkerung gründeten die
Mönche auf den Ländereien die Orte Müncheberg, Dahmsdorf und
Obersdorf, sowie den Wirdschaftshof Münchehofe mit der "Alten
Mühle". Bereits in einer Urkunde zum Besitzvergleich zwischen dem
Erzbistum Magdeburg und dem Kloster Leubus aus dem Jahre 1253 wurde
die Wassermühle als "eine Mühle, welche über dem See Clobuk gelegen
ist", erstmals erwähnt. Zur Unterscheidung von anderen Mühlen in
der Umgebung bezeichnete man sie wegen ihres hohen Alters bald als
"de alde möle" (1463). Über mehrere Jahrhunderte diente die Mühle
der umliegenden Bevölkerung als Getreidemühle. Während der Zeit um
die beiden Weltkriege wurde die Wasserkraft auch als Antrieb von
Sägen zum Einschneiden von Holzbalken und Brettern genutzt.
Mit der Einstellung des Mühlenbetriebs in den 1950er Jahren wurde
die "alte Mühle" zum Dienstgebäude des örtlichen Försters. In das
ehemalige Stallgebäude mit Getreidespeicher zog 1970 das
Kinderferienlager des staatlichen Forstbetriebes Strausberg ein.
Als Mahnung an die jüngere Geschichte Deutschlands während des
Dritten Reiches und im Gedenken an das damit verbundene Schicksal
der jüdischen Bevölkerung wurde das Ferienlager nach Anne Frank
benannt.
Im April 1994 knüpft die "Alte Mühle" wieder an die Tradition als
Begegnungsort der Jugend im Wald an und nahm die Arbeit als
Waldschule auf. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Forstwirtschaft
Müllrose, der Oberförsterei Müncheberg, sowie dem Besucherzentrum
"Drei Eichen" entwickelte sich hier eine dauerhafte Einrichtung der
Waldpädagogik.