Deutsche Version
In einer Zeit, in der noch Sagen das Sagen hatten und Märchen
nicht nur am Lagerfeuer erzählt wurden, Drachen hausten und
Ungeheuer wüteten, begab es sich, dass im Schloss von Hosterwitz
die liebliche Prinzessin Auguste lebte. In diesem romantischen
Winkel lebte sie glücklich mit ihren Eltern. Doch manchmal bohrte
Langeweile, dann vertrieb sie sich ihre Zeit durch lange Ausritte.
Auf einem dieser Streifzüge begegnete sie Ritter Friedrich den
Feigen, ein richtiger Recke mit prächtigem Rappen. So kam es, wie
es kommen musste: Sie küssten sich unter einem Ahornbaum und
Prinzessin Auguste verlor ihr Herz.
Doch oh weh: die Eltern sahen dies gar nicht gern und verwiesen
den Ritter des Landes. Prinzessin Auguste weinte gar sehr, doch was
kann Liebe nicht alles bewegen: Sie zog aus um ihren Prinzen zu
finden. Vorbei an Wiesen und Wäldern, in einen kühlen Grund…
klapperte da nicht ein Mühlrad am rauschenden Bach? Doch ich greife
vor: Als Auguste im kühlen Grund einen Frosch entgegensprang,
erinnerte sie sich an ihre Freundin im Nachbarfürstentum. Hatte
diese nicht einen Frosch geküsst, der sich daraufhin in einen
Prinzen verwandelte? Vielleicht war dieser Frosch verwunschen und
IHR Prinz Friedrich? Sie schnappte sich das arme Tier und liebkoste
es. Doch nicht jedes grüne Wesen mag Prinzessinnenküsse…
Verschreckt und angewidert entkam der Frosch, hüpfte über den Fluss
und versteckte sich im grünen Moos.
Angeekelt sprang die Prinzessin zurück. „Wie werde ich
diesen widerlichen Geschmack nur wieder los?“ Sie rannte zur
Mühle, ein verwegener Sprung über den tiefen Grund (eine Brücke gab
es zur damaligen Zeit noch nicht, ihr Bau wurde lebhaft
diskutiert), weiter über Wiesen und Felder…. Der Weg zog sie
zu einem großen Kirschbaum, der am Wegesrand stand. Rot, rund, reif
und verführerisch hingen die süßen Früchte am Baum. Prinzessin
Auguste aß und aß, bis, ja bis…sich der Himmel verdunkelte!
Werter Cacher, Du musst noch wissen: in jener Zeit hauste der
grausame Drache Meix in den Schluchten und Gründen der romantischen
rechtselbischen Seitentälern, der alljährlich eine Maid als Opfer
verlangte. Noch heute berichten die Speisekarten der Region von
seiner Schreckensherrschaft. Der Himmel verdunkelte sich also, es
rauschte und fauchte, Prinzessin Auguste ward entführt, geraubt und
verschleppt vom Drachen Meix.
Dies Drama blieb jedoch nicht unbemerkt: Maik Müller, Bursche
der nahe gelegenen Mühle, hatte schon lange die Prinzessin erblickt
und sich - was sonst - in sie verliebt. So war sein Leid groß, als
er die Entführung mit ansehen musste. Aber was soll man tun, wenn
man unbeschuppt nicht fliegen kann und außerdem kein Ritter ist?
Apropos: wo bleibt eigentlich Ritter Friedrich?? Die
Prinzessinnen-Eltern derweil, besorgt über das Verschwinden ihrer
Tochter, erinnerten sich an ihre eigene Jugend… hatten sie
nicht auch aus Liebe geheiratet? So riefen sie den Ritter Friedrich
zu sich: „Sei ein tapfrer Recke, finde unsere Tochter, und
unsere Dankbarkeit ist Dir gewiss!“ Da zog Ritter Friedrich
aus, um seine Prinzessin zu finden… vorbei an Frosch und
Mühle 1, und kam zur Mühle 2, wo er den Müllerburschen traf, der
gerade die rostigen Eisenbeschläge am Stall putzen wollte.
„Hast Du meine Prinzessin Auguste gesehen?“
„Ach weh, der böse Drache Meix entführte und verschleppte
sie in sein Drachennest.“ „Willst Du mir helfen, ihn zu
bezwingen? Du sollst mein Knappe sein!“ sprach Ritter
Friedrich, drückte dem Burschen eine Lanze in die Hand und zog ihn
hinfort in den nächsten Grund. Schon lange hatte kein Reisender
mehr diesen Grund durchquert, denn Wege gab es dort zu dieser Zeit
noch nicht und Reisen war gefährlich. Schon von weitem nahmen die
beiden Helden den stinkenden Drachenatem wahr (hier wäre Erfindung
II hilfreich gewesen). Ritter Friedrich sprach zu seinem Knappen:
„Töte ihn und reicher Lohn ist Dir gewiss!“ (Dies nennt
man gutes Management!). „Hilfe!“ hauchte die
Prinzessin. Was sollte der arme Maik bei dieser Verheißung anderes
machen? Geschwind sprang er zum Drachen und durchbohrte die
Drachenhaut mit seiner Lanze, die Maid ward befreit. Und was glaubt
ihr nun, liebe Cacher, wer bekam die Prinzessin? Das lasst mal
Prinzessin Auguste entscheiden! Diese wählte sich natürlich nicht
den mehlbestäubten, drachenblutfleckigen Müllerburschen - denn
früher war nicht alles besser. Der Knappe wurde aber zumindest mit
der Drachenhaut und zwei Mühlen belohnt. Er nutzte diese Belohnung
gut: Die Drachenhaut versteigerte er auf dem Jahrmarkt der
Vogelwiese. Mit dem Erlös erschloss er das romantische Tal für
Euch, liebe Wanderer: In der Mühle eröffnete er ein Wirtshaus, in
dem schon viele Dichter und Denker vor Euch ihren Durst stillten.
Die Drachenhöhle wurde zugeschüttet, und es erinnert nur noch wenig
an Meix. Auf ihr wurde ein Weg gebaut, der Euch nach Pillnitz
führt.
Ritter Friedrich dagegen heirate Prinzessin Auguste in seiner
Feste. Noch heute zeugen zahlreiche Spuren von dem rauschenden
Fest. Vielleicht findest Du sogar noch die Stelle, wo das
Schatzkästchen von Auguste einst lag? Da aber häufig böse Räuber
dort vorbeikommen, hat ein Nachfahre des Müllerburschen den Schatz
an eine sichere Stelle um etwa 30 Schritte leicht bergab unter
einen Baum verlegt.
Folge den Spuren der Prinzessin und Du wirst den Schatz finden!
(6 Stationen inklusive Cache). Studiere die Schatzkarte vorher
genau, dann wirst Du Dich nicht verlaufen. Ohne Umwege sollte man
von etwa 12 km ausgehen. Die Tour ist also nichts für Wandermuffel,
aber für alle großen und kleinen Kinder geeignet, die wandern
wollen oder sollen. Mit Rollstuhl, Fahrrad und /oder Kinderwagen
sind mit einer Ausnahme alle Stationen zu erreichen. Allerdings
müssen dann Umwege in Kauf genommen werden. Startpunkt und Endpunkt
sind mit der Linie 63 gut zu erreichen (oder die Linie P von Pirna,
dann in die 63 umsteigen). An einer Station ist der Empfang
möglicherweise sehr schlecht. Der Text sollte Dir weiterhelfen!
Getauscht werden dürfen nur Geschmeide, Juwelen und Münzen (TBs
sollen mal als Geschmeide gelten).
English Version
Once upon a time, when tall tales were told and myths made
legends, there was a princess, named Lady Auguste, who lived in an
old castle in the village Hosterwitz. She enjoyed her life, but
sometimes she felt bored and spent her time on long horse rides. As
luck would have it, on such a ride she met a gallant knight named
Sir Friedrich the Coward. Such is life! They kissed under a maple
tree where Lady Auguste lost her heart.
What a shame! Her parents were against their love and banished
poor Sir Friedrich. Lady Auguste, being distraught and angry, ran
away in order to look for her knight. She ran along the valley,
over forest and meadows. Somewhere she heard a mill working.
Suddenly, she saw a green frog. She thought on a friend, who kissed
a bewitched frog that turned out to be a charming Prince. She
stopped and thought: “Let’s try it!” However, the
small green friend disliked to be kissed by a princess and flew
from the Auguste, escaped on the other side of the river and hid
under green moss.
Lady Auguste was scared. What had she done! Disgusting! She run
away, up to the mill, crossed the deep valley with a venturesome
jump (building a bridge was still in discussion in that time). She
ran over meadows and fields and stopped at a big cherry tree. The
cherries were red, round and sweet, Lady Auguste ate and ate
until…the sky was getting dark! In that time there was a
drake named Meix who lived in the valleys of the Elbe River. Meix
was a dangerous old monster who hijacked every year a young girl
(still you can read the story on menus of local restaurants). So he
did with Lady Auguste, and brought her to his home. However, this
crime was not unseen. A young fellow, named Maik, working at the
nearby mill was watching the drama and fell in love with the
princess. However, what should such a fellow do, without a dragon
skin and wings, and without being a knight? And what’s about
the charming knight? Auguste’s parents were worrying about
the disappearance of her daughter and started to think. They called
Sir Friedrich and asked him to look for their daughter. They
promised him to get highest award in case of success. Therefore he
went on, looking for his princess. He rode over meadows and forest,
passed the frog, mill 1, the cherry tree and mill 2, where he met
Maik, who was cleaning rusty ironwork at the barn. “Have you
seen Lady Auguste?” “Too bad! She was hijacked by the
Dragon Meix!” “Would you like to join me?” asked
Sir Friedrich, gave him a lance and forced him to go to the
dragon.
In that time it was long ago since a traveller passed the valley
and no path was going through. As Sir Friedrich and his squire
approached the cave of the dragon, they could smell his breath.
“Go on”, whispered Friedrich. “Fight with the
dragon, kill him, and you will get rich.” (He was a pretty
good manager). Maik had no choice: He pricked the dragon with his
lance, killed him, and rescued the princess. What do you think,
which one of the guys got the princess? It’s the only
decision of Auguste, of course! And, of course, she didn’t
decide for the poor Maik, stained with the blood of Meix - things
were not better than now. However, Maik was awarded with the two
mills and the skin of the dragon. He sold the skin at the market in
Dresden and invested the money for YOUR pleasure: He converted one
mill into a tavern, where a lot of famous people had a rest before
you. The cave of the dragon was filled with stones and a path was
built on it.
Lady Auguste married the charming Friedrich. It was a glamorous
wedding in Sir Friedrich’s castle; still you can see the
remains at this place. And perhaps you can find the place where
Auguste’s treasure had been hidden? However, because of
frequent raider visits, a descendant of the miller has moved the
treasure to a more secure place about 30 steps slightly downhill
under a tree.
Follow the tracks of the princess and you will find the cache.
There are 6 stages (including the cache). The trip is about 12 km,
suitable for all children and adults who like hiking. You can reach
the starting point by bus 63. All stages, with one exception, are
reachable by wheel chairs, buggies and bikes- however, sometimes
with detours. At one stage, the reception might be bad- the text
should help you. Please trade just jewels, gold, and coins (TBs are
considered as jewels).