Skip to content

Vergängliche Orte 7 - Rippach Multi-cache

Hidden : 8/1/2004
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
3.5 out of 5

Size: Size:   regular (regular)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:

Startkoordinaten: N51 13.500 E12 03.900

Geschichte in herrlichster Natur

Auch Ihr solltet nicht zu spät aufbrechen, wenn Ihr diesen Cache in der Nähe von Rippach finden wollt. Um es gleich am Anfang zu verraten, für diesen Cache ist Laufen gefragt. Mit einem stabilen Fahrrad ist die Strecke inzwischen auch passierbar. Aber der Kinderwagen oder die Omi sollten lieber zu Hause bleiben. Versprechen kann ich Euch dafür faszinierende Einblicke in eines der wildromantischsten Bachtäler Mitteldeutschlands.
Erforderlich sind außer gutem Schuhwerk und langen Hosen ein Exemplar von Goethes "Faust, Teil 1". Wer die Reclam-Ausgabe Ost hat, ist klar im Vorteil.

Geparkt werden kann an den oben genannten Koordinaten, direkt vor Herrn Hans` historischem Gasthaus auf Faust´s Spuren.

Im Rippacher „Schwan" rasteten Könige, Militärs und Dichter: Wallenstein, Pappenheim, Isolani, Friedrich II, Gellert, Goethe, Kleist, Ney und Napoleon.

Wer aus Rippach kam, kam oft zu spät. Damit ging das Dorf in die Historie wie in die große Literatur ein. „Ihr seid wohl spät von Rippach aufgebrochen? Habt Ihr mit Herrn Hans noch erst zur Nacht gespeist?", fragt der Student Frosch  Faust und Mephisto in der Szene in Auerbachs Keller. Rippach war die letzte Poststation vor Leipzig auf der Via Regia. In den Ställen standen 70 bis 80 Pferde, bereit für schnellen Wechsel - wenn man nicht im „Weißen Schwan" versackte. Der Gasthof besteht seit 1541. Zu Goethes Zeiten wurde er von einem verkrachten Theologiestudenten betrieben, jenem „Herrn Hans", der oftmals mit den Gästen seine derben Possen trieb und sie unter den Tisch trank. Goethe hatte ihn erlebt.

Eine berühmte literarische Verspätung gibt es auch bei Dichterfreund Schiller. „Spät kommt Ihr, doch Ihr kommt", beginnt das sprichwörtliche Zitat aus dem Drama "Wallenstein - Die Piccolomini" - „der weite Weg, Graf Isolan, entschuldigt euer Säumen!" Besagter Oberst Johann Ludwig Hector Graf von Isolani hatte sich vor Zeiten gleichfalls im Rippacher Gasthof einquartiert, von Generalissimus Wallenstein im November 1632 mit der Order versehen, mit seinem Kroatenregiment die Höhen von Rippach zu halten. „Dieser Kroaten-Oberste hatte mehr Anschläge Venus als Martis Krieg zu führen", charakterisierte ihn um 1700 Johann Vulpius in seiner „Merseburger Chronik".
Mit anderen Worten und Verlaub gesagt: Graf Isolani war ein geiler Bock. Er ließ sich im Gasthof die jungen Mädchen zuführen. Eine der Jungfern konnte sich und ihre unversehrte Jungfernschaft nur durch einen Sprung über den Gang und aus großer Höhe retten. So mögen Isolanis Verspätungen wohl alles andere denn militärischer Ursache gewesen sein.

Das germanische Wort „Rippach" bezeichnete einen Sumpfbach, heute weitgehend unter Schutz als „flächenhaftes Naturdenkmal". Dieser Bach war Kindheitsgefährte großer deutscher Persönlichkeiten. Für den Philosophen Friedrich Nietzsche aus Röcken. Für Johann Gottfried Seume aus Poserna, den sein „Spaziergang nach Syrakus" weltberühmt machte und den Badminator, der hier einen Cache versteckt hat. Dass der friedvolle Bach über Jahrhunderte hinweg immer wieder in Chroniken und Aufmarschplänen auftauchte, liegt an der Landschaft: Hier läuft eine eiszeitliche Endmoräne gen Osten sanft in die weite Leipziger Tieflandsbucht aus. Plattes Feld, so weit das Auge blickt, und wie geschaffen für Gefechte: 1080 die Schlacht bei Hohenmölsen. 1632 die Schlacht bei Lützen. 1757 die Schlacht bei Roßbach. 1813 die Schlacht bei Großgörschen. In den tiefer gelegenen Dörfern des Bachtals saßen die Heerführer und ihre Stäbe relativ geschützt. 

Die Rippach - Namensgeberin des Autobahnhdreiecks

Sagenhaft, wie viel europäische Militärs im Gasthof zu Rippach ihre Pläne schmiedeten: Anno 1632 Wallenstein und Pappenheim. Friedrich der Große hielt im 7jährigen Krieg vor der Schlacht bei Roßbach Mittagsruhe in einem roten Plüschsessel. Der Dichter Heinrich von Kleist besah ihn sich 1793. Auch der fabelhafte Gellert hatte hier übernachtet. Vor der Schlacht bei Großgörschen rastete Kaiser Napoleon Bonaparte unter der Gasthofs-Linde. Einen Tag später musste er gegen Scharnhorst antreten.

Doch nun geht auf Cachesuche und zum Genuss dieser reizvollen Landschaft. Lauft die angegebenen Punkte in der nachfolgenden Reihenfolge an und sammelt die Daten. Die Wege sind teilweise nur zur erahnen. Vertraut daher der Technik mehr als Eurem Instinkt. Der Empfang sollte durchweg gut bis sehr gut sein. Wegen der Vielzahl der Punkte habe ich die Wegpunkte und die Laufstrecke als .mps-Datei (Garmin MapSource) zum Download zur Verfügung gestellt. Die Strecke zum Cache beträgt 6 km. Der Rückweg ca. 5 km, wenn Ihr über Punkt 008 zurückgeht. Ihr solltet also gut 2,5 Std. einplanen. Dafür hat Herr Hans immer ein gutes und preiswertes Essen für Euch.

Wegpunkt Koordinaten Objekt Aufgabe  
001 51.13,500  12.03,899 Tafel 1 Text der Tafel gut merken, s.oben Zeilennummer erste Frage = H =
003 51.13,109  12.04,865 Tafel 2 Nummer der Lehrtafel für Heilpflanzen, oben rechts angegeben Nummer = A =
004 51.12,960  12.05,000 Tafel 3 Wie lang können die  größten Gänge in einer Nisthilfe für Insekten sein? Länge in cm = B =
005 51.12,803  12.05,070 Seume- Haus Anzahl der Buchstaben in der untersten Zeile der Widmungstafel an der Hauswand Anzahl = C =
006 51.12,872  12.05,365 Tafel 4 Einwohnerzahl/km2 des Kreises Weissenfels Anzahl = D =
007 51.12,916  12.05,614 Tafel 5 Anzahl der abgebildeten Vogelarten Anzahl = E =
008 51.12,931  12.05,689   Folgt der Alten Salzstraße in Richtung  Süden  
010 51.12,631  12.05,511   Zugang zum "Dschungel", auch wenn ihr´s nicht glaubt  
011 51.12,248  12.05,641 Bank Anzahl der Sitzbretter,                    Anzahl derLehnenbretter                         Sitzbretter = F =             Lehnenbretter = G =

An der Bank solltet Ihr ausruhen und Euch für den letzten Teil der Suche wappnen. Nehmt den "Faust" in selbige und findet die Zeilen-Nummern der Frage auf Tafel 1. (Googeln ist nicht, lesen ist angesagt!). Die Zeilennummer der ersten Frage sei H.

Den Cache findet Ihr bei

N 51.1A, H - [ (B x (F+G) + E) x F x E - 47 ]         E 12. 05, D x G - C + 3

(Punkt- vor Strichrechnung)

und wenn Ihr jetzt noch wisst, wo Euer Cachemobil parkt, dann steht einem Cacherfeierabend nichts mehr im Wege.

                             Wegpunkte und Route als .mps- Datei

Erstausstattung:

  • Stift, Logbuch, Trockengel (bitte liegen lassen)
  • Bonus für Erstfinder - kann ohne Tausch entnommen werden
  • Radio mit Lampe
  • Propeller-Spiel
  • Delfin- Sticker
  • Memo- Halter
  • Smily- Aufkleber
  • Schluck
  • Geschenkband
  • GC.de- Aufkleber

Additional Hints (Decrypt)

1.Qvr Dhrefhzzr qre Grkgmrvyr vfg mjnamvt. 2.Tebßre Fgrva zvg Ybpu

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)