Im April 1904 begann die Stadtgemeinde Binsdorf auf Planungsgrundlagen des Ingenieurs und Baurats Hermann von Ehmann sich mit einer neuzeitlichen Wasserversorgung zu beschäftigen.
Nachdem 5 Quellen mit einer ausreichenden Schüttung im Nonnenwald des Grunbachtales, also auf Bickelsberger und Rosenfelder Gemarkung, gefunden wurden, wurden diese gefasst und in einer Brunnenstube zusammengeführt.
Zwischen der Brunnenstube und Binsdorf liegt das Bubenhofer Tal, von dem das Wasser hochgepumpt werden musste.
Die im Tal gelegene Binsdorfer Mühle, die schon im Jahr 1441 als „Sägmühle in Horgenau“ erwähnt wurde und zwischenzeitlich den Mahlbetrieb aufgegeben hatte, wurde zum Pumpwerk umfunktioniert. Vor der Pumpstation wurde ein großer Saugschacht gebaut, aus dem das Wasser angesaugt und dann in einen 120 m höher und oberhalb von Binsdorf gelegenen Hochbehälter (heute noch Wasserreservoir genannt) gepumpt wurde. Von hier lief das Wasser mittels Schwerkraft in die Stadt.
Am 13. Juli 1906 erfolgt die technische Übergabe der neuen Hochdruck-Wasserversorgung an die Stadtgemeinde Binsdorf.
Die Gesamtkosten für die Wasserversorgung Binsdorfs betrugen 82.000 Reichsmark.
Nachdem Binsdorf am 1. Januar 1974 seine Selbständigkeit verlor und nach Geislingen eingemeindet wird, war eine der ersten Maßnahmen der Stadtverwaltung den neuen Stadtteil Binsdorf an die Wasserversorgung „Kleiner Heuberg“ anzuschließen. Die Eigenwasserversorgung wurde aufgegeben.