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Back to the Roots 11! EarthCache

Hidden : 10/27/2019
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:




In der Liste der Geotope (Nr. 372A016) im Landkreis Cham des Bayerischen Landesamts für Umwelt befinden sich die geowissenschaftlich bedeutenden Aufschlüsse am Schlossberg und im Bereich des Burggrabens. Sie zeigen Blastomylonite der Rundinger Bewegungszone, die das alte Mylonitgneisgefüge diskordant durchsetzen. In der Chronostratigraphie des Geotops wird das Phanerozoikum angegeben. Es begann vor 541 Millionen Jahren und ist das Zeitalter des sichtbaren Lebens.



In der Geologie bezeichnet man ein sehr hoch umkristallisiertes mylonitisches Gestein als Blastomylonit. Rekristallisation wird in der Geologie ein Prozess bei der Bildung von metamorphen Gesteinen genannt. Metamorphose ist der Vorgang, bei dem das Gestein durch starke Hitze- und oder Druckeinwirkung (z. B. an der Kontaktzone zwischen kollidierenden Platten) strukturell verändert und langsam unter Bildung von Kristallen abgekühlt wird. Die tektonische Diskordanz bildet sich im Mylonitgneisgefüge durch tektonische Bewegungen, wie Dehnung, Stauchung, Faltung, Hebung und Senkung, das durch singuläre vulkanische Ereignisse verkippt wurde.

Entstehung von Myloniten:
Mylonite entstehen an tektonischen Störungszonen durch scherende Bewegung zweier aneinander vorbeigleitender Gesteinskörper. Das wesentliche Merkmal von Myloniten ist die duktile (es verhält sich also ähnlich wie Knetgummi) Verformung des Gesteins bei hohen Temperaturen. Im Gegensatz dazu wurden in einem Kataklasit die Minerale durch mechanische Reibung zerbrochen, da der Vorgang im Sprödbereich ablief. Mylonite haben eine ausgeprägte Lagentextur und meist ein deutliches Streckungslinear, das die Richtung der tektonischen Bewegung anzeigt.

Rekristallisation von Myloniten:
Die plastische Verformung wird durch die dynamische Kristallisation der Minerale verursacht. Die Anpassung der Minerale an die herrschende Scherspannung erfolgt kontinuierlich (dynamisch), vor allem durch Versatz an den Grenzflächen von Kristallen, durch Versatz an kristallinternen Gitterebenen und durch Zwillingsbildung.

Bedingungen für Mylonitbildung:
Sie ist einerseits von den Materialeigenschaften der Ausgangsgesteine, andererseits aber auch von den physikalischen Bedingungen während der Verformung abhängig. Bei typischen Silikatgesteinen (Eruptiv- bzw. Tiefengestein der Erdkruste), die große Mengen Quarz, Gneis, Schiefer und Feldspat enthalten, beginnt die plastische Verformung bei etwa 280 °C und 10 km Tiefe. Die Verformungsraten liegen zwischen 10−13 und 10−15 s−1. Dabei werden die verformten Minerale in der Regel kleiner als im Ausgangsgestein. Bei sehr hohen Temperaturen und geringen Verformungsraten, tendieren die Minerale jedoch zum Wachstum und es entstehen grobkörnige Mylonite (Blastomylonite).

Weil es nur recht kleine Vorkommen im alten Mylonitgneisgefüge der Erdkruste gibt (es sind nur weniger als fünf vergleichbare Geotope in der Region bekannt) hat dieser sichtbare Tiefen-Blastomylonite für die geowissenschaftliche Forschung eine besondere Bedeutung.

Beantworte bitte folgende Fragen vor Ort und sende die Antworten an unser Profil. Loggen könnt ihr sofort, sollte etwas nicht stimmen, melden wir uns bei euch.

1. Frage: Welche Farbe haben die Blastomylonite Vorort?

2. Frage: Woran erkennt man die Diskordanz bei den Blastomylonite der Rundinger Bewegungszone?

3. Frage: Woran erkennst du die duktile Struktur des Blastomylonite Vorort?

Optional ein Foto des Burggrabens mit der tektonischen Störungszone.


Zusätzlich einige historische Informationen über die Wanderung der Terrakaten:

Das Gründergeschlecht der Runtinger (Roumptinger) stand in Diensten der Markgrafen von Cham und Vohburg und wird im Jahr 1118 erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg selbst dürfte aber schon viel früher angelegt worden sein und diente zum Schutz der berühmten „heristraza“, die erstmals 839 in einem Diplom Kaiser Ludwig des Frommen erwähnt wurde. Auf diesem uralten „Heu(n)weg“, der über die Wettenburg bei Urphar, Nürnberg und die Further Senke bis Prag führte, musste sich der Suebische Germanenstamm der Chatten wegen des gewaltigen Eroberungsfeldzuges des römischen Kaisers Nero Claudius Drusus (38 v.Chr. – 9 v.Chr.) aus ihrer Heimat dem Spessart am Main in das undurchdringliche Waldgebiet des „Silva Nortica“ im Thaya-Schelletaugebiet bei Raabs zurückziehen. Claudios Ptolemäus (lebte von ungefähr 80 n.Chr. bis 150 n.Chr.) beschrieb in der „Geographike Hyphegesis“ durch geographische Koordinaten die Lage des Stammes der „Rakaten“ (durch Lautverschiebungen zu „Rakouz“ im 11. Jahrhundert dann „Rakousko“ und Raabs). Die Parmaikamper lokalisierte er um Cham und die Adrabaikamper am Umlaufberg bei Altenburg am Kamp.

Jeder einzelne Mensch besitzt die Fähigkeit, durch seine Entscheidungen und Taten die Lebensgrundlage ganzer Generationen zu verändern. Sei es nun zum Guten oder zum Schlechten, denn der Wille kann Mylonitgneisberge versetzen.

Additional Hints (No hints available.)