Zeugen der Eiszeit - Der Gletscherschliff im Alpenrheintal
Eine Detersion, d.h. ein Gletscherschliff, zeugt von einer eiszeitlichen Vergangenheit und ermöglichen Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in die enormen Kräfte der Natur sowie die Entstehung der für ihn typischen Landschaft.
Dieser EarthCache führt euch zu einem Ort im liechtensteinischen Ort Bendern, wo offenliegende Gesteine den für glaziale Erosion typischen Gletscherschliff aufweisen.
Die Station ist Teil des historischen Höhenweges Liechtensteins und kann auch in Kombination mit diesem erreicht werden. Wer weiter interessiert ist, kann auch im Erholungsgebiet "Grossabünt" nur unweit dieses Caches weitere freigelegte Gletscherschliffe bestaunen.
Detersion in Bendern
Bildquelle: Atelier Eberle / Liechtenstein Unterland Tourismus
Während der letzten Eiszeit erreichte der Rheintalgletscher bei Bendern eine Höhe von fast 1600 Meter über Meer. Eispakete, die mehr als ein Kilometer dick waren, übten einen gewaltigen Druck auf den Untergrund aus und bewegten sich langsam mit der Fließrichtung des Gletschers Richtung Bodensee. An der Sohle bzw. den basalen Schichten schleppte der Gletscher Gesteinstrümmer mit sich.
Diese wirkten auf das sog. anstehende Gestein, d.h. das fest mit dem Untergrund natürlich verbundene Gestein, wie ein riesiger Schleifklotz während sich die Gesteinstrümmer immer weiter Richtung Fließrichtung schoben (siehe Grafik). Trotz der höheren Weiche des Eises gegenüber dem Untergrund erodierte das anstehende Gestein. Je kleiner der Durchmesser des mitgeführten Schuttmaterials (Moräne) war, desto "polierender" wirkte es.
Durch das gegenseitige Aufmahlen von Steinen der Grundmoräne und des Felses entsteht Gletschermehl, welches als Schwebfracht mit den Schmelzwässern abtransportiert wird.
Weitere besonders schöne Beispiele kann man auch östlich der Ortschaft Fischbach bei Flintsbach am Inn in Bayern (siehe EarthCache GC1PN2K), im Pflerschtal in Südtirol und in St. Margareten im Rosental besuchen (siehe EarthCache GC7VRNP).
Quelle: Liechtenstein Unterland Tourismus / Infotafel "Historischer Höhenweg" Bendern (abgeändert und bearbeitet), www.wikipedia.org/wiki/Detersion (Stand 19.09.2019)
Das sichtbare Gestein
Die Gesteinsabfolgen, die hier zutage treten, werden als Aubrig-Knollenschichten bezeichnet. Es sind knollige Kalke, die vor circa 100 Millionen Jahren (mittlere Kreide) am Meeresboden als Schlamm abgelagert wurden. Dieser bestand aus Pflanzenteilen und zertrümmerten Kalkschalen von Tieren sowie aus eingeschwemmtem Sand. Erst nachdem dieser Schlamm durch Sedimente zugedeckt wurde, verfestigte er sich schliesslich zu einem Gestein. Während einer früheren Phase der Gesteinsbildung erhielten die Schichten ihren knolligen Charakter.
Quellen: www.unterland-tourismus.li, www.wikipedia.org/wiki/Detersion (Stand 07.09.2019, Texte bearbeitet)
Logbedingungen:
- Beantwortet die Fragen unten und sendet sie uns per Email an unten genannte Email. Bitte NICHT per Nachrichtencenter oder über unser Profil. Danke.
- Sendet mir auch ein Foto von euch vor Ort mit den Felsen im Hintergrund. Bitte postet dieses Foto aber NICHT im Log, damit das Lösen von zu Hause nicht möglich bleibt. Danke.
- Alternativ könnt ihr statt eurer Person auch euer GPS oder ein Zettel mit eurem Namen vor dem jeweiligen Hintergrund fotografieren.
- Jede Mail muss individuelle Fotos aufweisen können.
- Ihr könnt sofort loggen, wenn ich Unstimmigkeiten finde, melde ich mich!
Antworten bitte an: diebergsteiger-ec@mail.de.
Die Fragen:
- Erkläre, warum die Felsen an den freigelegten Flächen sehr glatt aussehen bzw. wie sie entstehen konnten.
- Betrachte die feinen, parallel zueinander laufenden Linien auf dem Gestein. Überlege und beschreibe mit eigenen Worten, wie es zu den Linien auf den glatten Flächen kam und warum sie parallel verlaufen.
- Schaue dir diese Linien nochmals genauer an. In welche Richtung zeigen sie? Was schließt du daraus?
Hinweis: Nehmt euch das Listing zur Hilfe sowie die nebenstehende Infotafel.
Weitere Informationen zum Cache:
- Parkmöglichkeit unmittelbar am Cache
- Weitere Gletscherschliffe auch im Erholungsgebiet Grossabünt zu bestaunen (siehe Wegepunkt)
Und nun viel Erfolg bei eurer kleinen geologischen Fortbildung!
Viel Spaß wünschen