Skip to content

Geologie&Klettern-Das Rondell in der grünen Hölle EarthCache

Hidden : 7/4/2019
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
3.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


Geologie und Klettern – Das Rondell in der grünen Hölle

Die Geologie der Fränkischen Alb wird bestimmt von einer Schichtstufe des Süddeutschen Schichtstufenlands. Sie besteht aus flachen, nicht von einer Metamorphose überprägten sedimentären terrestrischen und marinen Ablagerungen in Form mächtiger Schichten aus Ton, Calciumcarbonat und Mergel. Sie sind Bestandteil der lithostratigraphischen Gesteinseinheit des Süddeutschen Jura. Nach ihrer Farbe untergliedert sich diese Gesteinseinheit von unten nach oben in den Schwarzen Jura (Lias), den Braunen Jura (Dogger) und den Weißen Jura (Malm). Der Entwicklungszeitraum erstreckt sich vom Oberen Keuper (beginnend vor etwa 206 Millionen Jahren) der Germanischen Trias bis zum Ende der Oberkreide (vor etwa 66 Millionen Jahren). Die Felsen im Trubachtal gehören zu den geologisch interessantesten Felsen der gesamten Fränkischen Schweiz. Das Gebiet der grünen Hölle zeichnet sich dabei durch starken Bewuchs der meisten Felsen und hohe Luftfeuchtigkeit aus.

Die Fränkische Schweiz ist mit über 6500 Routen eines der am besten erschlossenen Klettergebiete der Welt. Hier wurde der erste Haken einzementiert und hier hatte das Rotpunkt-Klettern seine Wurzeln. Durch die vielen Lochfelsen und Überhänge ist die Fränkische Schweiz eines der wichtigsten außeralpinen Klettergebiete. Hier am Rondell gelangen schon in den frühen 80ziger Jahren Spitzenleistungen, z.B. durch Wolfgang Fiez mit dem Dachboulder „England grüßt Falkland (Fb 7b+).

Die geologische Entwicklung des Boulderfelsens:

Zunächst wurde der Meeresboden rasenartig mit Schwämmen besiedelt (A). In Zeiten erhöhter Abtragung der das Jura-Meer umgebenen Gebiete wurde Ton verstärkt eingetragen, der sich in mehr tonigen Kalken (dünne braune Schichten) über die Schwammbänke ablagerte.

Lokal bildete sich aus Algenkrusten, Schwämmen, und (siehe Frage 2) ein karbonatreiches Riff (S), das mehr verfestigt wurde und sich ein wenig über den Meeresboden erhob. Von diesen Schwammriffen wurde in die angrenzenden gebankten Sedimente (B) Schutt abgelagert, der aus zahlreichen Schwammbruchstücken besteht.

Eine tonige Schicht (braun) gleich das Relief später aus. Darüber bildeten sich erneut Schwammriffe mit lateralem Schutt. Nach der Überdeckung durch mehrere (siehe Frage 3) Meter Sediment wurde der Kalk in Dolomit umgewandelt und später durch Störungen zerlegt. An den Störungen konnte die Verwitterung den Dolomit verstärkt angreifen.

Die Abtragung während der letzten Millionen Jahren hat die nicht so widerstandsfähigen Schichten (tonreiche Partien und gebankte Sedimentgesteine) entfernt und den überhängenden Fels herauspräpariert (roter Kreis). Die zahlreichen Löcher und länglichen Hohlräume im Überhang sind durch das Herauswittern von Schwämmen und Brachiopoden entstanden.

Die Entstehung der abwechslungsreichen Oberflächen:

Das räumliche und zeitliche Über- und Nebeneinander von Massen- und Bankkalken und tonreichen Schichten ist charakteristisch für den Malm der Fränkischen Alb. So werden viele Dolomitfelsen, die durch chemische Umwandlung aus Bankkalken hervorgegangen sind, oft von dünnen Fugen durchzogen, die durch herausgewitterte Tonlagen verursacht werden. Sie markieren Zeiten verstärkten Eintrags von feinem, tonigem Verwitterungsmaterial ins Meer. Andere große, rundliche Felsen, die massige Schwammriffe darstellen, weisen dagegen keinerlei Schichtung auf. 

Die Umwandlung in Dolomit trat wahrscheinlich erst viele Millionen Jahre später nach der Ablagerung der Weißjura Kalksedimente (Kalkstein) durch die Zufuhr von Magnesium ein. Während im Kalk noch alle Merkmale der Meeresablagerungen (Mikrofossilien, Gesteinsstruktur) zu erkennen sind, werden diese bei der Umwandlung in meist zuckerkörnigen Dolomit aus Kristallen vollständig zerstört. Diese seit der Ablagerung im flachen Meer gebildeten so unterschiedlichen Merkmale (massige Ausbildung, verschiedene Organismen, Bankung, Schichtung) in Kalk und Dolomit machen die große Bandbreite des Kletterns in Franken aus. 

Besonders der raue Dolomit (gute Reibung, scharfkantige Kristalle bis 1 mm Größe) und andererseits der ganz dichte und glatte Kalk sorgen für große regionale Unterschiede.

Ferner ändert sich von NW nach SO im Frankenjura generell die Ausbildung des Jurakalkes (-dolomits), was durch eine leichte Kippung der Jura-Tafel nach SO (um 4 Grad) bedingt ist. Dadurch findet man im NW ältere Schichten des Weißjuras mit anderer Ausbildung als im SO. Demzufolge ändert sich auch der Charakter der Kletterei von Gebiet zu Gebiet. Tiefe Schichten (z. B. Leinleitertal) weisen oft abschüssige Leisten in etwas „weich“ erscheinendem Gestein auf, während der Fels höherer Schichten (Trubachalb; meist Dolomit) durch großen Härtegrad, filigrane Strukturen und häufig kleine Löcher gekennzeichnet ist.

Die vielfältigen Oberflächenstrukturen führen zu einer unterschiedlichen Routenbeschaffenheit. So besuchen Kletterer Felsen im Pegnitztal wegen ihrer Leistenkletterei (wenige Millimeter breite, horizontale Griffstrukturen). Im Trubachtal und auf der Trubachalb findet man Lochklettereien, im Leinleitertal dominieren Sloper (größere, abschüssige Griffe) den Routencharakter.

(Quellen: Prof. Dr. Roman Koch, Günter Bram, Wikipedia)

 

Logbedingungen:

Um diesen Cache zu loggen, begib dich zu dieser Location und beantworte nachfolgende Fragen. Anschließend postet zu eurem Log bitte noch ein Foto von euch an der Location (über eine bouldertypischen Pose -siehe Beispielbild- würden wir uns freuen).

 

Wenn ihr selbst nicht auf dem Foto erscheinen wollt, reicht natürlich auch ein persönlicher Gegenstand oder das GPS mit lesbarer Koordinate vor dem Hintergrund des Felsen auf dem Foto als Beweis eurer Anwesenheit. (laut Earthcache Guidelines ist die Forderung eines Fotobeweises seit Juni 2019 wieder erlaubt.). Die Antworten auf die nachfolgenden Fragen schickt ihr bitte unter Nennung eures Cachernamens an unseren GC-Account oder unsere Email.

Tafel (Listingkoordinate):

1. Wodurch ist der starke Bewuchs der grünen Hölle bedingt (bitte vier Gründe angeben)?

2. Lokal bildeten sich Schwämme, Algenkrusten und…?

Station 2:

3. Beschreibt den Charakter des Felsens und seine (Oberflächen)Beschaffenheit. Was fällt euch besonders auf?

4. Welche Rückschlüsse auf die Entstehungsbedingungen des Rondells könnt ihr daraus ziehen?

5. Der Jurakalk (Dolomit) im Frankenjura zeigt große regionale Unterschiede (z.B. Leinleitertal versus Trubachtal). Was glaubt ihr woran das liegt?

Ihr könnt gleich loggen ohne auf eine Freigabe von uns zu warten. Sollten eure Antworten nicht stimmen, werden wir uns melden.

Und nun viel Spaß! Jeder ist für sein Tun und Handeln selbst verantwortlich!

Additional Hints (No hints available.)