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Orte jüdischer Geschichte in Gescher Multi-cache

Hidden : 4/22/2019
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Laenge der Wegstrecke: 2.1 - 2.5 km (bei Nutzung des kürzesten Weges)

Koordinaten sind in Dezimalgrad, also beim ggf. notwendigen Umrechnen aufpassen :-)

Es bedarf keiner Vorbereitung, die Koordinaten kann man vor Ort einfach ermitteln, wenn man rechnen kann (oder nen Hilfsmittel hat)

 

Dieser Cache behandelt Teile der Geschichte der jüdischen Mitbürger von Gescher. Es ist nur ein kleiner Ausschnitt, der zu den Orten jüdischen Lebens in Gescher führt. Der überwiegende Teil der historischen (und auch mündlich überlieferten) Informationen stammt aus dem Werk "Entdeckte Zeichen" von Martin Wissen.  

Auf dem Weg selber gibt es zudem "Stolpersteine" oder Gedenktafeln. Schaut sie Euch an.

STOLPERSTEINE
Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden."

VORWORT
Bis 1773 lässt sich die Anwesenheit der Juden in Gescher zurückverfolgen (werden sogar 1766 erstmals erwähnt). Seit jeher lebten die jüdischen Mitglieder der Gemeinde ohne Ausgrenzung und ohne Konflikte in Gescher und waren im Gemeindeleben integriert (siehe einzelne Stationen). Erst mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten änderte sich dies (teilweise von auch durch Einflüsse außerhalb von Gescher).  Dennoch gab es weiterhin Bürger, die die jüdischen Mitbürger unterstützen.

 

Station 1 (Start 51.95586 7.00438)
Die Wegstrecke startet am Haus der Familie Stein (51.95586 7.00438).
Julius und Amalie Stein besaßen ein Textilgeschäft (heute ein Optikergeschäft). Lange war oben im Giebel noch der Davidstern zu sehen, leider seit der Renovierung des Daches nicht mehr. Das Gebäude links nebenan (heute Fotogeschäft) war ebenfalls im Besitz der Familie Stein und beherbergte einen einfachen Raum, der als Betsaal der jüdischen Gemeinde genutzt wurde.
Mit der Machtergreifung betraten viele Kunden das Geschäft nur noch durch die Hintertür. In der Nacht vom 9. auf den 10.November 1938 wurde der als Synagoge genutzte Raum verwüstet und Einrichtungsgegenstände auf die Strasse geworfen. Wie alle männlichen Familienmitglieder musste auch Julius Stein für drei Wochen ins örtliche Gefängnis zur "Schutzhaft".

10 Meter entfernt von Euch ist eine neue Gedenktafel, sie behandelt die Geschichte der Kirche und auch das judische Leben. Wenn noch Zeit ist, ist sie es wert, dort zu lesen
... weiter geht’s zur Station 2

A= Anzahl der Stolpersteine
51.9A637 7.00664

 

Station 2

Familie Jonas Marx wohnte in diesem kleinen beschaulichen Haus.
Der Familienvater handelte im geringen Umfang mit Vieh, verkaufte aber sonst Kleintierfellen und Rosshaar und betrieb Weidewirtschaft. Jonas Marx war ab 1924 Mitglied der freiwilligen Feuerwehr.
Auch die Familie Marx bekam die Diskriminierung zu spüren, beispielsweise waren sie als Taufgäste eingeladen; der Taufvater gehörte der SA an und bekam im Anschluss ein parteiinternes Verfahren.
Die Töchter von Jonas Marx wurden von dem Nähkurs im Stift 1936 ausgeschlossen. Eine Frau, die der Familie die Zeitung brachte wurde angezeigt und zu sechs Wochen Gräber ausheben zwangsverpflichtet.
... weiter geht’s zur Station 3

B = 2952 - Geburtsjahr Jonas Marx (siehe Stolperstein)
51.95566 7.0B

 

Station 3

Hier wohnten die Geschwister Falkenstein; gemeinsam bis Ende der zwanziger Jahre.
Dann zog Metzger Josef Falkenstein mit seiner Frau in die Lindenstrasse. Josef Falkenstein war bekannt dafür, mit einem Korb von Tür zu Tür zu gehen und sauber abgedecktes Fleisch zu verkaufen.

Während des Krieges (nach der Deportation) befanden sich Gefangene in dem Haus. Das heutige Haus ist ein Neubau, in den 50-iger Jahren genehmigten die Rechtsnachfolger der Familie Falkenstein den Abriss des alten Hauses.
... weiter geht’s zur Station 4
C = Alter von Sophie Falkenstein (siehe Stolperstein) + 39
51.C717 7.01015

 

Station 4
Richtig hier? (Dachausbau besitzt drei schmale Fenster) Bis zum Novemberpogrom lebten hier Eheleute Max und Johanna Marx. Max Marx war Metzger. Auch er bekam die Diskriminierung zu spüren.
Beispielsweise wurde im sogenannten "Stürmer-Kasten" (Aushang der Zeitschrift „Stürmer an der Hauptstrasse) im Feb 1937 gehetzt, indem auf angeblich "grauenhafte Zustände" in der Metzgerei hingewiesen worden war. Max Marx war zeitweise Mitglied im Schützenverein, trat aber wieder aus, nachdem er feststellen musste, dass der Königsschuss nur von Mitgliedern christlicher Konfession abgegeben werden durfte.

... weiter geht’s zur Station 5
D = Hausnummer * 385
51.95660 7.0D

 

Station 5
Hier wohnten Louis Marx mit Frau Berta sowie seine Schwestern Johanna und Emma Marx. Auch Louis, Bruder von Max) war Viehhändler und Metzger.
Für den Eigenbedarf betrieb die Familie ein wenig Ackerbau und verkaufte Milch aus eigener Viehhandlung, auch führte er wie Josef Falkenstein Hausschlachtungen durch. Wie Josef Falkenstein war auch er Mitglied in Skatrunden
Von dem Haus ist leider nichts mehr zu sehen, es wurde abgerissen.
Weil hier wirklich gar nichts mehr an das Leben von Louis Marx und Familie erinnert, bedienen wir uns als Hinweis zur weiteren Station dem Gedenkmast der Marinekameradschaft, der sich nördlich befindet.

... weiter geht’s zur Station 6

E= 7480-Datum auf Stein beim Mast
51.9E 7.00394

PS: Auf dem Weg könnt Ihr bei der Marienkapelle vorbeischauen (siehe Referenzpunkt "Marienkirche: 51.95483, 7.00986). Die Kirche wurde 31.12.2010 geschlossen und zu einem Seniorenheim umgebaut. Es gibt an diesem Punkt eine kleine Kapelle. Dieser Punkt sorgt übrigens dafür, dass ihr eine Runde lauft und nicht den selben Weg zurück lauft :-)

 

Station 6 

Diese Gedenksteine stehen auf dem schmalen Grundstück Nr. 219. Man erkennt das Grundstück an der Pflasterung. Dieser Grund gehört einer jüdischen Erbengemeinschaft von zehn Personen.
Die  Gedenksteine stammen von der ursprünglichen Begrenzung des Kirchplatzes der Pankratiuskirche und sollen an die jüdischen Familien in Gescher erinnern. Die Namen der Deportierten sind in diese Sandsteinsäulen eingemeißelt.
Der Name der Straße (ihr könnt ja mal zu einem Ende laufen) erinnert an ein jüdisches Mädchen.

... weiter geht’s zur Station 7
F= 3576 + letzte Jahreszahl auf der Gedenktafel 51.9F 6.99915

 

Station 7
In diesem Haus zog, wie eingangs erwähnt, Metzger Josef Falkenstein mit seiner Frau. Er wohnte hier zu Untermiete, hatte seinen Schlachtbetrieb aber weiterhin an der Hauskampstrasse.
Er verkaufte Fleischwaren in dem Laden in diesem Haus hier, lieferte aber auch außer Haus.
Josef Falkenstein war Mitglied im Kriegerverein und war wie Max und Louis Marx in verschiedenen Skatrunden Mitglied.


... weiter geht’s zu Station 8 (Final)

G= (Anzahl Fenster mit Eisenschutz direkt zur Strasse * Anzahl Lichtschutzgitter am Haus im Boden zur Strasse) * 69 + 2
51.9G3 6.99753

 

Station 8
Hier erübrigt sich, etwas zu schreiben, Ihr seid beim Finale. Das Gelände muss zur Bergung des Caches nicht betreten werden.
Es gib hier viele Muggel, bitte seid entsprechend vorsichtig und bitte hinterlasst den Cache wie vorgefunden ... oder besser :-)

-> Unabhängig vom Cache:
Das Gelände darf aber mit entsprechendem Respekt betreten werden. Bitte verhaltet Euch dem Ort entsprechend.

 

Ich hoffe, Euch hat die Strecke gefallen und Ihr konntet ein paar Informationen in diesem Listing oder auf den angebrachten Tafeln gewinnen.

 

 

 

 

 

 

 

Additional Hints (Decrypt)

Jre zvg qra Uäaqra mh qra Süßra xbzzg, fpunssg rf nhpu qvrfra Pnpur mh oretra, ...

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)