Wasserturm im Riedlewald
Quelle: Infoschild am Wasserturm vom Stadtarchiv Friedrichshafen
Im Zuge der Stadterweiterung im frühen 20. Jh. in Richtung Norden benötigte man erweiterte Kapazitäten an Trinkwasser. In diesem Zusammenhang entstand 1922 der Wasserturm im Riedlewald in moderner Betonbauweise mit einem Fassungsvermögen von 700m⊃3;. Das Erdgeschoss wurde als Maschinenhalle genutzt, die ursprünglich mit Klinkersteinen gestaltete Fassade später verputzt. Der Turm diente als Quellwasserspeicher für die Zuleitung vom wichtigen städischen Quellgebiets Hammerstatt in Ittenhausen, die 1889 in betrieb genommen worden war. 1942 wurde im Wasserturm ein zusätzliches Pumpwerk für die städtische Wasserversorgung eingerichtet. Nahe Bombeneinschläge bei den Luftangriffen 1944 beschädigten den Wasserturm so, dass er sich nicht mehr abdichten ließ und für die Wasserspeicherung untauglich wurde.
In der Nachkriegszeit richtete man hier eine Trafostation ein und erneuerte das Dach. Der Wasserturm liegt auf städtischem Grundstück. Er ging um 1982 als Betriebsinventar der vormaligen Stadtwerke an die Technischen Werke Friedrichshafen über. Die Nutzung für die Stromversorgung wurde ganz eingestellt. Wegen baulicher Veränderungen im ehemaligen Wasserspeicher sowie wegen einse veränderten Dachaufbaus wurde der Wassertrum nicht in das Denkmalschutzprogramm aufgenommen.
Um den Turm dennoch zu retten, erwogen Bürgerschaft und Stadtverwaltung eine Reihe von Nutzungsmöglichkeiten. Im Jahre 2011 entschied man sich dafür, den Wasserturm für Kunst, Kultur, Naturerziehung und außerschulische Bildungsangebote zu nutzen. Das heutige Stadtwerk am See schenkte der Stadt zum Jubiläum 200 Jahre Friedrichshafen den Turm. Ein Trägerverein koordiniert und steuert die Nutzung.