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Schluffiger Schluff - gibt's denn sowas? EarthCache

Hidden : 10/27/2018
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Sedimentite im Kreislauf der Gesteine

Quelle: Eigene Darstellung

Eine Hälfte des Teams Ankuss4 hat beruflich mit Geowissenschaften zu tun. Darum war klar, dass irgendwann auch mal ein Earthcache gelegt werden soll. Als Thema bot sich aus mehreren Gründen Löss an. Allerdings ergab sich bald, dass es nicht bei einem Cache bleiben kann, und so wurde diese Serie namens Löss am Steinberg daraus, bestehend aus zwei Earthcaches und zwei Mysteries:

Schluffiger Schluff - gibt's denn sowas?


GC7ZJKJ Gestein oder Boden? Mysteriöser Löss (Earthcache)

GC7ZJJB Die Qual der Wahl oder Was ist eigentlich Löss? (Mystery)

GC7ZJM2 Löss am Steinberg - Bonus (Mystery)


Der Titel dieses Earthcaches geht zurück auf eine Szene in einer Bodenkunde-Vorlesung. Ein Student fand die Bezeichnung "schluffiger Schluff" lustig und fragte nach, ob es das denn überhaupt gebe. Der Professor bezweifelte dies daraufhin sehr, da kaum ein Boden mit einem so hohen Schluffanteil existiere. Wir wollen hier mal nachschauen, ob er Recht hatte, und kommen später, bei der Erklärung der theoretischen Grundlagen, noch einmal auf diese Ausgangsfragestellung zurück.

Bei Verständnisschwierigkeiten kannst du dich gern um Hilfe an uns wenden, auch bevor du die gesuchten Antworten gefunden hast! Wir können nur nicht garantieren, sehr kurzfristig zu antworten.


🇫🇷 Si vous n'êtes pas allemand, n'hésitez pas à nous contacter pour obtenir de l'aide. Une version anglaise de la liste est en cours mais ne sera pas disponible avant Noël 2018. Malheureusement, nous n'avons toujours pas la bonne personne de contact pour une version française.


🇬🇧 If you're not a german native speaker, don't hesitate to contact us for help. An english version of the listing is in progress, but will not be available before Christmas 2018.


Standort: Dieser Earthcache befindet sich in einem längeren Hohlwegsystem, der sogenannten Pfundelekinzig. Ohne die Wege zu verlassen ist hier die Beobachtung sowohl von nahezu frischem, d.h. unverwittertem Lössgestein möglich als auch die von Lössmaterial nahe der Geländeoberfläche, in welchem bereits Bodenbildung stattgefunden hat. Zudem ist der Hohlweg so eng und steil, dass keine Beeinträchtigung durch Fahrzeuge zu befürchten ist. Man kann seine Untersuchungen also vor Ort und in Ruhe vornehmen.

Bitte beachten: Bei Hohlwegen wie diesem handelt es sich durch die steilen Lösswände und das Mikroklima in den engen Schluchten um ganz besondere Lebensräume. Nehmt darauf bitte unbedingt Rücksicht und stört Pflanzen und Tiere nicht mehr als nötig, insbesondere sollte an den Steilwänden auch nur das Nötigste an Lössmaterial für die eigenen Untersuchungen entnommen werden. Eine Probe in Walnussgröße ist absolut ausreichend, keinesfalls sollten Spaten, Schaufeln oder Ähnliches zum Einsatz kommen!

Pfundelekinzig (Hohlweg)

Pfundelekinzig (Hohlweg)


Oberboden Pfundelekinzig (Stage 1)
Oberboden Pfundelekinzig (Stage 1)


Lösswand Pfundelekinzig (Stage 2)
Lösswand Pfundelekinzig (Stage 2)



Die theoretischen Grundlagen dieses Caches sind im Anschluss an die Aufgabenstellung zu finden. Man kann die Aufgaben allein auf Basis der beiden Tabellen zur Untersuchungsmethode "Fingerprobe" lösen, ohne den nachstehenden Theorieteil durchzuarbeiten, auch ohne Vorkenntnisse. Die Grundlagen stehen dort, weil sie einfach dazu gehören und für alle, die mehr wissen möchten, leicht verfügbar sein sollen.

Aufgabe:
Besuche die beiden Stages dieses Earthcaches und führe jeweils eine Fingerprobe zur groben Ermittlung der Bodenart durch. Bei Stage 1 ist der Oberboden eines Lössprofils aufgeschlossen, bei Stage 2 ein Bereich eines Lössprofils, welcher mehrere Meter unter der Geländeoberfläche liegt.

Welche Bodenarten gibt es an den beiden Standorten? Gibt es Zweifel an der Zuordnung? Unterscheiden sich die Bodenarten der beiden Standorte? Handelt es sich in einem oder gar in beiden Fällen um schluffigen Schluff?


Sende uns Deine Beobachtungen und Ergebnisse über den Messenger oder das Kontaktformular zu, geloggt werden kann sofort. Sollte etwas nicht in Ordnung sein, dann melden wir uns. Über Fotos eurer Untersuchungen und der Lössprofile freuen wir uns! Bitte verratet niemandem eure Ergebnisse.



Die Fingerprobe wird mit den folgenden beiden Tabellen erklärt, man muss einige genau beschriebene Untersuchungen durchführen und erfährt dann je nach Ergebnis, wo es weiter geht. Es ist sinnvoll, für diesen Earthcache die ECA um eine Flasche Wasser zu ergänzen - für den Fall, dass die Lössprobe allzu trocken ist, sowie zum anschließenden Händewaschen. Bitte entnehmt den Profilen nur kleine Lössproben, und bleibt auf den Wegen!

Fingerprobe - Fragen und Antworten
Quelle: aus Wikipedia

Fingerprobe - Bodenarten (Ergebnisse)
Quelle: aus Wikipedia



Theoretische Grundlagen:

Für die Eignung eines Bodens als Pflanzenstandort spielt die Bodenart eine große Rolle. Darunter versteht man die Korngrößenverteilung der mineralischen Bestandteile des Bodens.

Man unterteilt die Korngrößen zunächst in den Grobboden (Bodenskelett) und den Feinboden. Zum Grobboden zählt man alle Mineral- und Gesteinsbruchstücke mit einem Durchmesser von über 2 mm. In der Regel betrachtet man nur den Feinboden genauer und unterteilt diesen in drei Korngrößenbereiche:

- Sand (Abk.: S): Körner mit einem Durchmesser von 0,063 mm bis 2 mm
- Schluff (Abk.: U): Körner mit einem Durchmesser von 0,002 mm bis 0,063 mm
- Ton (Abk.: T): Partikel mit einem Durchmesser von unter 0,002 mm

Daraus ergeben sich dann die vier Hauptbodenarten Sand (überwiegend Korngröße Sand), Schluff (überwiegend Korngröße Schluff), Ton (überwiegend Korngröße Ton) und Lehm (besteht aus Sand, Schluff und Ton)


Bodenarten - Tabelle
Quelle: aus Wikipedia

Die Hauptbodenarten werden weiter differenziert, z.B. Lehm mit hohem Sandanteil nennt man sandigen Lehm. Jedem Feinboden kann entsprechend der Korngrößenanteile ein Bodentyp zugeordnet werden. Dies kann mit einem Dreiecksdiagramm übersichtlich dargestellt werden:


Bodenarten - Dreiecksdiagramm
Quelle: aus Wikimedia Commons

Jeder Punkt in diesem Dreieck entspricht einer möglichen Korngrößenzusammensetzung. Den Tonanteil erhält man, indem man senkrecht nach unten peilt und den Wert auf der Achse abliest. Den Schluffanteil ebenso, indem man waagerecht nach links peilt und den Wert auf der Achse abliest. Der Sandanteil ist genau so groß, dass sich insgesamt 100 % ergeben.
(Reiner Sand, d.h. 100 % Sand ist in der linken unteren Ecke zu finden, denn dort enthält der Boden 0 % Ton und 0 % Schluff).


Zurück zu unserer Vorlesung vom Beginn dieses Textes, in der der Professor die Existenz von schluffigem Schluff für sehr unwahrscheinlich hielt. Wahrscheinlich hat er bei dieser Antwort ausgeblendet, dass es in Südbaden bis zu 30 m mächtige Lössablagerungen gibt, während man sich in vielen anderen Regionen in Deutschland bereits glücklich schätzt, wenn auch nur ein paar Zentimeter an Lössablagerungen vorhanden sind, welche die Bodenqualität verbessern (die Vorlesung fand an einer bayerischen Universität statt).

Weshalb hat nun die Bodenart eine so große Bedeutung für die Bodenfruchtbarkeit? Ein Boden muss verschiedene Bedürfnisse von Pflanzen befriedigen, damit diese gut wachsen können:

- Er muss gut durchwurzelbar sein, d.h. der Boden sollte locker und porös sein, gleichzeitig Stabilität bieten.
- Er muss Wasser speichern können.
- Er muss ermöglichen, dass die Wurzeln mit Luft versorgt werden.
- Er muss Nährstoffe bereit halten, und diese müssen für die Wurzeln zugänglich sein.

Die verschiedenen Bodenarten haben hier ganz unterschiedliche Qualitäten vorzuweisen. Sandboden bietet z.B. eine hervorragende Belüftung der Wurzeln, dagegen sickert Wasser sehr schnell einfach durch und wird nicht gespeichert, Sandböden sind deshalb sehr trockene Standorte. Da Sand überwiegend aus Quarzkörnern besteht, ist die Nährstoffverfügbarkeit äußerst gering. Tonböden dagegen lassen die Versickerung von Wasser kaum zu, es kann sehr viel Wasser gespeichert werden. Ein Teil davon ist allerdings in den sehr feinen Poren so fest gebunden (Kapillarkräfte), dass es für die Wurzeln nicht verfügbar ist. Zudem gelangt häufig kaum Luft in die engen Poren. Nährstoffe gibt es in Tonböden meist reichlich, sie sind in der Regel auch gut zugänglich für Pflanzen. Lehmböden und insbesondere Schluffböden bilden oft einen ausgezeichneten Kompromiss. Sie schneiden gut bis sehr gut ab hinsichtlich der Verfügbarkeit sowohl von Wasser (vieles wird wie in einem Schwamm gespeichert, überschüssiges Wasser kann aber versickern), als auch der von Luft (ein Teil der Poren trocknet sehr schnell) und Nährstoffen (Ton oder Humus sind meist in ausreichender Menge vorhanden).

Deshalb wurde den Böden der Lössebenen in den süddeutschen Gäulandschaften (z.B. im Oberrheingraben) und den mitteldeutschen Börden (z.B. der Magdeburger Börde) bei der Reichsbodenschätzung von 1934 die höchsten Bodenwertzahlen mit Werten bis zu 100 zugewiesen, die Böden galten somit als die besten bzw. fruchtbarsten in ganz Deutschland.


Die mächtigen Lössablagerungen an den Hängen des Oberrheingrabens prägen auch die Landschaft. Typisch sind die Löss-Hohlwege. Normalerweise ist Löss ein sehr erosionsbeständiges Lockergestein, insbesondere bei geschlossener Vegetationsdecke. Dies liegt vor allem daran, dass Wasser im Löss sehr gut versickert. Diese Eigenschaft verliert der Löss allerdings, wenn er verdichtet wird, wie zum Beispiel im Bereich eines Fahrwegs. Durch die Befahrung und Begehung kann er so stark verdichtet werden, dass das Wasser nicht mehr versickern kann. Es fließt somit an der Oberfläche ab, dabei wird dann auch Löss abgetragen, der ja nicht sehr stark zusammenhält. Im Laufe von Jahrtausenden sind dabei eindrucksvolle Hohlwege entstanden. Die nicht verdichteten Lösswände, welche den Hohlweg seitlich begrenzen, sind sehr standfest und können bis über 10 m hohe senkrechte Wände bilden (s. Bild unten).

Lößhohlgasse Eichberg in Vogtsburg-Bickensohl im Kaiserstuhl
Lößhohlweg Eichberg in Vogtsburg-Bickensohl (von Wikimedia Commons)

Additional Hints (Decrypt)

[Es ist sinnvoll, eine Flasche Wasser mitzunehmen, um evtl. die Bodenprobe zu befeuchten - und zum anschließenden Händewaschen.]

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)