Mein Haustier ist entlaufen. Zuletzt wurde es im Bereich des Zornedinger Bahnhofs gesehen.
Da es sich um einen indonesischen Beißkäfer handelt, könnt Ihr zwar gerne nach ihm Ausschau halten, aber wenn Ihr Euch ihm nähert dann empfehle ich, dies nur mit äußerster Vorsicht zu tun. Die Schilder mit „Lebensgefahr“ gelten hier nicht nur für den Eisenbahnverkehr. Wenn Beissi in der Nähe ist ist ebenfalls Gefahr im Verzug und man sollte sich nur gaaaaanz langsam und seeeehr vorsichtig bewegen. Vor allem, wenn man an seinen Gliedmaßen hängt. Legt Euch am besten auf den Boden und rührt Euch nicht wenn Ihr ihm begegnet. Am besten EINFACH NICHT ATMEN und hoffen, dass er Euch nicht bemerkt!!! Falls er Euch doch bemerkt, LAUFT! Ihr könnt auch schreien aber ich glaube nicht, dass ihn das beeindruckt. Allerdings ist Beissi nicht so blöd, Bahngelände zu betreten, da er sehr genau weiß, dass selbst seine Zähne keinem Güterzug gewachsen sind. Also bitte sucht ihn DA, wo ER die einzige Gefahr darstellt und nirgendwo anders.
Ihr glaubt, ich übertreibe? Mitnichten! Das sind alles auf eigenen Erfahrungen beruhende Informationen. Ehrlich gesagt wollte ich Euch nur warnen. Wiederhaben will ich DEN nicht. Er ist so ein mieses, hinterhältiges, kleines Mistvieh.
Anfangs, als ich ihn im indonesischen Dschungel gefunden hatte, hat er mich ja noch eingelullt mit seinen Kulleraugen und seinem frechen Grinsen. Als ob er darauf gewartet hätte, dass jemand kommt und ihn bei sich aufnimmt.
„Kumbang kecil yang menggigit“ wird er von den Einheimischen genannt. Ich fand damals, dass sich das sehr putzig anhört. Deswegen habe ich den kleinen Kerl mitgenommen. Hätte ich gewusst was das wirklich heißt, wäre ich vermutlich vernünftiger gewesen und wäre einfach so schnell wir möglich davongerannt. Was ich mir da eingebrockt habe war eigentlich schon nach dem Heimflug mehr als offensichtlich. Ich habe Beissi nämlich im Koffer durch den Zoll geschmuggelt.
Fand er jetzt so mittelgut und deshalb sah mein Koffer nach dem Flug so aus:
Daheim auch nur noch Stress. Er hat meine und mindestens noch drei der Nachbarskatzen gefressen, hat mein Bier leergesoffen, in der ganzen Straße die Autoreifen zerkaut, mir fast die Hand abgebissen und die halbe Einrichtung angenagt. Als er dann alles verwüstet hatte ist er abgehauen.
Ich bin jetzt ECHT froh, dass er weg ist. Aber seitdem terrorisiert er das ganze Dorf. Keiner traut sich mehr raus. Aber seht selbst, wenn Ihr Euch traut. Vielleicht schafft Ihr es ja ihn einzufangen. Aber passt auf Eure Finger auf.
In diesem Sinne, viel Spaß, viel Glück und viel Erfolg. Aber schiebt es nicht mir in die Schuhe wenn Euch hinterher ein paar Finger fehlen.
Sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt….
