Quelle: eigenes Foto
Die Entstehung des Kalkbergs
Der Segeberger Kalkberg gehört zu den wenigen Erhebungen in Schleswig-Holstein, die nicht von der Eiszeit versursacht wurden. Dabei ist der Begriff "Kalkberg" eigentlich falsch. Der Berg besteht im Kern aus Anhydrit, der außen durch Wassereinfluss zu Gips umgewandelt wurde. Der Name "Kalkberg" stammt noch aus einer Zeit, in der zwischen Kalk und Gips nicht unterschieden wurde.
Quelle: Wikipedia; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Zechsteinmeer_europa.jpg
(eigene Grafiken auf Basis der Infotafeln vor Ort)
Das Gestein des Kalkbergs ist also deutlich älter als die Eiszeiten. Der Kalkberg gilt als "geologisches Fenster", das einen Einblick in die ältere Erdgeschichte gewährt. Der Prozess des Salzanstiegs (Salztektoik) findet übrigens weiterhin statt: Der Segeberger Kalkberg hebt sich pro Jahr um 1-2mm.
Abbau des Kalkbergs
Schon seit Jahrhunderten macht sich der Mensch den Berg zu nutze. Der Bergbau hat in Segeberg eine lange Tradition. Man vermutet, dass bereits im 9. Jahrhundert Gipsstein am Kalkberg gewonnen wurde. Neben dem Abbau des Gipssteins wurde auch die salzige Sole abgepumpt und trug über Jahre zum Reichtum der Stadt bei. Während der Berg zu Zeiten der Siegesburg noch eine Höhe von 110m aufwies, liegt der heutige Gipfel nur noch 91m über dem Meeresspiegel.
Im Zuge der Gründung des Kurbads gab es viele Aktionen zur Verschönerung der Stadt. Schließlich sollten die "Schönen und Reichen" angelockt werden. So wurde der kahle Berg 1884 vom "Segeberger Verschönerungsverein" bepflanzt. Dafür musste zuvor Mutterboden herbeigeschafft und aufgetragen werden.
Der Bergbau wurde in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts eingestellt. 1934 begann der Umbau des Steinbruchs zum Freilufttheater.
Verwitterung
Neben dem Menschen sorgt aber auch die Natur für einen Abbau des Berges. Die Erosionsprozesse lassen sich am Berg deutlich erkennen.
Der Kern des Bergs besteht aus Anhydrit (chemisch: Calciumsulfat). Unter dem Einfluss von Wasser wird Anhydrit zu Gips umgewandelt. Dabei nimmt das Volumen zu; der Berg "quellt auf". So entstehen Risse im Gestein.
Quelle: eigene Grafik auf Basis der Infotafel vor Ort
Vergipsungssprünge
Solche Vergipsungssprünge folgen der Stuktur des Gesteins und sind an den Listingkoordinaten gut zu erkennen. Sie ergeben ein (unregelmäßiges) Muster.
Gipsausblühungen
Tritt an den Rissen mit Calciumsulfat gesättigtes Wasser aus, können durch Verdunstung Gipsausblühungen entstehen.
Rillenkarren
Der Gipsstein ist relativ weich. Er lässt sich mit einer Kupfermünze einritzen. (So haben sie hier einige Touristen verewigt, aber Achtung: Der Berg ist ein Naturdenkmal und darf nicht beschädigt werden!) Das Regenwasser hinterlässt Rillen im Berg, die auf großen Flächen erkennbar sind.
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