Eigentlich sucht ihr ein Kinderheim, wenn man der Karte glauben schenken darf? Doch schaut selbst nach:
Begebt euch zu der Stelle, an der die kleine blaue Fahne in der Karte steckt. Dort steht die mittlerweile restaurierte Villa Lühl. Deren wechselvolle und interessante Geschichte findet sich hier in Kurzform:
Villa Carl Lühl (1869 – 1950), Ahauser Str. 74,
denkmalgeschützte Gründerzeit-/ Fabrikantenvilla im Jugendstil aus dem Jahre 1904
Der Name "Villa Lühl" geht zurück auf die
Firma L.B. Lühl & Söhne
1845 kam Ludwig Bernhard Lühl nach Gemen. Hier betrieb er einen Leinenhandel und Hausweberei. 1856 wurde aus dem kleinen Handel die Fabrik L.B. Lühl & Söhne mit 80 mechanischen Webstühlen aber auch noch mit Handwebstühlen. Nach den Söhnen des Gründers führte Dr. Benno Lühl die Firma nach dem Zweiten Weltkrieg weiter. Da keiner seiner Söhne die Firma übernehmen wollte, ging diese 1969 an eine niederländische Firma über, die 1981 die Produktion einstellte. Damit war die Firma L.B. Lühl & Söhne über mehr als 100 Jahre größter Arbeitgeber in Gemen. 1988 wurde das Fabrikgebäude abgerissen. Heute findet man dort ein Möbelhaus.
1952 Die Villa gelangt nach dem Tod von Carl Lühl von der Erbengemeinschaft in den Besitz von Lore Sievers, geb. Lühl. Ab dieser Zeit befinden sich Mietswohnungen im Haus. Die Hausnummer lautete damals noch "Gemen Nr. 179".
1954 Eröffnung eines Säuglings- und Kinderheims durch die Evangelische Kirchengemeinde: "Matthias-Claudius-Heim". Ehemalige berichten nicht nur von guten Tagen.
1984 Die "Villa Carl Lühl" wird unter Denkmalschutz gestellt. Der Anbau aus dem Jahr 1963 wird 2008 wieder abgerissen.
1992 Das Denkmal wird durch die Stadt Borken angemietet, um dort eine zentrale Sammelunterkunft für bis zu 90 Asylbewerber einzurichten.
2003 - 2015 Leerstand, erheblicher Renovierungsbedarf, 2007 Pläne für Seniorenwohnungen, 2009 – 2013 Baustopp, Rechtsstreitigkeiten. Nach jahrelangem Dornröschenschlaf wächst in Gemen die Sorge, dass das historische Gebäude langsam aber sicher verfällt.
2015 Der Gemener Unternehmer Stefan Hegmanns erwirbt die Villa vom evangelischen Perthes-Werk und vollendet die Restaurierungsarbeiten. Die „Villa Carl Lühl“ ist gerettet.
2016 Sechs Wohnungen in der Seniorenresidenz „Villa Lühl“ sind bezugsfertig.
Zum Cache:
Ihr sucht einen PETling, nicht magnetisch, mit reichlich Körpergröße (T2) von der Gehwegseite aus gut zu erreichen. Werkzeug ist nicht nötig! Vorsicht Radfahrer aus beiden Richtungen! Vorsicht Muggel!