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Boden des Jahres 2007 beim Wolfsgrund EarthCache

Hidden : 1/4/2017
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:



Alles Boden oder was?
Kinder finden ihn herrlich, v.a. als Matsch, Erwachsene treten ihn hingegen meistens mit Füßen und wenn er dann an den Schuhen klebt wird er bloß noch als Dreck bezeichnet: Die Rede ist vom Boden.
Er ist allgegenwärtig und doch nimmt der Mensch ihn meistens nicht bewusst wahr.
Er empfindet den Boden als eine Selbstverständlichkeit in seinem Leben, als einen vertrauten Bestandteil der Umwelt, für den man nichts tun muss, der einfach da ist, ohne große Pflege.
Die Bodencharta des Europarates zählte im Jahr 1972 den Boden zu den kostbarsten Gütern der Menschheit, die es zu schützen gilt.
Und dies mit Recht, denn der Boden stellt neben dem Wasser und der Luft die wichtigste Lebensgrundlage des Menschen dar.
Eigentlich ist er sogar noch wichtiger als Wasser und Luft, denn unser Trinkwasser wird im Boden gereinigt und aufbewahrt und Pflanzen, die uns den Sauerstoff liefern, wachsen auf dem Boden.
Aber wenn Menschen über die direkte Nutzbarkeit des Boden reden, dann kommen oft ganz andere Funktionen zur Sprache: der Boden als Baugrund, Deponierungsbasis, Lagerstätte, land- und forstwirtschaftlichem Standort, Basis für Freizeit und Erholung.
Der Boden ist aber für das Funktionieren des gesamten Ökosystems wichtig.
Zwar wurde mit dem Bundesbodenschutzgesetz im Jahr 1998 ein rechtlicher Rahmen für den Bodenschutz geschaffen, dennoch wird bodenkundlichen Sachverhalten im Vergleich zu den Elementen Luft und Wasser, noch zu wenig Bedeutung geschenkt.
Denn obwohl der Boden so wichtig ist und auf alle anderen Ökofaktoren einwirkt, werden Böden heute von allen Seiten bedrängt, verbaut, zubetoniert, vergiftet, überdüngt und verdichtet.
Lange Jahre hat dies vermeintlich keine Spuren hinterlassen, doch lässt sich der Boden - im Gegensatz zu Luft oder Wasser - nicht reinigen: Vergifteter Boden bleibt vergiftet, verlorener Boden bleibt verloren!
Um dies zu verstehen müssen wir uns vielleicht erst mal die Frage stellen: Was ist überhaupt ein Boden?
Was ist Boden?
Zunächst müssen wir wissen, dass Boden nicht einfach da ist, sondern dass er über viele Jahrhunderte entstanden und immer noch in Veränderung und Weiterentwicklung begriffen ist.
Boden entsteht dort, wo Gestein verwittert und sich Pflanzen ansiedeln, die allmählich eine Humusschicht bilden.
Die Pflanzen tragen dann ihrerseits z.B. durch Verwurzelungsaktivitäten oder ausgeschiedene Säuren zur weiteren Verwitterung des Gesteins bei und je weiter das Gestein verwittert und je mehr Humus sich bildet desto mehr und höhere Pflanzen können sich dort ansiedeln.

 

Allmählich haben wir dann eine Verwitterungsschicht, die aus mineralischen und organischen Substanzen besteht, mit Luft, Wasser und Lebewesen durchsetzt ist und eine gewisse Struktur aufweist.
Diesen allmählich gewachsenen Teil der Erdoberfläche nennen wir Boden. Er stellt also im wesentlichen das Ergebnis von Umwandlungsprozessen dar.
Wie diese Umwandlungsprozesse sich vollziehen hängt wiederum davon ab, wie das Ausgangsgestein beschaffen ist aber auch von der Beschaffenheit sämtlicher anderer Faktoren, die hierbei eine Rolle spielen, also z.B. dem Klima oder der Vegetation.
Wir können uns schon leicht vorstellen, dass auf einem Kalkgestein ein anderer Boden entsteht als auf einem vulkanischen Gestein, und dass in Gebieten mit viel Regen oder hohen Grundwasserständen andere Böden gedeihen als in trockenen Gebieten.
Man kann die Unterschiede an einem offengelegten Boden sehr gut erkennen: der senkrechte Aufbau des Bodens im Anschnitt - der Bodenkundler nennt dies Profil - zeigt eine Abfolge verschiedener Horizonte.
Die jeweilige Horizontabfolge trägt dem Entwicklungsstadium des Bodens Rechnung und eignet sich deshalb zur Kennzeichnung von Böden und zur Unterscheidung verschiedener Bodentypen.

Einen speziellen Bodentyp könnt ihr hier am Rastplatz Wolfsgrund näher kennenlernen:

Der Podsol
Boden des Jahres 2007


Der Podsol ist ein weltweit, vor allem in kalt- bis mäßig humiden Klimazonen verbreiteter Bodentyp, der durch deine intensive und kontrastreiche Färbung auch dem Laien auffällt.

Das Verbreitungsgebiet in Deutschland sieht man auf folgender Karte:



Seinen aus dem russischen entlehnten Namen verdankt der Podsol (Ascheboden) einem aschefarbigen Bleichhorizont, der im Profilbild unter der meist ausgeprägten Humusauflage und einem eher geringmächtigen Humushorizon folgt.

Die Entstehung der Podsole ist auf nahezu kalk- und magnesiumfreie Ausgangsgesteine wie Sande oder grobkörnig verwitterte Gesteine (z.B. Sandstein) mit meist hoher Durchlässigkeit beschränkt.

Hohe Niederschläge, die Freisetzung organischer Säuren aus der aufliegenden Humusschicht sowie die Gegenwart bestimmter Pflanzen wie Heide oder Kiefern haben Prozesse der Verwitterung und Verlagerung von Humus und Eisenoxiden begünstigt.

Gefördert wurde diese Entwicklung auch durch Tätigkeiten des Menschen, wie z.B. Holz- und Streunutzung in den Wäldern und die Gewinnung von Plaggen für Einstreu und Düngung.
Deren Folge waren Nährstoffverarmung und weitere Versauerung der Böden, die sich auf die Aktivität der Bodenorganismen nachteilig auswirkte.

Die aus den oberen Horizonten durch chemische Lösungsvorgänge (Podsolierung) ausgewaschenen Eisen- und Humusfraktionen haben sich in dem unter dem Bleichhorizont folgenden Anreicherungshorizont wieder abgelagert.

Sie bilden dadurch einen entweder vor allem mit Humusstoffen angereicherten (Bild unten links)
oder eher
durch Eisenoxide rostbraun gefärbten lockeren Orterde- oder verfestigten Orterdehorizont. (Bild unten Rechts)

Aufgrund erhöhter Lösungsaktivitäten in der unmittelbaren Umgebung podsolierender Pflanzen (siehe oben) und im Bereich besonders durchlässiger Bodenpartien sind diese dunklen Einwaschungshorizonte oftmals als sogenannte „Wurzeltöpfe“ (Bild unten links) tief nach unten ausgewaschen.

 

Um diesen Earthcache loggen zu dürfen, müßt ihr folgende Aufgaben erfüllen:

Vor Ort findet ihr keine Informationstafel. Alle zur Beantwortung erforderlichen Antworten findet ihr im Listing bzw. direkt vor Ort.

Beantwortet folgende Fragen über das MessageCenter oder sende die Antworten an unser Profil oder direkt an teamchritho@go4more.de :

Schaut euch das Profil vor Ort genau an:
Ist es eher mit Humusstoffen angereichert
oder
durch Eisenoxide rostbraun gefärbt ?

Könnt ihr Wurzeltöpfe finden - wenn ja wo genau und beschreibt ihre Form näher
Schätzt ihre Tiefe im Profil.


Ihr dürft loggen sobald die Antworten abgeschickt wurden ohne auf eine Antwort zu warten - aber ihr bekommt auf jeden Fall eine Rückmeldung - dafür freuen wir uns im Gegenzug auch über ein freiwilliges Logfoto von euch ;-)
Logs ohne Beantwortung der Fragen werden gelöscht.

Und nun wünschen wir viel Spaß beim Erkunden des Bodens Podsol !


Quellen:
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

www.lung.mv-regierung.de

www.die-bonn.de

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