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Naturlehrpfad Weinberg Chorin EarthCache

Hidden : 10/10/2016
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Zu einem Kloster gehörte ein Weinberg; in Chorin war es nicht anders. An der Südseite der Kuppe des Endmoränenbogens, der hier von einem Schmelzwassertor durchbrochen ist, hatten die Zisterziensermönche ihren Wein angebaut. Die letzten Reben erfroren im Jahrtausendwinter von 1740. Heute ist der Weinberg aufgeforstet und zeigt auf einem Lehrpfad neben botanischen Exponaten auch geologische Besonderheiten des Choriner Raumes.



Der Weg führt euch über das bewegte Relief der Endmoräne, informiert an 4 Bodengruben über typische heimische Waldböden und zeigt ein Konglomeratgestein als Naturdenkmal. Außerdem erzählt euch ein Granit aus seinem Leben. Im Eiszeitpavillon habt ihr eine schöne Aussicht über die eiszeitlich geformte Landschaft und ihr werdet in die Vergangenheit zurück versetzt. Neben den geologischen Wegpunkten lohnt es sich auch, mal auf die Übersichtskarte zu schauen und die anderen interessanten Stationen zu besuchen. Der Lehrpfad gehört zum Geopark Eiszeitland am Oderrand.


Boden ist die belebte oberste Erdkruste des Festlandes, ein Umwandlungsprodukt aus Gesteinen und organischer Substanz. Böden entstehen aus verwitterten Gesteinen. Durch Stoffabbau (Verwitterung) und -aufbau (Humus), Verlagerung und Durchmischung entstehen dabei Bodenhorizonte. Klima, Wasser, Relief, Bodenorganismen, Vegetation und die menschliche Nutzung bestimmen die Tiefe der Bodenbildung, d.h. die Mächtigkeit der Horizonte. Es kann mehrere tausend Jahre dauern bis 1 cm Boden entsteht. Die Bodenbildung unserer Region begann vor ca. 11.000 Jahren nach der letzten Eiszeit.

Als Bodenprofil wird ein von der Erdoberfläche ausgehender senkrechter Schnitt durch den Boden bezeichnet. Ein Bodenprofil gibt dem Fachmann Aufschluss über die einzelnen Bodenschichten und deren Zusammensetzung und Dicke.


Station 1: Bodengrube Kolluviale Braunerde

Die Braunerde ist der Bodentyp mit der flächenmäßig weitesten Verbreitung und der vorherrschende Bodentyp in Deutschland. Braunerden können sich auf Festgesteinen, auf Lockergesteinen oder auf Geschiebemergeln entwickeln. Sie unterliegt in ihrer Entstehung keinen allzu engen Regeln. Der Name leitet sich schlicht von der Farbe des Bodens ab, braun. Braunerden können sich nur entwickeln, wenn der Boden kalkfrei ist. Eisenminerale werden gelöst und wandeln sich durch den Kontakt mit Luft und Wasser um und oxidieren (Verbraunung). Der Boden erhält so seine typische braune, manchmal rötliche oder gelbliche Farbe. Je nach Ausgangsgestein können Braunerden flach- oder tiefgründig, sauer oder basisch, nährstoffarm oder nährstoffreich, steinreich oder steinfrei sein und das alles in sandiger, lehmiger oder toniger Bodenart.

Station 2: Konglomeratgeschiebe und Lebensphasen eines Steins

Konglomerat

Konglomerate sind Sedimentgesteine aus gerundeten und miteinander verkitteten Gesteinsbruchstücken. Diese Bruchstücke müssen in einem Konglomerat größer als 2 mm sein. Sind sie kleiner, handelt es sich um einen Sandstein. Die Gesteinsbruchstücke („Klasten“) bilden sich durch Verwitterung. Anschließender Transport in Bergbächen, Flüssen oder durch die Brandung an Küsten rundet sie zusätzlich. Sammeln sich solche Gerölle zu ganzen Lagen, bezeichnet man sie als Kies. Werden solche Kieslagen von Sand, Ton oder ähnlichen feinkörnigen Sedimenten zugeschüttet, bildet sich die Matrix, also das Füllmaterial zwischen den einzelnen Geröllen. Eine fortdauernde Ablagerung von Sedimenten auf der Oberseite erhöht die Auflast in den tieferen Schichten und fördert die Verdichtung. Damit sich eine solche Sedimentpackung in ein festes Gestein verwandelt, bedarf es jedoch zusätzlich eines "Klebstoffs". Meist handelt es sich dabei um Quarz oder Kalzit.

Aufgabe 1: Beschreibe das Aussehen und die Oberfläche des Konglomerats!
Aufgabe 2: Welche sichtbaren Spuren hat sein bewegtes Leben am Granit hinterlassen?


Station 3: Bodengrube Bänderparabraunerde

Die Parabraunerde ist farblich nicht unbedingt von einer normalen Braunerde zu unterschieden, weshalb sie auch Parabraunerde heißt. Parabraunerden entstehen häufig aus feinem, kalkhaltigem Ausgangsmaterial wie Löss oder aus Moränenablagerungen, welche die Gletscher der letzten Eiszeit vor mehr als 10.000 Jahren bildeten, indem sie das Gestein zerrieben und zermahlten. Nach der Eiszeit ist der Löss in verschiedenen Gegenden angeweht worden. Im Zuge der Verwitterung wird der Kalk gelöst und Ton gebildet. Dieser Ton wird mit der Zeit vom Oberboden in den Unterboden verlagert, was dort zur Ausbildung eines dichten und wasserstauenden Bodenhorizontes führen kann.

Station 4: Bodengrube Kolluvisol

Ein Kolluvisol, auch als Kolluvium bezeichnet, ist ein Bodentyp dessen bodenbildende Prozesse sich indirekt auf das menschliche Wirken zurückverfolgen lassen. Dieser Boden entwickelt sich an Standorten, an denen sich aufgrund der Lage von anderer Stelle abgetragenes Bodenmaterial wieder ansammeln kann. Die Faktoren, die zu Erosion von Bodenmaterial an anderer Stelle führen sind beim Kolluvisol überwiegend menschlichen Ursprungs wie beispielsweise die Rodung von Wäldern an Hanglagen. Durch den fehlenden Bewuchs wird humoses Oberbodenmaterial z. B. in Folge von Niederschlagsereignissen leichter den Hang hinunter getragen. Am Hangfuß oder in Senken lagert sich dieses Material wieder ab, der Kolluvisol entsteht.

Station 5: Bodengrube Erodierte Fahlerde

Die Fahlerde ist eine Fortentwicklung der Parabraunerde. Die Eigenschaften sind erkennbar stärker ausgeprägt. Fahlerden sind fruchtbare Böden aus lehmig-sandigem bis schluffigem Ausgangsgestein aus Geschiebedecksand über Geschiebelehm bis hin zu Löss. Die Bodenbildungen sind durch vertikale Tonverlagerung gekennzeichnet, die im Profilbild eindrucksvoll durch einen häufig in 40-80 cm Tiefe befindlichen, rötlichbraunen Tonanreicherungshorizont erkennbar ist. Das Hauptverbreitungsgebiet der Fahlerde befindet sich auf den Grundmoränenplatten und auf den nicht durch Erosion beeinflussten Höhenlagen der Endmoränen im Nordosten Deutschlands.

Aufgabe 3: Ihr habt nun alle 4 Bodengruben gesehen. Findet heraus, welche zwei davon durch Erosion in direktem Zusammenhang stehen und vergleicht diese beiden!

Station 6: Eiszeitpavillon



Insbesondere die Hinterlassenschaften der letzten Eiszeit, der Weichselkaltzeit, sind im nordöstlichen Brandenburg und somit in dem vom Geopark umrissenen Gebiet vielerorts noch gut erkennbar und stellen ein regelrechtes Lehrbuch der Eiszeit dar. Der 89 Meter hohe Weinberg, auf dem ihr euch gerade befindet gehört zum Choriner Endmoränenbogen, einem Teil der Pommerschen Endmoräne. An der Stelle, wo jetzt das Kloster Chorin steht befindet sich ein Gletschertor. Hier brach das Schmelzwasser durch, nachdem es sich zuvor im Bereich der Grundmoräne zu einem gewaltigen See aufgestaut hatte. Das Gletschertor ist ein höhlenartiges Eisgewölbe in unterschiedlichen Höhen am Ende der Gletscherzunge, aus dem das Schmelzwasser des Gletschers abfließt. Dieses Ereignis hinterließ an dieser Stelle ein Durchbruchstal in der Pommerschen Endmoräne. Das Zisterzienserkloster wurde unmittelbar auf der Fläche des Durchbruchs errichtet.
Der Pavillon bietet auf ausziehbaren Schautafeln Informationen zur Landschaftsentwicklung während und nach der letzten Eiszeit.

Aufgabe 4: Vergleiche den heutigen Blick durch das Eiszeitfenster auf die Landschaft mit dem vor 16.000, 15.000 und 11.000 Jahren!


Bitte beantwortet folgende Fragen:

1. Beschreibe das Aussehen und die Oberfläche des Konglomerats!
2. Welche sichtbaren Spuren hat sein bewegtes Leben am Granit hinterlassen?
3. Ihr habt nun alle 4 Bodengruben gesehen. Findet heraus, welche zwei davon durch Erosion in direktem Zusammenhang stehen und vergleicht diese beiden!
4. Vergleiche den heutigen Blick durch das Eiszeitfenster auf die Landschaft mit dem vor 16.000, 15.000 und 11.000 Jahren!

Freiwillig: Füge ein Foto von dir/deinem GPS auf dem Lehrpfad deinem Log bei!

Sendet uns Eure Antworten über unser Profil. Danach könnt Ihr sofort loggen. Wir melden uns, wenn etwas nicht stimmt. Ihr braucht nicht unsere Logfreigabe abwarten. Wir wünschen euch viel Spaß bei dieser geologischen Entdeckungsreise!




Quellen: Landschaftskommunikation.de, wikipedia, Bodentypen.de, kristallin.de, lfu.bayern.de, Foto Konglomerat: WordPress.com, scientific-multimedia.com, IngGeo.de

Additional Hints (No hints available.)