Zu Beginn des Jura vor etwa 200 Millionen Jahren begann der vom Nord- bis zum Südpol reichende Superkontinent Pangaea auseinanderzubrechen. Durch die Öffnung des Zentralatlantiks entstanden im weiteren Verlauf der Nordkontinent Laurasien (Asien, Europa und Nordamerika) und der Südkontinent Gondwana (Afrika, Antarktis, Australien, Indien und Südamerika), wobei das Gebiet des heutigen Europas seinerzeit aus einer Gruppe von Inseln im Jurameer bestand.
|
Deutschland lag zu dieser Zeit in der Nähe des Äquators und somit in den Tropen. Der Norden war weitestgehend von flachem und warmem Wasser bedeckt, das sich unter anderem im niedersächsischen Becken ausgebreitet hatte.
|
Grafik 1: Schematische Darstellung des Jurameers in Niedersachsen
|
In diesem urzeitlichen Meer lebten zahlreiche Tierarten wie beispielsweise Ammoniten, Muscheln, Schnecken und Schwämme aber auch Fische, Fischsaurier und Krokodile. Das Ableben der Erstgenannten und weiterer kalkschaliger Arten führte im weiteren Zeitverlauf zu mächtigen Kalkablagerungen am Meeresboden.
|
Diese Ablagerungen wurden kontinuierlich unter dem Gewicht aufliegender Schichten und der zunehmenden Verlandung des damaligen Meeres entwässert und verdichtet. Durch eine stabile Verkittung des einstigen lockeren Materials entstand Kalkstein.
|
Grafik 2: Schematische Darstellung zur Entstehung von (biogenem) Kalkstein
|
Im niedersächsischen Bergland an Hils, Deister und Osterwald sowie in der Nähe von Bielefeld kam es dabei zu einer einzigartigen lokalen Sonderentwicklung - dem Serpulit. Dieser Kalkstein, der - obwohl geografisch nicht vollumfänglich korrekt - auch unter dem Namen Thüster Kalkstein bekannt ist, setzt sich aus kalkhaltigen Wohnröhren fossiler Würmer (Serpula coacervata) zusammen.
|
Im Randbereich des urzeitlichen Meeres gruben diese Würmer hohle Gänge in den Meeresboden und kleideten diese mit einer “Tapete” aus Kalk aus. Nach ihrem Tod füllten sich die Gänge mit Kalkschlamm, der sich im weiteren Verlauf im Rahmen einer Diagenese unter Beibehaltung mikroskopischer Hohlräume zu hartem Kalkstein verfestigte.
|
Grafik 3: Geophysikalische Eigenschaften des Serpulit
|
Serpulit ist witterungsbeständig, offenporig und besitzt im Vergleich zum Großteil anderer Kalksteine eine signifikant höhere Porosität. Er findet unter anderem Verwendung als Bau- und Werkstein im Massivbau (Kieler Landtag, Hildesheimer Dom, Marktamt Hannover, etc.), als Grabstein (Stadtfriedhöfe Engesohde, Stöcken, etc.), als Brücken- und Mauerverkleidungen (Autobahnen, Bundesstraßen, etc.) oder - wie man hier sehen kann - als Material in der Bildhauerei.
|
Um diesen Earthcache loggen zu dürfen, beantworte bitte folgende Fragen unter Angabe Deines GC-Namens per Mail (nicht im Onlinelog) über unser Profil:
|
1.
|
Verschaffe Dir zunächst einen Überblick über das hier liegende Gestein.
|
a)
|
Wie alt ist es?
|
b)
|
Beschreibe mit eigenen Worten, wie es entstanden ist?
|
c)
|
Zu welcher der drei großen Gesteinsklassen zählt es somit?
|
|
|
2.
|
Nimm die Maße (größte Höhe, Breite und Tiefe) des nahezu quaderförmigen Serpulits, auf den die Listingkoordinaten zeigen.
|
a)
|
Wie schwer (X,XX t) wäre der Stein, wenn er ein Quader aus den ermittelten Maßen wäre?
|
b)
|
Welches Gewicht (X,XX t) hätte der Serpulit bei identischen Maßen aber fehlender Porosität?
|
|
|
3.
|
Schau Dir die folgende Mohssche Härteskala, die in der Mineralogie Anwendung findet an.
|
|
Härte |
Beispiel |
Indikation |
1
|
Talk
|
mit Fingernagel schabbar
|
2
|
Gips
|
mit Fingernagel ritzbar
|
3
|
Calcit
|
mit Kupfermünze ritzbar
|
4
|
Fluorit
|
mit Messer leicht ritzbar
|
5
|
Apatit
|
mit Messer noch ritzbar
|
6
|
Orthoklas
|
mit Stahlpfeile ritzbar
|
7
|
Quarz
|
ritzt Fensterglas
|
8
|
Topas
|
ritzt Quarz
|
9
|
Korund
|
ritzt Topas
|
10
|
Diamant
|
|
|
|
|
a)
|
Welche Härte besitzt Serpulit?
|
b)
|
Wie kommst Du zu Deiner Erkenntnis?
|
|
|
4. |
Der Serpulit ist vielseitig einsetzbar. Nenne 2 konkrete Beispiele für seine Verwendung.
|
|
|
5.
|
Füge Deinem Log ein eigenes und unverwechselbares Foto bei, das folgenden Kriterien entspricht:
-
Es zeigt entweder Dich als Ganzes, einen individuell in Szene gesetzten Körperteil von Dir oder einen beliebigen Gegenstand mit Deinem GC-Namen.
-
Es wurde erkennbar an den Earthcachekoordinaten (Nordhügel) aufgenommen.
-
Es enthält keine wahrnehmbaren Spoiler (beachte Fragen 2 und 3)
|
Nach Versand Deiner Antworten kannst Du sofort loggen. Sollte etwas falsch oder zu ungenau sein, melden wir uns zwecks Nachbesserung bei Dir.
Wenn Du hinsichtlich Deiner Antworten bereits im Vorfeld unsicher bist, hast Du die Möglichkeit, uns dies bei Übermittlung Deiner Lösungsansätze mitzuteilen, um vor dem Loggen eine gezielte unterstützende Rückmeldung zu erhalten - Wir helfen gern!
|
Als Erinnerung an die Absolvierung dieses Earthcaches erhältst Du die Möglichkeit, Dir das folgende Banner in Dein Profil zu stellen. Nutze dafür einfach den unten angegebenen Link.
|
|
|
Logs ohne eine VORHERIGE eindeutig zuordnenbare Nachricht mit den Antworten zu ALLEN Aufgaben werden ohne weitere Nachfrage gelöscht.
Gleiches gilt für Logs ohne das geforderte Foto, das den obengenannten KRITERIEN entspricht. Jeder Account benötigt EIGENE individuelle Fotos!
|
Im Interesse aller Geocacher, deren Spielweise von gegenseitigem Respekt, Fair Play und Wertschätzung für das Engagement von Ownern geprägt ist, behalten wir uns vor, die zu beantwortenden Fragen situativ im Rahmen der jeweils gültigen Guidelines anzupassen oder deren Reihenfolge zu ändern.
|
Nachdem Du die Aufgaben zu Hannovers höchstem Earthcache erledigt hast, empfehlen wir Dir Hannovers höchsten Virtual Cache "Der Kronsberg" (GC7B8XM) in unmittelbarer Nachbarschaft sowie Dir ein wenig Zeit für den Genuss des tollen Ausblickes zu nehmen. In Abhängigkeit zu den meteorologischen Bedingungen hast Du hier eine Fernsicht von über 30 Kilometer. Folgende Landmarken lassen sich dann unter anderem erkennen:
|
#
|
Landmarke
|
Entfernung
|
Richtung
|
A
|
Deponie Lahe
|
8,9 km
|
9°
|
B
|
Zementwerk Hannover
|
4,8 km
|
28°
|
C
|
Zementwerk Höver
|
3,6 km
|
58°
|
D
|
Kaliberg Ilten
|
7,7 km
|
84°
|
E
|
Kraftwerk Mehrum
|
17,1 km
|
97°
|
F
|
Kaliberg Sehnde
|
8,1 km
|
110°
|
G
|
Fernmeldeturm Sibbesse (Hildesheimer Wald)
|
31,5 km
|
165°
|
H
|
Schloß Marienburg
|
19,0 km
|
196°
|
I
|
Osterwald
|
28,0 km
|
214°
|
J
|
Kleiner Deister
|
25,8 km
|
224°
|
K
|
Hermesturm
|
3,2 km
|
239°
|
L
|
Annaturm (Deister)
|
24,9 km
|
247°
|
M
|
Fernmeldeturm Barsinghausen (Deister)
|
29,4 km
|
259°
|
N
|
Benther Berg
|
15,5 km
|
271°
|
O
|
Kaliberg Bokeloh
|
33,9 km
|
285°
|
P
|
Kraftwerk Linden
|
9,7 km
|
295°
|
Q
|
Neues Rathaus
|
8,0 km
|
296°
|
R
|
Marktkirche
|
8,4 km
|
298°
|
S
|
Anzeiger-Hochhaus
|
8,9 km
|
301°
|
T
|
Fernmeldeturm "Telemoritz"
|
8,5 km
|
305°
|
U
|
VW-Werk
|
15,4 km
|
307°
|
V
|
Kuppelsaal
|
6,7 km
|
311°
|
W
|
Wasserturm
|
11,6 km
|
320°
|
X
|
Flughafentower
|
17,8 km
|
322°
|
Y
|
Fernmeldeturm "Telemax"
|
7,0 km
|
335°
|
Z
|
Hannovers höchster natürlicher Punkt (Eigener Standort)
|
0,0 km
|
0°
|
|
|
Viel Spaß beim KALKulieren in der Nähe und Entdecken in der Ferne wünschen Dir
AQUA IGNIS
|
Quellen:
Deutsches Natursteinarchiv
Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
Schulbiologiezentrum Hannover
Wikipedia
Grafiken: eigene Werke
|