Bergwerk fürst Leopold / Wulfen
Von 1913 bis 2001 wurde auf der Zeche Fürst Leopold Kohle gefördert. Benannt wurde sie nach Nikolaus Leopold Fürst zu Salm-Salm, Kaufmann und erbliches Mitglied des preußischen Herrenhauses, der zur Zeit der Gründung der Zeche das Bergregal innehatte, also das Verfügungsrecht über die Bodenschätze besaß. Die lange Betriebszeit und die damit verbundenen immer wieder neuen Anforderungen an die Bauten und technischen Einrichtungen spiegeln sich auch im Bild der Schachtanlage. Neben Bauten aus der Gründerzeit stehen moderne Industriegebäude.
Von 1918 bis zur Gründung der Ruhrkohle AG 1968 gehörte die Zeche zum Dortmunder Hoesch-Konzern. Im Rahmen der Nordwanderung des Bergbaus in den 1970er Jahren entstand durch die Erschließung von Kohlevorkommen im Raum Wulfen das Verbundbergwerk "Fürst Leopold/Wulfen". Schacht 1 wurde 1975/76 von Gestell- auf Skipförderung umgestellt. Das hierfür errichtete moderne Fördergerüst wurde 2008 abgerissen. Erhalten blieb das historische Fördergerüst über Schacht 2.
1997 erzielte "Fürst Leopold/Wulfen" mit 2,4 Mio. Tonnen bei etwa 3000 Beschäftigten die höchste Jahresförderung in der Betriebsgeschichte. 1998 erfolgte der Verbund mit der Gelsenkirchener Zeche "Westerholt" zum Bergwerk "Lippe". 2001 wurde die Förderung auf "Fürst Leopold" schließlich eingestellt.
Heute findet sich auf dem Gelände der ehemaligen Zeche das „Creativ Quartier Fürst Leopold“, das neben viel Kunst und Kultur auch verschiedene gastronomische Einrichtungen beherbergt. Dabei wird das Areal mit seinen Gebäuden so genutzt, dass sich vielfach ohne große bauliche Veränderungen der kreative Charme der bergbaulichen Anlagen als Kulisse und Bestandteil der heutigen Nutzung integriert. Das Creativ-Quartier ist zu einem ganz besonderen Ort geworden und hat sich zu einem Anziehungspunkt entwickelt.
Attraktion der Anlage sind die noch bis 2008 mit Dampf betriebenen Fördermaschinen, eine Zwillings-Tandem-Maschine von 1912 und eine Zwillingsmaschine von 1915. Letztere wurde 1972 auf Hochdruckbetrieb mit einer Leistung von 4.420 PS umgebaut. Ende 2011 ging das Fördermaschinenhaus in das Eigentum der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur über. Zusammen mit der Denkmalstiftung hat hier der Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte Dorsten e.V. ein Informations- und Begegnungszentrum errichtet, das im März 2015 mit einem Tag der offenen Tür eröffnet wurde.
http://www.bergbau-dorsten.de
"Als ehemaliger Azubi und Mitarbeiter schwebt immer etwas Wehmut mit
wenn man das Gelände betritt
und sieht wie es sich entwickelt hat
viel Spaß beim Suchen
und
GLÜCK AUF
Der Weg zum Erebor
bitte Stift mitbringen