QR-Codes kennt sicher jeder. Sie werden genutzt, um Informationen maschinenlesbar zu speichern. Der ursprüngliche Einsatzbereich lag in der Logistik. Mittlerweile werden QR-Codes auch häufig verwendet, um Informationen für Menschen zu speichern, zum Beispiel Weblinks. Mit einem entsprechenden Programm können die QR-Codes mit Hilfe eines Smartphones eingelesen werden, und der Anwender spart sich das Abtippen der URL.
In QR-Codes können unterschiedliche Arten von Daten gespeichert werden, zum Beispiel Zahlen, Texte in verschiedenen Zeichensätzen bis hin zu chinesischen Schriftzeichen oder Binärdaten. Je nach Komplexität des verwendeten Alphabets unterscheidet sich die maximal mögliche Anzahl der speicherbaren Zeichen und reicht in der größten Form beim niedrigsten Level für die Fehlerkorrektur bis über 7000 Ziffern oder über 4000 Textzeichen.
In QR-Codes eingebaut ist eine einstellbare Fehlerkorrektur. Lesefehler beim Scannen oder Fotografieren von QR-Codes können damit behoben werden und führen nicht zum Ausfall. Diese Eigenschaft wurde recht schnell in der Werbung ausgenutzt, einen Teil des QR-Codes mit Firmenlogos oder kleinen Bildern zu übermalen. Durch die Fehlerkorrektur sind diese Codes immer noch lesbar. Die Idee der QR-Codes in diesem Listing ist eine andere.
In den QR-Codes gibt es Datenbereiche und Kontrollstrukturen. Ein Teil der Kontrollstrukturen wie die Kästchen im Code, welche zur Erkennung der Ausrichtung dienen, sind gut sichtbar, andere Teile sind dagegen nicht ohne Weiteres zu erkennen. Selbstverständlich sind auch diese Daten redundant vorhanden. Diese Strukturen sind vom Ersteller des Codes nicht beeinflussbar. Mit Hilfe geschickt gewählter Daten kann jedoch abseits der Kontrollstrukturen dem QR-Code das Aussehen einer einfachen Grafik gegeben werden. Dies ist hier der Fall. Es handelt sich dabei um gültige, unmanipulierte QR-Codes.
Um dennoch sinnvolle Daten speichern zu können, in allererster Linie Weblinks, gibt es zwei Ansätze. Beim ersten Ansatz verwendet man eine möglichst kurze URL, die auch im QR-Code gespeichert wird. An die URL wird ein sogenannter Anker angehangen. Mittels eines Ankers kann ein Webbrowser an eine bestimmte Stelle innerhalb einer Webseite springen. Ist der angeforderte Anker jedoch nicht definiert, wird er einfach ignoriert. Über die Daten im Anker hat man daher freien Zugriff und kann diese so wählen, dass das gewünschte Bild dargestellt wird. Alternativ könnte man einen Parameter an die URL anhängen, der im Webserver beim Aufruf ignoriert wird. Beim zweiten Ansatz erstellt man einen Weblink, wobei der Domainname beliebig kryptisch sein kann, um entsprechend seiner Codierung die gewünschte Grafik zu ergeben. Diese Domain muss man dann registrieren und von dort eine Weiterleitung auf die eigentliche Homepage einrichten.
Weitere Informationen befinden sich auf (1), wo auch diese QR-Codes generiert wurden, und in einem Vortrag (2) auf dem CCC-Kongress Ende Dezember 2015.
(1) http://research.swtch.com/qr/draw
(2) https://media.ccc.de/v/32c3-7310-qrtistry
Zur Sicherheit gibt es noch einen Geochecker. Viel Spaß!
