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Das Zastler Eisloch EarthCache

Hidden : 8/26/2015
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:



Das Zastler Eisloch

Dieser Earthcache führt euch zu einem ganz besonderen, geologischen Phänomen. Geologie ohne Physik und Chemie ist nicht denkbar. An dieser Stelle finden wir eine seltene, geologische Konstellation vor, die das Auftreten eines weiteren, physikalischen Effektes ermöglicht.

Das Zastlertal besteht aus dichten, magmatischen und metamorphen Gesteinen. Es handelt sich dabei um Granite und Anatexite.

In der Geologie sind die Gesteine in drei Gruppen eingeteilt: Magmatite, Sedimentite und Metamorphite. Bei den Magmatiten haben wir es mit einem Gestein zu tun, das durch abkühlungsbedingtes Erstarren einer Gesteinsschmelze (Magma) entstanden ist. Die Anordnung der einzelnen Gesteinsbestandteile (siehe nachfolgend Granit) ist unregelmäßig. Bei der Sedimentation handelt es sich um die Ablagerung von Material an Land und im Meer. Metamorphit ist Gestein, das aus einem Gestein beliebigen Typs infolge einer Erhöhung des Umgebungsdruckes bzw. der Umgebungstemperatur verhältnismäßig tief in der Erdkruste entsteht. Bei dieser Umwandlung wird der feste Zustand beibehalten. Der Umwandlungsprozess wird als Metamorphose bezeichnet. Als typisches Erkennungsmerkmal sind hier Bänderungen des Gesteins zu sehen (siehe nachfolgend Anatexit),

GranitGranite (von lat. granum "Korn") sind massige und relativ grobkristalline magmatische Tiefengesteine, die reich an Quarz und Feldspat sind, aber auch dunkle Minerale wie zum Beispiel Glimmer, enthalten. Vereinfacht gibt der Merkspruch "Feldspat, Quarz und Glimmer, die drei vergess ich nimmer", die Zusammensetzung von Granit wieder. 

 


Anatexit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als Anatexit bezeichnet man ein partiell aufgeschmolzenes Gestein. Dabei weist ein Teil Merkmale eines metamorphen, ein anderer (meist heller) Teil Merkmale eines partiell aufgeschmolzenen Gesteins auf. Der helle magmatische Teil stellt die ehemalige wieder erstarrte Gesteinsschmelze dar.

 
Vor Ort werden wir eine relativ große Gesteinshalde vorfinden. Blockhalden sind rein natürlichen Ursprungs. In der Geologie liegt eine Blockhalde dann vor, wenn die Gesteinsblöcke mindestens kopfgroß sind und sich an steilen Hängen mit einem Neigungswinkel von mindestens 25 Grad befinden. Es handelt sich geologisch um eine Felsformation.

Zur Blockbildung kam es hier ursprünglich dadurch, dass feines Verwitterungsmaterial aus dem Gestein ausgewaschen wurde. In der Folge drang Wasser in den Felsen. Danach erfolgte als physikalische Verwitterung eine Frostsprengung. Gesteinsblöcke wurden abgesprengt und lagerten sich in der Tiefe ab.

Letztendlich stehen wir hier einem Relikt aus der Eiszeit gegenüber (ausführlicheres hierzu GC629W8 Gletscherspuren im Zastlertal). Der Zungengletscher des Zastlertals wies lokale Unterschiede in der Fließgeschwindigkeit auf. Dadurch kam es stellenweise zu Ausschürfungen von Hohlformen aus dem Untergrund.

Das Eisloch liegt am Nordhang oberhalb der Straße zum Rinken und hat nur ganz selten Sonneneinstrahlung. Seine Entstehung ist glazialmorphologischer Natur. Es stellt eine Hohlform dar und besteht aus einem wirren Haufwerk bis 3 Meter großer, sperrig angeordneter Felsblöcke, die von Felsstürzen herrühren. Im Prinzip haben wir den geologischen Aufbau eines Kühlschrankes vor uns. In großen Hohlräumen unter und zwischen den Blöcken sammelt sich im Winter der Schnee. Schnee, der auf diese Vertiefungen schneit, wird zu Eis, das dann von unten permanent durch die kalte Luft gekühlt wird. Der Schnee taut im Frühjahr nur sehr zögernd weg, da er vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist und die Hohlform die kühle Luft zurückhält.

An den oberen Öffnungen der Blöcke fließt warme Luft hinein, die am Fels abgekühlt. Die kalte Luft, die schwerer als wärmere Luft ist, strömt anschließend nach unten und entweicht an den unteren Öffnungen der Gesteine als eiskalte Luft. Es entsteht eine Thermik. Je näher man an die Löcher kommt, um so mehr spürt man den kalten Windhauch. Das Phänomen entspricht dem physikalischen Prinzip der Windröhre (in der Höhlenforschung auch als konvektive Luftbewegung bekannt). In dem Eisloch herrscht ständig eine Temperatur um den Gefrierpunkt, nur selten steigt die Temperatur stärker an. Der kalte Wind ist auch da, wenn das Eis abgeschmolzen ist. In den Löchern ist es mit oder ohne Eis immer sehr kalt.

Das Eis selbst verschwindet meist im Lauf des Monats Juli. 2010 konnten noch bis in den August einzelne Eisreste vorgefunden werden. Die extreme Haltbarkeit des Eises ist um so verwunderlicher, als die Eislöcher sich in nicht allzu großer Höhe befinden.

Bei den Einheimischen sind die Löcher seit langem als natürliche Kühlschränke bekannt. Bis vor einigen Jahren wurde von den Bauern hier Milch und Butter gekühlt.

Durch das besondere Klima ist hier auch eine reliktische Pflanzengesellschaft anzutreffen, die in dem besonderen nivalen Klima nach der ausklingenden Eiszeit erhalten geblieben ist. Je näher man zu den Eislöchern kommt, um so fühlbarer ist der Temperaturunterschied.

Solltet ihr die optionale Frage beantworte wollen so denkt daran, ein Thermometer mitzunehmen. Vor dem Loggen gilt es, folgende Fragen zu beantworten:

1. Handelt es sich bei den vorgefundenen Blöcken um magmatisches und/oder metamorphes Gestein ? Begründe deine Antwort.
2. Warum handelt es sich "um / nicht um" eine Blockhalde nach obiger Definition ?
3. Warum kannst Du vor Ort erkennen, dass der Ursprung des Eisloches eine eiszeitliche Ausschürfung ist ? (Antwort: Breite / Tiefe/Form etc.) ?
4. Was ist nach deiner Einschätzung von geologischer Seite Voraussetzung dafür, dass der beschriebene Eiseffekt auftritt ?
5. Beschreibe mit eigenen Worten die Blockschichtung.
6. Optional: An den Listingkoordinaten befindet ihr Euch vor dem Aufschluss bei einem Wegweiser in der Kurve. Schräg links in etwa 6 Metern Entfernung seht ihr eine dreieckige Felsöffnung mit Seitenmaßen von etwa 60 Zentimeter (Spoiler). Nehmt in dieser Öffnung eine Temperaturmessung über einen Zeitraum von mindestens 4 Minuten vor. Wie verändert sich die Temperatur ? Macht nun die gleiche Messung in einiger Entfernung auf der Straße. Welches Ergebnis habt ihr hier ?

Additional Hints (Decrypt)

Orv Vagrerffr Gurezbzrgre zvgaruzra !

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)