Wentorf 10 Ich mag Müll
Warum bin ich hier ?? Wieso Müll ??
Das ist ganz einfach, diese 2 nicht bebauten Grünflächen sind die alte Wentorfer Müllkippe Nicht einfach nur den GC suchen und in das Buch eintragen, nehmt euch die Zeit und lest die Geschichte die tatsächlich so gewesen ist… selbst mein Vater konnte davon berichten
ZUR GESCHICHTE
APROPOS HANS HASS,
der kleine, runde Mann, der das alte Fuhrunternehmen von >>Brot Kiehn<< ablöste: Niemand seiner Zeit sich damit so rühmen, allen Wentorfer Bürgern ob jung oder alt in so hohen Maße bekannt zu sein wie er. Es kannte auch kein anderer jeden Weg und Steg so gut wie er. Als Unternehmer eines „niederen Fuhrgeschäfts“ mit Pferd und Wagen besorgte er im Auftrag der Bürgerschaft auch die Abfertigung der Müllabfuhr in seiner Heimatgemeinde Wentorf.
Wer früher verträumt durch Wiesen und Wege zog konnte schon mal erschrocken zusammenfahren. Zwischen jungen Grün der Baumkronen wuchs eine gewaltige Staubwolke, gelb, braun oder grau in die Höhe. Da war Hans Hass am Tun! In zeitlich bestimmten Abständen von Haus zu Haus ziehend, warf er mit seinem Helfer, dem >>Kohlen Albers<<, Kartons, Papier, Unrat sowie Herd und Ofenasche auf seinen offenen Kastenwagen, während seine beiden Kaltblüter MAX und MORITZ geduldig das Scheppern der geleerten Eimer, Tonnen und Kanister über sich ergehen ließen.
Mit der Zeit nahmen die Bürger der Gemeinde Anstoß an der gewohnten Handhabung der Müllabfuhr. Das mit den Aschewolken über Wentorfs Straßen konnte kein Dauerzustand bleiben, da musste ein geschlossener Aschwagen her – für ein Pferdegespann! Nach einigem hin und her kam man zusammen um ein solches Vehikel in Augenschein zu nehmen. Auch Hans Hass war dazu geladen worden, denn er sollte ja mit dem Wagen umgehen können.
Der Bürgermeister, Dr.Knust machte die Herren miteinander bekannt: >>Herr von S…, Dr.A…, Amtsrat B…, von der H…<<; da stellte Hans Hass sich vor mit >> Dr. Müll<< -
Bei der „dreckigen und staubigen Arbeit kehrte Hans gelegentlich bei Frieda Heydt ein; eigentlich nicht ihretwegen- sie war so kühl wie ihr Schankbier- sondern vielmehr wegen des Schankbieres, um einen hinter die staubige Weste zu gießen. Also hielt er vor der Gastwirtschaft an, legte die Zügel über die Kurbel der Wagenbremse und ließ die Gäule einfach stehen um bei Heydt einzukehren bei Lütt un Lütt >>Lütt un Lütt<< Lütt un…
Nach geraumer Zeit ruckten Max und Moritz leise an und stampften ruhig zu ihrem heimischen Stall. Sie kannten ja den Weg, dreimal um die Kurve, ohne auch nur im Entferntesten mit dem Wagen irgendwo anzustoßen, und stellten sich still vor den Eingang der Heimischen Kate. Frau Else spannte die Pferde aus und wusste: Er sitzt bei Heydt, das wird noch dauern.
Quelle: Schilleratsen Absonderliches aus dem Alten Wentorf
Von Hans-Erwin Krause