Auf dem Rheinsteig bieten sich dem Wanderer an vielen Orten schöne Aussichten, wie auch hier mit Blick auf die Clemenskapelle, den man in aller Gemütlichkeit auf einem der Bänke genießen kann.
Nachdem der Kreuzweg am Kalvarienberg (1870) vollendet war, reifte der Plan, auf dem Plateau des Berges eine Kapelle zu Ehren der schmerzhaften Muttergottes zu errichten. 1894 waren für den Kapellenbau 1.000 Mark angelegt, die in den folgenden Jahren von Jugendlichen, die in den Wintermonaten religiöse, geschichtliche und vaterländische Dramen aufführten, durch Einnahmen der gut besuchten Aufführungen, gut aufgestockt wurden. Als zu Beginn des Jahres 1908 dann 5.500 Mark zusammen gekommen waren, konnte der Bau der Kapelle beginnen.
Im Januar 1908 wurden auf dem Plateau 170 Kubikmeter Steine gebrochen und die Grundsteinlegung war am 11. Mai 1908.
Nun waren zahlreiche, kostenlose Helfer am Werk. Die Winzer brachten mit ihren Fuhrwerken den Sand bis zur fünften Kreuzwegstation, von wo aus erwachsene Mädchen und größere Schulkinder den Sand und das Wasser bis hinauf auf die Höhe trugen. 20 Männer und Junggesellen trugen an regnerischen Tagen die Sandsteine für die Fenster- und Türrahmen hinauf auf die Baustelle, wodurch die Kapelle bereits bis zum Einbruch des Winters fertig gestellt werden konnte.
Die Einweihung der Kapelle geschah am Pfingstsonntag, dem 31. Mai 1909.