Nicht nur Weil der Stadt ist die Geburtsstadt eines bekannten Astronomen. In Simmozheim erblickte Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger am 5.Juni 1765 das Licht der Welt. Nachdem er mit seinem Vater später umgezogen ist, wird in diesem Ort im Jahr 2015 sein 250. Geburtstag gefeiert. Dort gibt es eine Sternwarte und es wird vermutet, dass er hier bereits Himmelsbeobachtungen gemacht hat.
1796 wurde er als Professor an die Universität Tübingen berufen. Seine große Leidenschaft war die Landvermessung. 1818 begann er im Auftrag von König Wilhelm I. die Landesvermessung von Württemberg an der heutigen Solitudeallee (vom Schloss Solitude bis zum Ludwigsburger Schloss) aufzubauen. An dieser ca. 13 km langen geraden Strecke wurde durch Triangulation ein System aus Dreiecken vermessen. Das Land wird dabei in ein Netz aus Dreiecken eingeteilt. Die Messungen erfolgten ab dieser Basislinie durch Winkelmessungen. Als Eckpunkte dieser Triangulation dienten Kirchtürme, Schlösser und Berggipfel, die gut angepeilt werden konnten.
Heute erfolgt die Vermessung hauptsächlich mit GPS und elektronischen Distanzmessgeräten. Damals arbeitete er aus Zeitgründen zuerst mit nicht geeichten Messgeräten und war sehr überrascht, als er zwei Jahre später die zur Eichung nach Paris geschickten Messgeräte zurück bekommen hat. Es wurde eine Differenz festgestellt und die Neuvermessung wäre viel zu aufwändig gewesen. Daher wurde die Maßeinheit Fuß durch den Landesvermessungsfuß ersetzt und als Basis wurde der Landesvermessungshorizont eingeführt. Durch diesen Korrekturfaktor war das württembergische Vermessungssystem das einzige in Deutschland, dessen Längen sich nicht direkt auf Meereshöhe bezogen.
Wir benötigen folgende Zahlen:
In welchem Jahr ist er gestorben? Jahreszahl=X
In welchem Ort steht diese Sternwarte? BWW= Y
Welchen Wert hat der eingeführte Württembergische Landesvermessungshorizont in Pariser Fuß? Zahl=Z
Berechnet nun daraus die Winkel α und β:
α = (X – 6*Y – 18) / 10
β = (Z – 8*Y – 46) / 10
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Jetzt können wir diese theoretische Aufgabe lösen:
Wir stellen wir uns folgendes vor. Um hier das Land zu vermessen, hat er zwei markante Punkte gesucht. Dazu wählte er den Kirchturm in Simmozheim und den Kirchturm von der St. Peter und Paul Kirche in Weil der Stadt als Referenzpunkte. Für dieses Modell müssen wir allerdings davon ausgehen, dass zwischen diesen beiden Punkten Sichtkontakt besteht und dass keine Höhendifferenzen existieren. Wir definieren nun die Verbindung dieser beiden Punkte als lokale Basislinie mit einer Länge von 4360 Metern.
Von einer Position P südlich dieser lokalen Basislinie ermittelte er zwischen diesen beiden Türmen einem Winkel α.
Vom Kirchturm in Weil der Stadt hat er zwischen der definierten lokalen Basislinie zum Punkt P einen Winkel β gemessen.
Die Dose liegt am Punkt P.
