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Gedenkstätte für Enver Şimşek Traditional Geocache

Hidden : 12/3/2014
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Dieser Cache führt Euch zu der Stelle, an der das erste von zehn Opfern der NSU-Neonazis, Enver Şimşek, am 9. September 2000 niedergeschossen wurde.


Enver Şimşek (* 14. Dezember 1961 in Şarkikaraağaç) war 1986 aus der Türkei nach Deutschland emigriert. Er arbeitete zunächst in einer Fabrik und machte sich dann mit einem Blumenhandel selbständig. Er war verheiratet und Vater von zwei Kindern. Am 9. September 2000 wurde er an dieser Stelle als erstes Opfer der Mordserie der terroristischen Vereinigung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) an seinem mobilen Blumenstand  mit acht Schüssen aus zwei Pistolen niedergeschossen.  Zwei Tage später starb er infolge seiner schweren Verletzungen im Krankenhaus.

In einem Bericht vom 20. Verhandlungstag des NSU-Prozesses in München, in dem die Aufarbeitung des Mordes begann, der den Anfang der rassistischen Gewaltserie markierte, schrieb DIE ZEIT in ihrer Ausgabe vom  09.07.2013:

"Die Szene einer Hinrichtung: eine große Blutlache, die auf dem Boden des Lieferwagens schimmert. Darin eine Zigarettenschachtel und ein Zahn. Und rundherum die Blumen – einzelne Stängel und Blüten, ein blutbespritzter weißer Kübel mit einem frischem Bouquet darin. Vor dem Wagen leuchtet die Nachmittagssonne auf den bunten Schirm, der den Verkaufsstand von Enver Şimşek weithin sichtbar machte. Der Blumenhändler wurde am 9. September 2000 an einer Nürnberger Straße in seinem Lieferwagen erschossen. Zwei Tage später starb er im Krankenhaus. (...)

Am Tag, als Şimşek seine Mörder traf, hatte er seinen Lieferwagen an einer Straße im Nürnberger Südosten geparkt und den Stand aufgebaut. Zwischen 12.45 Uhr und 14.45 Uhr schnitt er wohl noch einige Bouquets zurecht, als laut Anklage zwei Männer an ihn herantraten: Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Sie feuerten neunmal auf ihn: Sechs Schüsse gaben sie aus der Ceska 83 ab, der Pistole, die auch bei den acht folgenden Morden zum Einsatz kam, drei weitere aus einer Waffe Modell Bruni. Fünf Patronenhülsen landeten im Inneren des Wagens, wo Şimşek zusammenbrach.  

Es scheint, als hätten seine Mörder nichts dem Zufall überlassen wollen, indem sie zwei Waffen einsetzten und ihr Opfer regelrecht durchsiebten. Darin unterscheidet sich der Fall Şimşek von den anderen Migrantenmorden, bei denen lediglich die Ceska zum Einsatz kam. Bevor sie abzogen, fotografierten die Täter ihr Opfer – das grausige Bild des Schwerverletzten findet sich auch im Bekennervideo des NSU. Schließlich schlossen sie die Schiebetür am Wagen und flüchteten.

Die ersten, die Şimşek danach sahen, waren der Polizeibeamte Karl W. und ein Kollege. W., heute 64 Jahre alt und in Pension, ist als Zeuge geladen, der andere Polizist ist mittlerweile verstorben. Am Morgen des 9. Septembers hatte W. Şimşek noch unversehrt gesehen, als er auf dem Weg zur Arbeit an dessen Stand vorbeikam. Am Nachmittag, im Dienst, passierte er die Stelle nochmals. Da waren nur noch der Stand und Şimşeks Kastenwagen. Nach einem Notruf kam er ein drittes Mal vorbei, es war 15.30 Uhr. Sein Kollege öffnete die Tür des Transporters. Darin lag das Opfer mit blutverschmiertem Gesicht, "er hechelte noch", sagt W.

Eine Stunde nach den Streifenpolizisten kam der Kriminalhauptkommissar Dieter S. an den Tatort, der nächste Zeuge. S., ein gemütlicher Franke, zählt ohne Hast auf, was er aus den Spuren im und am Lieferwagen geschlossen hat. Er zeigt die Bilder der Blutlache und der herumgewirbelten Blütenstängel, der Fußabdrücke, des Picknickkorbs von Şimşek im Wagen. Dass so viele Patronenhülsen im Inneren des Fahrzeugs gefunden wurden, zeige, dass die Täter wohl aus nächster Nähe auf den Händler schossen. Das Opfer, in seinem Auto überrascht, hatte keine Chance, auszuweichen.

Auch die Rekonstruktion der Schüsse deutete demnach auf pure Kaltblütigkeit: Mehrere Schusskanäle verliefen flach unter der Körperoberfläche – die Täter müssen wiederholt auf den wehrlos am Boden liegenden Mann gefeuert haben."

Dem Ermordeten zu Ehren haben Kirchengemeinden und Bürgervereine aus Moorenbrunn, Altenfurt, Fischbach und Langwasser am 09.09.2014 eine Stele als Zeichen dafür gestiftet, dass Enver Şimşek nicht in Vergessenheit geraten ist und rechtsradikales Gedankengut in unseren Stadtteilen keinen Platz hat. Die Stele soll auch zum Nachdenken dazu anregen, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen.

Quellen:

Wikipedia: Enver Şimşek. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Enver_%C5%9Eim%C5%9Fek (Stand: 03.12.2014)

Sundermann, T.: Şimşeks Mörder waren im Blutrausch. In: DIE ZEIT vom 09.07.2013, URL: http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-07/nsu-prozess-simsek/komplettansicht (Stand: 03.12.2014)

Nürnberger Zeitung vom 09.09.2014: Gedenkstätte für das erste Opfer der NSU-Mordserie. URL: http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/gedenkstatte-fur-das-erste-opfer-der-nsu-mordserie-1.3877909 (Stand: 03.12.2014)

http://de.wikipedia.org/wiki/Todesopfer_rechtsextremer_Gewalt_in_Deutschland (Stand: 03.12.2014)

Da die Location vor allem an Wochenenden von einem Blumenhändler genutzt wird, liegt der Cache etwa 30 m vom Parkplatz entfernt. Siehe Spoiler!

Geocacher against vandalism

Additional Hints (Decrypt)

Crgyvat va Xavruöur nz Shß rvarf Ohfpurf, Jnyy, fvrur Fcbvyre. OLBC

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)