Vor kurzem bestieg ich den Radingstein, ein wunderbarer Aussichtsgipfel. Stehe ich da oben, schau quer übers Windischgarstner Becken und fällt mir ein erhabenes, keckes Bergerl mit fast kahlem Kopfbewuchs auf. Ein Blick auf die Panoramatafel klärt mich auf:
Es handelt sich um den "Imitzberg" (1303 m) oder auch der "Glotzate vom Garschtnertal", wie er von den einheimischen Stämmen ehrfurchtsvoll genannt wird.
Noch nie davon gehört, aber meinem Gespür nach könnte das definitiv einer der besten Panoramablicke sein, die's in der gesamten Gegend gibt. Zuhause gleich mal GSAK gecheckt, von wem es da oben ein Doserl gibt. Und ich konnte es kaum glauben: Bis dato von niemandem 
. Also blieb mir nichts anderes übrig und ich musste in meiner Funktion als Pyhrn-Priel $tasher dort oben amtshandeln. 
Und die erste Amtshandlung ist immer: Recherche. Auf den Karten schaut der ganze Berg zugewaldet aus und kein durchgängiger Weg zum Gipfel. Luftfotos dagegen bestätigen meinen Fernblick: freier Gipfelbereich und somanche Schneise im Wald, die den Aufstieg erleichtern könnte. Andere Infos habe ich nicht finden können, außer einem GPS-Track und wieder einmal einen tollen Fotoblog von Helmut als Schneewanderung.
Zusammengefasst handelt es sich hier um eine landschaftlich sehr reizvolle Wanderung (am Start idyllische Ausblicke ins saftig grüne Garschtnertal, der Almenbereich zwischen Pramfelder Reith und Stacherlhütte, Blicke auf die markanten Berge Pyhrgas und Co.) und schließlich der absolut beeindruckende freie Rundumblick vom Gipfel des Imitzberges. Das Panorama hat sich das PPete-Gütesiegel verdient. Der Imitzberg ist ein recht unbekannter, aufgrund eines fehlenden durchgängigen Weges auch selten bewanderter Berg. Ab der Pramfelder Reith werdet ihr deshalb vermutlich allein unterwegs sein, die Stille genießen können. Aber seid "gewarnt": auf jeder der 2 Varianten ist ein gut 100 m langer, recht steiler, wegloser Hang zu bezwingen. Nicht gefährlich, aber ihr solltet das schon als Herausforderung sehen!
- Dauer: ca. 2,5 h
- Höhendifferenz: 450 Hm
- Parkplatz: N 47° 41.398 | E 14° 22.765 (eine kleine Bucht für 1-2 Autos, ca. 15 m bergauf nach Forststraßenstart). Ansonsten irgendwo am Straßenrand zuvor parken.
- Radfahren bis zur Pramfelder Reith: von 15.April - 31.Oktober gestattet.
- wegen der Querfeldein-Passage empfehle ich eine Lange Hose und Wanderstöcke
- Eine auf der OpenStreetMap basierende Karte wird euch die Navigation erleichtern, denn nur dort sind alle labyrinthartigen Straßerl und Wegerl eingezeichnet.
Startet vom Parkplatz auf der Forststraße Richtung Norden. Vorbei an saftigen Wiesen und einem Schlepplift und schließlich in den Wald hinein. Immer weiter, bis ihr die Kreuzung WP1: N 47° 41.581 | E 14° 24.216 kurz vor der Almhütte Pramfelder Reith erreicht habt (von Juni - September bewirtschaftet). Ab hier gibts nun mehrere Varianten zum Cache (böse Zungen behaupten, es gebe gar keine gescheite, womit sie nicht ganz unrecht haben 
).
VARIANTE A:
(meine bevorzugte Variante, da es durch die Almwiesen zwischen Pramfelder Reith und Stacherlhütte landschaftlich reizvoller ist)
Richtung Norden, an der Pramfelder Reith geradeaus und stetig ganz leicht bergab zu WP2: N 47° 41.825 | E 14° 24.310. Hier links bis zu WP3: N 47° 41.913 | E 14° 24.267 und da wieder links. Diese Forstraße nun immer bergauf, vorbei an der Jagdhütte "Stacherlhütte". Die Straße wird immer schmäler bis zu WP4: N 47° 41.622' | E 14° 23.918'
Nun folgt der schwierigste, weil weglose Abschnitt: den etwas steilen Waldhang ca. 130 m bergrauf (regelmäßiges Durchschnaufen nicht vergessen 
). Nach ca. 130 m erreicht ihr oben dann eine gute Forststraße, womit ihr euch wieder mit VARIANTE B vereinigt.
VARIANTE B:
An der Kreuzung nach "links" (= Richtung Westen) auf eine weitere Forststraße, die ihr bis an deren Ende bei WP5: N 47° 41.676, E 14° 23.401 geht.
Nun folgt der schwierigste, weil weglose Abschnitt: den Hang querfeldein hinauf zu der weiter oben querenden Forststraße (regelmäßiges Durchschnaufen nicht vergessen ). Teilweise mit Steinmandln auf Baumstümpfen "markiert", aber kein Pfad oder so zu erkennen. Nach ca. 100 m erreicht ihr die Forststraße und die Tschoch hat ein Ende.
Wandert relaxt die Forststraße nach rechts weiter zu WP6: N 47° 41.635 | E 14° 23.813. Hier nach links bergauf abzweigen, auf einen schmalen Karrenweg. Nun gehts hindurch zwischen jungen Nadelbäumen (jaja, der "Glotzate" hat inzwischen wieder einen sportlichen Kurzhaarschnitt...), bis sich plötzlich wunderbare Blicke ins Tal ergeben. Ich nenne diesen Abschnitt daher "die Promenade". Die Promenade geht's entland bis zum einem breiten Wendekreis bei WP7: N 47° 41.854, E 14° 23.595. Hier startet rechts bergauf ein schmaler unscheinbarer Pfad, vorbei an einem Jagdstand.
Zu guter Letzt erreicht ihr den felsigen (Vor)gipfel des Imitzbergs mit atemberaubendem Rundumblick und bequemer Sitzmöglichkeit. (Der noch ein paar Meter höhere, eigentliche Gipfel ist ca. 170m südöstlich mitten im Nadelwald)
Gutes Aussichtswetter und Happy Hunting wünscht euch
PPete!!
