Der Neptunbrunnen hat eine kleine Odyssee durch Nürnberg hinter sich, bevor er hier im Stadtpark seinen vorläufig endgültigen Platz gefunden hat. Aber auch der Stadtpark hat eine bewegte, zum Teil bewegende, Geschichte.
Der Neptunbrunnen:
Der Nürnberger Neptunbrunnen ist eine Replik des in St. Petersburg stehenden Originals.
Das Original wurde ca. 1660-1668 in Nürnberg hergestellt und sollte am Hauptmarkt den Schönen Brunnen ersetzen. Er gilt als die größte barocke Brunnenanlage seiner Zeit, diesseits der Alpen. Leider war es aber technisch nicht möglich den Brunnen am Hauptmarkt mit ausreichend Wasser zu versorgen. Daher wurde dieser letztendlich 1797 an Zar Paul I. nach Russland verkauft und steht heute in St. Petersburg.
Ende des 19. Jahrhunderts setzten sich Nürnberger Bürger, besonders der Hopfenhändler Ludwig von Gerngross, für die Rückholung und, da dies nicht gelang, für die Anfertigung einer Replik ein. Diese Replik wurde dann endlich 1902 auf dem Hauptmarkt aufgestellt und in Betrieb genommen. Der Zweitguß einer der Reiterfiguren wurde zuerst im Volksbad aufgestellt. Seit 1967 ist diese an der Adenauerbrücke (Wöhrder Talübergang) als Wasserspeier zu besichtigen.
Der Neptunbrunnen sollte ein Symbol für Frieden und Völkerverständigung darstellen.
In der Zeit des Nationalismus behinderte der Brunnen die Nutzung des Hauptmarktes für Aufmärsche und wurde herablassend als gründerzeitliche Kopie bezeichnet. Der Brunnen wurde also zum heutigen Willy-Brandt-Platz verlegt. Ursächlich für die Verlegung dürfte allerdings gewesen sein, dass der Stifter Ludwig von Gerngross deutscher jüdischen Glaubens war.
1960 war der Neptunbrunnen dann erneut der Stadtplanung im Weg, so dass er an seinen derzeitigen Standort, dem Nürnberger Stadtpark, versetzt wurde.
Die symbolische Widmung des Brunnens für Frieden und Völkerverständigung und die Stifterauflage ist heute leider weitgehend vergessen.
Der Stadtpark:
Der heutige Stadtpark hat eine zum Teil sehr düstere Vergangenheit:
1349 - 1859: Judenbühl:
Im Jahr 1349 wurden die in Nürnberg ansässigen Juden aus Nürnberg vetrieben und das jüdische Viertel, der heutige Hauptmarkt geräumt und abgerissen. Der Bauschut wurde auf dem Gebiet des heutigen Stadtparks entsorgt. Die Namensgebung Judenbühl rührt von den hier zeitgleich stattgefunden Verbrennungen der Vetriebenen her.
ca. 400 Jahre später im Jahr 1759 wurde begonnen den Judenbühl in Form eines Parks, als „Spazier Platz vor dem Lauffer Tor in Nürnberg der Judenbül genannt“, zu gestalten. Der Park wurde unter anderem als Startplatz für einen Heißluftballon, als Versammlungsort und für Schieß- und Exerzierübungen genutzt.
1859: Maxfeld:
Anläßlich des hier stattfindenden, ersten Volksfestes in Nürnberg und dem Besuch von König Maximilian II. von Bayern wurde der Judenbühl im Jahr 1859 in Maxfeld umbenannt.
Auf diese Namensgebung ist auch der heutige Name des Stadtteils, Maxfeld, zurückzuführen.
Seit 1882: Stadtpark:
Im Rahmen der bayerischen Landesausstellung 1882 und 1896 wurde der Stadtpark in wesentlichen Teilen in seiner heutigen Form umgestaltet. Unter anderem wurde ein am Rande gelegener Hof abgerissen und das Gelände in den Park integriert.
Seit 1958:
Der Stadtpark wurde in den letzten Jahrzehneten immer wieder neu gstaltet. So wurden:
Das Stadtparkrestaurant wurde saniert und modernisiert.
Der Neptunbrunnen wurde 1962 hierher versetzt.
Eine Wasserspielanlage mitr verschiedenen Becken installiert.
zwei Spielplätze angelegt.
Die Strasse der Kinderrechte angelegt und 2013 fertiggestellt.
Derzeit wird der Stadtparkweiher und die angrenzenden Bereiche saniert und neu angelegt. Die Arbeiten sollen ca. 2015 abgeschlossen werden.
Quellen:
www.wikipedia.de
www.nuernberginfos.de
Jetzt aber zum Spaziergang durch den Stadtpark. Entlang der Wegführung solltet Ihr die folgenden Bilder entdecken und die Ziffern den Buchstaben im Plan zuordnen:
(Natürlich könnt Ihr auch Euren eigenen Weg durch den Park finden)
von Gudrun Kunstmann geschaffene Bronzefigur:
Ziffer 5
Das Schillerdenkmal:
Ziffer 2
An dieser Stelle stand der Deutenhof , der abgerissen und in den Stadtpark integriert wurde:
Ziffer 9
Die Vasen erinneren an das 1. Deutsche Sängerfest 1861:
Ziffer 6
Nürnberg gilt auch als Stadt der Menschenrechte. An die Rechte der Jüngsten soll die hier dargestellte Straße der Kinderrechte erinnern:
Ziffer 3
Gedenkstein an Johann Albert Heiden, der 1824 bei Waffenübungen tödlich verletzt wurde:
Ziffer 0
Der Neptunbrunnen:
Bei der Tafel, mit der Beschreibung des Neptunbrunnens, solltet Ihr eine Peilung zum Final vornehmen:
A B C Richtung in Grad
D E F Entfernung in Meter
Spoiler: