Skip to content

Das Verlorene Kapitel Mystery Cache

Hidden : 7/13/2014
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


Prolog


Erwartungsgemäß dürfte es der eine oder andere Geocacher bis hierhin geschafft haben. Die Teile 1 bis 5 sind gefunden; Teil 7 (der Bonus) auch, wobei Freund "Abstandskonflikt" einigen Findern nicht unmaßgeblich zur Seite stand.
Auf Grund der räumlich stark entzerrten Verteilung an dieser Stelle nochmals die Auflistung der einzelnen Kapitel:
1. GC4CA2J - Baum
2. GC4E1DY - Hut
3. GC4CYDE - Stab
4. GC4D1F4 - Bast
5. GC4CP4P - Solangbraun
6. GC58T1K - Das verlorene Kapitel (das vorliegende)
7. GC4D72D - Antworten (Bonus)

Präventiv sollte nicht vergessen werden, dass verlorene Dinge zuweilen besser verloren bleiben, da Ihr Auftauchen oftmals Verwirrung hervorruft. So ist zum Beispiel eine fünfteilige Trilogie keine fünfteilige Trilogie mehr, sobald sich der zunächst verlorene geglaubte sechste Teil unerwartet hinzu gesellt. Auch könnte dieser sechste Teil die Lösung des siebten Teiles fälschlich beeinträchtigen, sofern man vergisst, zu berücksichtigen, dass Teil sechs nicht zur Verfügung stand, als in Teil sieben die Lösung der vorhergehenden Teile vorausgesetzt wurde. Oder spekulativ einfacher ausgedrückt - der Fund eines Nachweises, dass Außerirdische die Primaten unseres Erdballes durch die simple Anpassung einer Doppelhelix zu einer brauchbaren Arbeiterklasse verbessert haben, um über verwendbare Rohstoffgewinner und Pyramidenbauer zu verfügen, würde möglicherweise nicht nur darwinistisch betrachtet eine evolutionstheoretische Verwirrung, sondern auch gehörige Selbstzweifel bei der selbsternannten "Krone der Schöpfung" erzeugen. Das muss allerdings nicht zwangsläufig so sein, denn ein weit verbreiteter Monotheismus beruht erwiesenermaßen auf einem Buch, welches in der Ursprungsversion von Elohim (d. h. Göttern in der Mehrzahl) schreibt, dessen Übersetzer und Prediger jedoch seit Anbeginn demonstrieren, dass vorgefertigte Meinungen nicht durch Tatsachen umzustoßen sind.

Da scheint der virtuelle "Stachel im Fleisch" schon greifbarer. Was dem einem "Gruenopren" oder "Bast" ist, ist dem anderen möglicherweise ein für ihn unlösbarer Rätselcache in der Heimzone; insbesondere dann, wenn er schwierigkeitstechnisch seitens des Cachelegers als Banalität dargestellt wird und dies schlimmstenfalls sogar den Tatsachen entspricht.
"Schneller, höher, weiter" hat schon seit längerem Einzug in die Cacherwelten gehalten - "schwieriger" leider auch. Geht es noch um das Spiel oder den Spaß oder ist es Mittel zur Selbstdarstellung?
Eine rethorische Frage zwar, die man dem Autor dieser Zeilen ggf. zu recht auch stellen könnte; wie, nebenher bemerkt, die philosophische Frage "Was war zuerst da, das Glashaus oder der Stein?"

Dem Autor ist, am Rande bemerkt, übrigens bewusst, dass angebliche Sprachvereinfacher darauf drängen, "philosophisch" "filosofisch" schreiben zu sollen. Abgesehen davon, dass das nicht nur unglaublich dämlich ausschaut, werden sich möglicherweise einige Cacherweltenbewohner zu recht Fragen, welcher Gattung ein Filoso-Fisch denn angehört, warum man ein Hauptwort nicht groß schreibt oder ob es sich gar um ein Rätsel handelt. Um derartigen Irrtümern vorzubeugen, empfiehlt es sich, althergebrachte Schreibweisen nicht zu verlieren und durch neuschreiblichen Mumpitz zu ersetzen. Doch zurück zum Thema.

Wenn auch die Ignorierliste dem einen oder anderen Sucher das Wundbett erspart, ist da dennoch das Wissen, das da etwas ist; unterschwellig, wie das Ziehen im Bein an der alten Verletzung, die sich bemerkbar macht, wenn sich das Wetter ändert, oder eben jenes Ungemach, welches sich einstellt, wenn jemand anderer über die persönliche Rätsellösung des ignorierten Ratehaken berichtet.
Und selbst wenn man endlich im Logbuch steht und der blaue "Ratehaken" sich auf wundersame Weise und ganz legitim in ein gelbes Lächeln verwandelt hat, glimmt da immer noch dieser Funke um das Wissen, lediglich partizipiert zu haben.

******


Baum waren derartige Gefühle gänzlich fremd. Er suchte keine Dosen. Sein Sinnen und Trachten galt kürzlich noch einzig und allein seinem spärlichen Blätterdach, welches von Windböe zu Windböe spärlicher wurde.

Seine Griesgrämigkeit war über die Jahrzehnte einer gewissen Altersmilde gewichen. Obwohl er lange nicht mehr besucht worden war, war er zufrieden; vielleicht sogar gerade deswegen.
Erinnerungen an Spechte und Käfer waren verblasst; Erinnerungen an Zauberer und Blitz schleudernde Stäbe zwischen Jahresringen eingelagert und längst vergessen.
Baum ließ sich morgens von den Vögeln wecken, genoss den Tag und lauschte abends dem Murmeln des Baches. Die Sterne des unendlichen Universums zogen jede Nacht über ihn hinweg und änderten ihre Konstellation von Jahreszeit zu Jahreszeit.
Baum hatte Stürme überstanden und Äste verloren, von unzähligen Blättern ganz zu schweigen. Schnitzereien hatten ihn "bluten" lassen, doch die Narben sind verheilt. Er war alt geworden; vielleicht schon zu alt, wie er fand. Sollte ihn der Blitz treffen, oder ein Sturm entwurzeln - es wäre ihm egal. Er trauerte keinem Blatt hinterher und bemühte sich nicht mehr, nicht das eine oder andere oder schlimmstenfalls alle zu verlieren, wenn es ab und an stürmte. Die Zeit der Eitelkeit war vorbei und keine sich nach der Suhle an seiner borkigen Rinde reibende Sau konnte seinen Gleichmut stören.

******


Auch über Hut haben die Jahre den Schleier des Vergessens gelegt. Seit jener in Kapitel 2 ausreichend beschriebenen Episode wurde er nicht mehr in diesen Breiten erblickt.
Man munkelt, ein Navigator aus dem Boratsystem soll kürzlich eine Indianerzeltstadt und ein Weilchen später einen großen Apfel in der mammonischen Stadt besucht haben, doch solle er sich in beiden Fällen "aus Gründen" über Huts Verbleib ausgeschwiegen haben. Gleichsam auch die Zauberer aus Marzipantitanstadt, vollkommen willkürlich und einfach und nur, weil sie es konnten, als sie vor Nächten die Heimstatt Solangbrauns beehrten. So ging wohl auch Hut verloren, wie jener Liedtext, der auf grünen Stoff gestickt Linden nie erreichte.

*********


Solangbraun hingegen fristet sein Dasein konsequent auf jener Präsentpackung hannoveranimprägnierter Holzhackschnitzel in der Wohnzimmervitrine seines Herrn, auf der er in Folge eines hellen Lichtblitzes materialisierte. Ganz selten wird er besonderen Besuchern in die Hand gegeben, die ihn dann meist ehrfürchtig streicheln, unter seinen Flügel schauen, sich etwas notieren, um später schriftlich Zeugnis über seine Existenz abzulegen.

********


Nicht so Bast in seiner röckischen Form.
Baströcke entwickeln nämlich bekanntermaßen ein inniges Verhältnis zur Haut ihrer Trägerin. Lieblos über anderen Kleidungsstücken getragen, neigen sie allerdings dazu, ihre Trägerin ob dieser Lieblosigkeit verschwinden zu lassen. So soll die Trägerin des roten Hutes von Tek-I-Lah dematerialisiert sein, nachdem sie eines Tages gemäß ihrer Bestimmung Esmeraldas legendären Bastrock über gewöhnlicher Kleidung trug. Ihr Verbleib ist bis heute ungeklärt. Möglicherweise verschwand just in diesem Moment auch Hut, sofern er sich zu diesem Zeitpunkt auf ihrem Kopf befand.

*****


Und Stab?
Nach seinem zweifelinduzierten Walzenschreddersuizid, landete er bekanntlich fragmentiert und imprägniert in einer hübsch blauen Präsentpackung, die noch heutigentags von einem Käfer namens "Solangbraun" in der wohnzimmerlichen Vitrine seines Herren bewacht wird. Der einzige seiner Art, weil mit Eckzähnen bewehrt, ist seiner Ruhestatt wohl zugetan, halten ihn doch hannoveranimprägnöse Dämpfe stets in einem dezent berauschten friedlichen Daseinszustand.

********


Sei's drum!
Wenn schon die Zeit gekommen, die das Verlor'ne wiederbringt, ist's auch die Zeit, des EOPschen Hochsitzes Verbleib itzo zu offenbaren:
Im Jahre 13 nach Daves Bohnendose, das letzte Vorweihnachts-Hühnchen war verspeist, begab es sich, dass Käfers Herr den Hähnchenhochsitz frei vom Tisch weg direkt vor sein Auge führte und an ihm dann, nach eingehender Betrachtung, den kleinen Makel fand, worauf er sich entschloss, diesen bis zum neuen Jahr auszubessern. Sei es aus einer Laune heraus, oder spielte Freund Zufall ihm in die Hände - er nahm ihn mit und das war gut, denn nach der Jahreswende war der Wirt des Stammtischetablissements verschwunden.
Der fast gehäkelte Hochsitz, wäre dem nicht hölzern vorgegriffen worden, ziert seit dem eben jene Vitrine seines Erbauers, in dem ein eckbezahnter Käfer, gelinde holzhackimprägnös berauscht, eine hübsch blaue Präsentpackung Holzhackschnitzel bewacht.

Epilog


Schleier des Vergessens, wohin man auch schaut.
So zeigt die Geschichte, wie vergänglich jene Welten, die wir Cacherwelten nennen, doch sind. Menschen, Gegenstände und Begebenheiten, Konservenradio und virtuelle Tagebücher - Sandkörner in der Wüste, verloren im Strom der Zeiten, verweht und vergessen, wie die Dose, die jetzt noch frisch und sauber, von grünem Moos bedeckt zwischen des Baumes Wurzeln ruht, bald feucht und schimmelnd unter welken Pflanzen vergessen und belassen ihr archiviertes Dasein fristet.

Wen interessiert nach Jahren noch der Krone Zacken, der abgebrochen einst aus Eitelkeit? Fragmenten einer Bohnendose gleich, die rostzerfressen heut' noch wird herumgereicht?

Wo sind der legendären Dosen Leger nun geblieben, über die spärlich stumm vereinzelt altehrwürd'ge Tütenbiotope Zeugnis noch ablegen, aus ersten Tagen - heut' als Wegbereitern dieses Hobbys' letzte Ehr'?

Teils resigniert, teils aufgegeben; getilgt aus der Geschichte mit jeder archivierten Dose. Vergessen sind die schönen Stunden, Erlebnisse und Freuden, die sie dereinst verbreitet. Sind fortan nur mehr im Archiv zu finden; für die, die Wissen, wo sie suchen sollen und die, die sich erinnern können wollen.

"Es kann nicht immer für immer sein, manchmal ist es nur so lang, wie es ist..."
So intonierten jüngst die Barden dieser Zunft mit seherischer Fähigkeit oder im Wissen um die Dinge.

Baum ist das hingegen einerlei.
Wenn er in sternenklaren Nächten das Universum genießt, streift ihn der Hauch der Unendlichkeit. Er weiß weder um die Satelliten noch um die Eitelkeiten der Dosensuche. Er ist eins mit Gaja, solange es dauert und irgendwann, wenn seine Zeit gekommen ist, wird er fallen, verrotten und vielen Lebewesen in dieser Zeit des Zerfalls eine neue Heimstatt bereiten, bis aus ihm etwas neues entsteht. Vielleicht ein Baum.
Vielleicht wird er einer sein oder einer unter vielen. Vielleicht wird ihn die Axt oder der Holzhackschnitzler verschonen, genau so, wie Sturm, Blitz und Flut.
Vielleicht wird er wachsen, alt werden, knorrig und griesgrämig.
Vielleicht wird er nicht zu viele Blätter verlieren, sofern er aufpasst, und vielleicht erhält er Besuch und wird Geschichten erfahren und vielleicht wieder vergessen.

Vielleicht.

Die Zukunft steht in den Sternen.

Cache-Historie
2016-01-09: Final verlegt. Bereits ermittelte Finalkoordinaten verlieren ihre Gültigkeit.
2022-10-03: Final verlegt. Neues Final: Ermittelte Finalkoordinaten N-2 / E-5

Additional Hints (Decrypt)

frzhnO fravr ayrmehJ arq arupfvjM

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)