Cavalli della Madonna
Um 934 kam Dompropst Eberhard von Strassburg mit einem Tross in den Finstern Wald, an dessen Stelle sich heute das Dorf und das Kloster Einsiedeln befinden. Den ersten handschriftlichen Beweis über eine große Zahl von Pferden stellt eine Urkunde des Königs Heinrich IV vom Februar 1064 dar. 1655 wurde das erste Stutbuch geöffnet.
Die Pferdezucht und der Verkauf lassen sich im 15. Jahrhundert nachweisen. Die Klosterpferde, die „Cavalli della Madonna“ wurden wegen ihrer Eleganz, ihrem guten Charakter, dem schwungvollen Gang und der robusten Gesundheit geschätzt. Den "Einsiedler" als Pferdeschlag kennt man noch heute. Er stammt aus einer noch erhaltenen, alten Blutlinie, die zu einem kulturhistorischen Erbe von nationaler, ja sogar internationaler Bedeutung gehört. Der Marstall des Klosters gilt als ältestes noch betriebenes Gestüt Europas.
Im Marstall Kloster Einsiedeln stehen heute noch Zuchtstuten aus zwei Blutlinien die ununterbrochen auf den alten Einsiedler Schlag zurück zu führen sind. Der Marstall hat sich als Ziel gesetzt, diese alten Blutlinien zu erhalten und das Einsiedler Pferd wieder als eigenen Schlag zu beleben. Dazu wird angestrebt, in Zukunft auch ausserhalb des Klostergestüts Züchter für den Einsiedler Schlag zu engagieren um somit eine genug grosse Zuchtpopulation auf zu bauen.
Die weitere Existenz der ältesten Pferdezucht Europas und der Schweiz, der „Cavalli della Madonna“, ist heute gefährdet.