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Karbonatit - Magmatischer Kalk EarthCache

Hidden : 9/16/2013
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Achtung, Du befindest Dich hier in einem Naturschutzgebiet. Verhalte Dich entsprechend. Die Wege müssen nicht verlassen werden.
Bitte nicht im Steinbruch klettern!
Das Betreten des Steinbruches ist verboten!


Der Karbonatit wurde als erstes 1920 vom Norwegischen Geologen Waldemar Christopher Brøgger im norwegischen Feengebiet beschrieben. Allerdings war die Annahme eines magmatischen Kalkgesteins ein solches Novum, dass es schon einige Zeit brauchte, bis sich diese Meinung durchsetzte. Früher galt die Theorie, dass "Karbonatite" aufgeschmolzene Kalksteine des Zeitalters Jura oder Tertiärt seien.

Vorkommen
Das Besondere am Karbonatit ist die Tatsache, dass es eine der seltensten Gesteinsarten ist. Ihre Vorkommen beschränken sich meist auf wenige Quadratkilomenter große Bereiche.

Im Kaiserstuhl nehmen die Karbonatite im Zentrum des Vulkangebirges eine Fläche von ca. 1 qkm ein.

In Europa gibt es Karbonatitvorkommen nur noch auf dem fennoskandinavischen Schild in Südnorwegen/Telemark, in Nordschweden auf der Insel Alnö und in Russland auf der Halbinsel Kola.
Das Karbonatitvorkommen am Kaiserstuhl ist daher eine für das übrige Europa einmalige Erscheinung.

Entstehung
Magmatischer Kalkstein bedeutet, dass die Herkunft des Kalksteins magmatischen Ursprungs ist. Alle Bestandteile der ehemals geschmolzenen Gesteinsmasse (Magma) sind vom flüssigen Ausgangszustand abgekühlt und beim Abkühlungsprozess auskristallisiert.
Bei diesem Entstehungsprozess bleibt kein "Baustein" auf dem anderen. Alles ist aufgeschmolzen gewesen. Das ist der Grund warum es in diesen Kalksteinen natürlich auch keine Fossilien geben kann. Das Bild hier zeigt den verwitterten Karbonatit, wie er im Steinbruch Badloch ansteht. Am unteren Bildrand sind kleine schwarze verästelte Mineralabsätze zu erkennen. Dieses sind keine Fossilien, sondern sogenannte Pseudofossilien (Dendriten). Sie haben sich hier durch Ablagerung mineralhaltiger Lösungen auf der Fläche gebildet. Diese Ablagerungen gibt es in unterschiedlicher Mineralzusammensetzung, vermutlich handelt es sich hier um Mangan-Dendriten. Diese Mineralablagerungen sind eine eigenständige Erscheinung und haben nichts mit dem Karbonatit zu tun.

Karbonatite sind fast immer plutonischen Ursprungs (Tiefengestein, das Magma erkaltet unter der Erdoberfläche). Seltener gibt es Karbonatitvorkommen durch vulkanische Magmatite (das Magma erkaltet an der Erdoberfläche, nach einem Vulkanausbruch).

Der Kaiserstuhl im Oberrheingraben ist zwar ein erloschener Vulkan, die Karbonatitvorkommen zählen hier aber nicht zu den vulkanischen Magmatiten. Die Karbonatite des Kaiserstuhls sind den Subvulkaniten zuzuordnen. Das heißt es handelt sich um intrusive Gesteine. In diesen Fällen dringt das Magma in vorhandenes Gestein ein (intrudiert) und erkaltet danach. Die Abkühlung und Kristallisation erfolgt wie bei den Plutoniten unter der Erdoberfläche, jedoch in geringerer Tiefe als bei den Plutoniten. Die Subvulkanite bilden sozusagen den Übergang zwischen den Vulkaniten und den Plutoniten.

Karbonatit hier am Badberg
Bei diesem Aufschluß kann man im oberen, mittleren Teil eine "Störung" erkennen. Dieses ist auch auf dem Bild oben erkennbar oder auf dem Bild mit der Beschriftung "Gang", welches dem Listing beigefügt ist.
Aber am Besten siehst Du Dir dieses vor Ort an. Diese "Störung" ist ein sogenannter Gang. Hier ist das Magma in einer Spalte im bereits bestehenden Gestein eingedrungen, aufgestiegen und erkaltet.

Karbonatite sind aus unterschiedlichen Mineralen zusammengesetzt. Hier am Kaiserstuhl ist das vorherrschende Hauptmineral Calcit. Dieses sind die hellen Partien im Gestein.
Die Gesteine zeigen weiterhin braune Bereiche, welches verwittertes eisenhaltiges ankeritisches Karbonatit (Ferrokarbonatit) ist. Desweiteren ist der braune Glimmer Eisenphlogopit gut zu erkennen. Sowohl den ankeritschen Karbonatit als auch den Glimmer kann man im kleinen Bild hier gut erkennen.

Mit anderen Worten, beim Karbonatit im Steinbruch handelt es sich um ein Exoten-Gestein, welches aber total unscheinbar und unspektakulär aussieht.

Quellen:

  • Brøgger, W.C.: Die Eruptivgesteine des Kristianiagebietes. IV. Das Fengebiet in Telemark, Norwegen. Videnskapsselskapets Skrifter I. Mat.-naturvet. Klasse 1920 No. 9, Kristiania 1921
  • Vinx, Roland: Gesteinsbestimmung im Gelände, 2. Aufl., 2008, S. 131, S. 213 ff.
  • Wimmenauer, Wolfhard: Magmatische Gesteine und ihre Minerale in: Der Kaiserstuhl, einzigartige Löss- und Vulkanlandschaften am Oberrhein, Hrsg: Regierungspräsidium Freiburg, 2011, 2. Aufl., S. 114ff und S. 122ff.
  • Mineralienatlas Dendriten: http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Dendriten
  • Wikipedia Karbonatit: http://de.wikipedia.org/wiki/Karbonatit

Fragen
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Die Antworten bitte nicht in das Log schreiben.

  1. Es gibt grobkörnige und feinkörnige Karbonatite. Schaue Dir das Gestein in diesem Steinbruch genau an. Am Fuße des Steinbruches liegen für diesen Zweck auch einzelnen Steine lose herum. Handelt es sich um eine grobkörnige oder feinkörnige Variante? Bitte begründe warum Du Dich für die eine oder andere Antwort entschieden hast.
  2. In der Mitte des oberen Teils des Aufschlusses ist eine "Störung" zu erkennen. Wie kann es zu dieser "Störung" gekommen sein? Versuche zu erklären, was das für eine "Störung" sein könnte.
  3. Wie breit schätzt Du diese Störung?
  4. Es wäre schön, wenn Ihr ein Foto mit in das Log einstellen würdet. Dieses ist keine Logbedingung.
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