Die Geschichte
Feuerwehr als Rettung
In Österreich kennt man das nur aus amerikanischen Fernsehserien: Jemand braucht einen Krankenwagen, ruft die Feuerwehr an und diese schickt einen Rettungswagen. In Mattersburg gab es das im Jahr 1935, damals begann die freiwillige Feuerwehr der Bezirkshauptstadt einen Rettungsdienst mit einem eigenen Fahrzeug aufzubauen. Dieses erste Rettungsauto wurde von der Stadtgemeinde angekauft. Ab 1938 übernahm das Deutsche Rote Kreuz diese Agenden. Unmittelbar nach Kriegsende, als noch vieles in Trümmern lag, begann das Rote Kreuz in Mattersburg mit dem Aufbau eines Rettungsdienstes. Die Anfänge waren primitiv, aber zum Teil noch besser als in anderen Bezirken: Es gab einen Rettungswagen, der in der Postgarage stand und es gab ein Telefon in der Wohnung der Familie Seiser im Meierhof. Die ersten „echten“ Nachkriegsmodelle, die auch der Bezirk Mattersburg erhielt, waren die damals üblichen Skoda, von denen einer 1950 stationiert wurde; er war gelb lackiert. Der zweite Wagen dieses Typs wurde 1953 geliefert und war silberfarben, was ihm den Spitznamen „Silberpfeil“ einbrachte. Erst 1954 wurde von der Bezirksstelle Eisenstadt der erste VW-Bus geliefert; es war ein gebrauchtes Modell. 1956 folgte schließlich der erste neue VW-Rettungswagen.
Dreimal neu
Schon 1951 wurde mit dem Bau eines Bezirksstellengebäudes begonnen. Und wieder bewährte sich die kameradschaftliche Nähe zur Feuerwehr: Das wichtige Telefon wurde dorthin geschaltet, wenn die Bezirksstelle unbesetzt war. 1953 konnte das neu errichtete Gebäude bezogen werden. Erstmals stand dem Roten Kreuz eine Dienststelle mit eigener Kanzlei zur Verfügung. Der erste hauptamtliche Sanitätskraftfahrer wurde 1955 eingestellt. Die Flüchtlingswelle aus Ungarn traf auch die Bezirksstelle Mattersburg wie ein Keulenschlag; sämtliche Mitarbeiter waren bis zur Erschöpfung im Einsatz.
Ab 1971/72 unterlag das Gebäude der Bezirksstelle einer wechselvollen Geschichte: Es wurde dreimal umgebaut. Zuerst wurde der Garagenteil umgebaut – im hinteren Teil des Grundstückes befanden sich noch ein Garten und ein Schuppen. Beim zweiten Umbau 1976 wurden die Zwischenwände umgerissen und zum Teil neu und zweckmäßiger errichtet. Der dritte Umbau erfolgte 1982 und nach diesem wurde das nun fast gänzlich umgestaltete Gebäude in einem feierlichen Festakt von Landeshauptmann Theodor Kery übergeben. Nun hatte man einen Lehrsaal, einen Ruhebereich, eine Waschbox und Platz für die Unterbringung des Katastrophenschutzanhängers. Erster Leiter der Bezirksstelle wurde nach dem Krieg der damals in Mattersburg sehr bekannte und beliebte Bankdirektor Karl Adam. Ihm folgte 1952 der Landtagsabgeordnete und Volksschuldirektor Hans Gesellmann, der diese Funktion bis Mai 1976, also 24 Jahre lang, ausübte. Für weitere zwei Jahre übernahm Prof. Mag. Erich Pintsuk dieses Amt; er wurde von Schulrätin Valerie Janisch abgelöst. In der Bezirksversammlung 1978 wurde Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Erich Dragschitz zum Bezirksleiter gewählt. Er war 18 Jahre lang tätig, bevor ihm Dr. Ingrid Grafl als Bezirksstellenleiterin folgte.
Das Zugsunglück und Neubau der Bezirksstelle
Am 29. August 1997 löste ein Zugunglück zwischen Rohrbach und Loipersbach in der Bezirksstelle Mattersburg Großalarm aus. Zwei Züge waren in der Früh um 07:20 Uhr aufeinander geprallt. Der Tag sollte als „Schwarzer Freitag“ in die Geschichte des Bezirkes eingehen. Alles, was man beim Einlangen der Meldung wusste war, dass die Züge auf freier Strecke zusammengestoßen waren. 43 Sanitäter, 12 Rettungsautos, drei Notarztwagen und ein Hubschrauber rückten aus. Sie fanden 43 zum Teil schwer verletzte Personen vor; für eine Frau kam jede Hilfe zu spät.
Ein Jahr später, am 18. September 1998, war dann ein Ende der ewigen Umbauten des Bezirksstellengebäudes gekommen – es wurde der Grundstein für ein neues Haus gelegt. Dieses konnte am 1. September 1999 bezogen werden; am 28. Mai 2000 erfolgte schließlich die feierliche Übergabe. In diesem Jahr übernahm Hofrat Dr. Rudolf Glocknitzer die Stelle als Bezirksstellenleiter; ihm zur Seite stand Bezirksdirektor Günter Eckart.
Die letzten Jahre
Auch in jüngster Zeit hat sich Einiges auf der Bezirksstelle getan. 2009 gab wHR Dr. Rudolf Glocknitzer das Amt des Bezirksstellenleiter, das er insgesamt neun Jahre inne hatte, an seinen bisherigen Stellvertreter Hannes Hauer weiter. Weiters wurde in diesem Jahr die Krisenintervention Burgenland (KI-B) zuerst landesweit, dann im Bezirk installiert. Ein wichtiger Schritt, da nunmehr neben der rettungsdienstlichen auch die psychosoziale Betreuung der Bevölkerung in/nach Notfallsituationen sichergestellt ist.
Cache
Der Cache ist eine Filmdose, die mit Klettstreifen befestigt ist. Bitte vorsichtig abnehmen und wieder genau so anbringen, dass beide Klettstreifen haften. Außerdem ist darauf zu achten, dass sich in der Gegend Einkaufsmuggel und Rot-Kreuz-Dienstmuggel befinden. Die Bezirksstelle ist 24/7 besetzt.
Hommage
Der Cache ist ein Tribute an
snowaustria512 über den ich zum Geocaching gekommen bin.