Der Wein in St. Margarethen
Das die Geschichte des Weinbaus in unserer Gegend mit der römischen Geschichte eng verflochten ist, ist kein Wunder. Die Legionen kamen, sahen, siegten - und blieben.
Mehr als 2 Jahrhunderte nach der Besetzung eines Großteils des heutigen österreichischen Territoriums durch die Römer (um 10 n. Chr.) hatte der Weinbau in primitiver Form seine Verbreitung gefunden. Fast 400 Jahre gehörte unsere Heimat zum Römerreich. Die Gegend von St. Margarethen, direkt an der Bernsteinstrasse von Carnuntum über Scarabantia (Ödenburg) und Sabaria (Steinamanger) dem Süden zu gelegen, erlebte den Aufstieg und Niedergang des römischen Kolonialreiches.
Später unter König Andreas war die "Goldene Bulle", die Bestimmungen über Grundbesitz und Grenzkomitate beinhaltete, prägend für die Geschichte des Weinbaus. Der in Österreich so begehrte Wein aus der Seegegend veranlasste Herrschaften und Städte Weingatenbesitz in Ungarn zu pachten. Dies wiederrum hatte die Reglementierung der Weineinfuhr duch Mautstellen und Bergregister zur Folge.
Zu dieser Zeit (1232) wurde St. Margarethen auch erstmals urkundlich erwähnt, damals mit dem Name Mayad. Bis 1395 wurde dieser Name beibehalten und 1437 umbenannt in Sand Margareten (mundartlich Moagreten). 1618 erhielt Mark St. Margarethen die Erlaubnis zur Führung des Brandzeichens "M".
Weiters bekannte Zeichen waren:
"R" => Rust
"N" => Neusiedel.
Im 18. Jahrhundert und im frühen 19. Jahrhundert beschränkte sich der Weinhandel unseres Gebietes auf die angrenzenden Komitate, Böhmen und Polen. Der Export ging im 19. Jahrhundert immer mehr zurück, auch die Preise sanken.
Da an eine öffentliche Förderung des Weines nicht gedacht wurde, griffen die Bauern zur Selbsthilfe und damit begann die Weinfälschung.
"Den Weinbauern wird geraten, diesen Unfug durch Abbau der Pflanzung des Gschnatsamens zu begegnen"
Das folgende Auftreten der "Phylloxeravastatix" (Reblaus) bedeutete fast einen Totalschaden. Rodungsordnungen, steuerliche Erleichterungen und verbilligte Darlehen wurden angeboten. Weiters wurden Weinbauordnungen erlassen. Langsam erholte sich der Weinbau in St. Margarethen wieder.
Bis 1982 hatte St. Margarethen 2612 Einwohner, 1000 Häuser, 2284 ha Nutzfläche, 734 ha Wein, 500 Weingartenbesitzer. Auf einen Bewohner entfielen 2810m² Weingartenfläche.