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„Brigach und Breg bringen die Donau zuweg“ EarthCache

Hidden : 8/12/2011
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   not chosen (not chosen)

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Geocache Description:

„Brigach und Breg bringen die Donau zuweg“
- Earthcache am Donau-Zusammenfluss -


DEU (English description below)

„Brigach und Breg bringen die Donau zuweg“ - diesen Merksatz aus dem Geographieunterricht dürfte vielen noch geläufig sein. Doch in geologischen Zeiträumen betrachtet ist dies erst seit "Kurzem" der Fall: Denn Brigach und Breg waren vor rund 30 Millionen Jahren bereits große Flüsse mit eigener Mündung in die Obere Meeresmolasse. Dieser Meeresarm zwischen Baar und Alpen besaß eine rund 50m hohe Steilküste (Kliff). Die Donau gab es zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht.
(Verwendete Abbildungen mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. Reichelt.)
Als der Meeresboden aber nicht weiter sank sondern nach und nach aufgeschottert wurde veränderte dies vor allem den Küstenbereich und die bisherigen Flussmündungen. Nahe des früheren Kliffs lief so eine erste Urdonau zusammen, die fortan mit der Aare die Nagelfluh ausräumte. Seither sind Brigach und Breg zu Nebenflüssen der Donau geworden (tributär). Der Zusammenfluss lag allerdings noch nicht beim heutigen Donaueschingen, sondern bei Geisingen, den späteren Wartenberg (nördlichster Hegauvulkan) zwischen sich. Als sich vor rund 8 Millionen Jahren der Schwarzwald aufwölbte, wuchs mit dem nun stärkeren Gefälle auch die Transportkraft der Schwarzwaldflüsse, was zu einer stärkeren Abräumung der Landschaft führte. Die Donau verlor zu diesem Zeitpunkt ihren Aare-Oberlauf und wurde so zur Feldberg-Donau (oder Wutachdonau), deren wichtige Zuflüsse Breg und Brigach blieben. In den letzten 2 Millionen Jahren veränderten mehrere Eiszeiten und deren Gletscher vom Schwarzwald her die Breg und Brigach hinunter und das Relief wurde gründlich modelliert. Im letzten Glazial ging dann auch die Wutach an den Rhein verloren, wie zuvor bereits die Eschach an den Neckar. Brigach und Breg wurden so endgültig zu den Quellflüssen der Donau. Nun schlängelt sich die Donau von ihrem Zusammenfluss bei Donaueschingen durch das viel zu große Tal ihrer Vorgängerin. 1

(Verwendete Abbildungen mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. Reichelt.)
Bereits wenige Flusskilometer nach dem Zusammenfluss der "jungen Donau" kommt es bei Immendingen zu einem interessanten Phänomen, der Donauversinkung (auch Donauversickerung). Durch diese Flussanzapfung versinkt Donauwasser durch eine Vielzahl kleiner Risse und bildet einen unterirdischen Flusslauf zum zwölf Kilometer entfernten Aachtopf (siehe dortigen Earthcache "Aachtopf (Earthcache)" GC1Q3AT). An ca. 155 Tagen im Jahr versinkt die Donau vollständig und man kann dann sogar im Flussbett wandern. (Bei Interesse könnt ihr den passenden Earthcache "Donauversinkung" GC1CZEP machen).

Der Schwarzwälder Oberlauf der Donau schickt sich somit gerade an, zu einem weiteren Kapitel der Urdonau zu werden.

Abschließend noch ein Wort zum sogenannten "Donauquellstreit": Die Städte Donaueschingen und Furtwangen führen jeweils unterschiedliche Argumentationen ins Feld, wieso die Donau jeweils bei ihnen entspringt, wer also die "wahre" Donauquelle besitzt. Dieser Streit mutet zunächst sicherlich etwas merkwürdig an wird aber verständlich, wenn man bedenkt, dass die Donauquelle einen touristisch sehr wertvollen Status für eine Gemeinde darstellt. Die Positionen lassen sich vereinfacht wie folgt darstellen:
Die Gemeinde Furtwangen beruft sich auf geologische und hydrologische Überlegungen: die Breg ist der längere der beiden Quellflüsse, wasserreicher und besitzt die mündungsfernste und höchstgelegene Quelle. Die Bregquelle am Kolmenhof (auch hier gibt es einen Earthcache: "Donauquelle Earthcache" GC155VH) sei somit der geographische Donauursprung.
Die Stadt Donaueschingen beruft sich dagegen auf eine historische Argumentation: Die heute zwischen Stadtkirche und Schloss eingefasste Quelle in Donaueschingen und das quellenreiche Gebiet im Schlosspark (kurz vor dem Zusammenfluss) wurden schon 15 v.Chr. durch eine Expedition zu den "Quellen der Donau" durch den römischen Feldherrn Tiberius erwähnt. Weitere Geschichtsschreiber kamen zu dem gleichen Ergebnis und 1538 zeichnete der Kosmograph Sebastian Münster die Donauquelle bei Donaueschingen ein. (Auch hier wird ein Earthcache betrieben: "Die Donauquelle in Donaueschingen" GC2CF6G)

Mit Blick auf andere mächtige Ströme dieser Erde bleibt abschließend allerdings festzuhalten, dass es der Geschichte obliegt, Pate für die Namensgebung zu stehen.

Auf dem Weg zum Zusammenfluss findet ihr eine Infotafel, mit deren Hilfe ihr Frage 1 beantworten könnt. Alternativ könnt ihr natürlich auch den Kilometerstein aufsuchen (siehe Wegpunkt Koordinaten)

Logbedingung:

1. Welche Zahl zeigt der Donau-Kilometerstein am Zusammenfluss und wieso ist das so (erklären)?

2. Ist die Donau an ihrem Zusammenfluss so breit wie Brigach und Breg zusammen? (Führe hierzu eine GPS-Messung von Ufer zu Ufer durch)

optional (und gern gesehn):
3. Fügt eurem Log ein Foto von Euch und/oder Eurem GPS am Earthcache bei.

Nach dem Absenden der richtigen Antworten per mail an mich könnt ihr euch direkt Loggen. Bei Problemen mit euren Lösungen melde ich mich sonst.

(1 Verwendete Abbildungen und Literatur: Reichelt, Günther: Aristokraten und Parvenüs.
In: Reichelt, Günther:Wo Donau und Neckar entspringen. Die Baar. Donaueschingen 1990, S.64-65.)


EN

„Brigach and Breg unite to form the Danube“
- Earthcache at the Danube Confluence -

"Brigach and Breg unite to form the Danube" - This message from the geography lesson is maybe still known by many Germans. But if you lookat geological time scales, this has only "recently" been relevant: Actually, Brigach and Breg already were large Rivers with their own mouth in the upper marine Molasse. This arm of the sea between the Alps and the Baar had an approximately 50 metres high cliff. Back then, the Danube did not even exist.
As the sea floor did not decrease but gradually was graveled especially the coastal area and the existing river estuaries were changed: near the former cliff kind of a "Pre-Danube" converged, which from then on cleared out the psephite with the help of the Aare river. Since then Brigach and Breg have become tributaries of the Danube. However the confluence was not found at Donaueschingen, but at Geisingen, the later Wartenberg (northernmost Hegau volcano) between them. As 8 million years ago the Black Forest bulged out with the downhill gradient, the transport force of the Black Forest rivers increased too. That led to an additional clearance of the landscape. At this time, the Danube lost its upper reaches of the Aare and therefore became the "Feldberg"-Danube (or "Wutach"-Danube) whose major tributaries remained Brigach and Breg. During the last 2 million years several ice ages and their glaciers changed the Brigach and Breg so that the relief was modeled thoroughly. During the las glacial the Wutach became part of the Rhine just like the Eschach has become a part of the Neckar before. But this means Brigach and Breg finally became the headwaters of the Danube. Now the Danube winds its way from the confluence in Donaueschingen through the far too great valley of its predecessor.1
Just a few kilometers away from the confluence of the “young Danube”, there is an interesting phenomenon, which is called the “infiltration of the Danube”. Near Immendingen a tapping of the river takes place. This means, that the water of the Danube sinks through a multitude of small cracks and forms an underground river which flows to the twelve kilometer-distanced Aachtopf ("Aachtopf (Earthcache)" GC1Q3AT). At approximately 155 days a year, the Danube disappears completely so that one actually can walk in the river bed. (If you are interested, you can go for the Earthcache "Donauversinkung" GC1CZEP).
Thus the upper black forest reaches of the Danube are just about to become another chapter in the history of the Danube.

Finally, a few facts about the so-called "Danube spring dispute": The cities Donaueschingen and Furtwangen have different arguments as to why the Danube rises in their city and thus why they posses the "true" source of the Danube. This argument seems a bit strange at first but is certainly understandable when considering that the source of the Danube is a very valuable touristic symbol for a community. The positions can be simplified as follows:
The community Furtwangen relies on geological and hydrological considerations: The Breg is the longer one of the two headwaters, more water-rich and has the highest and most mouth-distanced source. Therefore, its spring at Kolmenhof (there is also an Earthcache: "Donauquelle Earthcache" GC155VH) seems to be the geographical origin of the Danube.
By contrast, the town of Donaueschingen relies on a historical argument: The source which is nowadays framed by Donaueschingen’s church and castle and the springy area in the park (not far away from the confluence) was already mentioned by the Roman general Tiberius in the 15 B.C., when an expedition to the "sources of the Danube" was undertaken. Other historians arrived at the same result and in 1538 the cosmographer Sebastian Münster drew in the source of the Danube in Donaueschingen. (Again, another Earthcache: "Die Donauquelle in Donaueschingen" GC2CF6G)

With regard to other mighty rivers of the earth, one should mention, that it is the history's part to espouse the name-giving.

On the way to the confluence you will find an information board, which helps you to answer question #1. Alternatively, you can also look for the milestone (see waypoint coordinates)

Log conditions:

1. Which number shows the Danube milestone at the confluence and why is it like that (explain)?

2. Is the Danube at its confluence as broad as the rivers Brigach and Breg together? (Perform a GPS-measure from shore to shore)

optional (but welcomed):
3. Add a photo of you and/or your GPS at the Earthcache to your log.

After sending the answers via e-mail, you can log yourself. If there are any problems, I will contact you.

(1 literature an pictures: Reichelt, Günther: Aristokraten und Parvenüs.
In: Reichelt, Günther:Wo Donau und Neckar entspringen. Die Baar. Donaueschingen 1990, S.64-65.)

Additional Hints (No hints available.)